Originalpremiere: 1959
FSK 12
Der Ingenieur Harald Berger befindet sich mit der Tempeltänzerin Seetha in Eschnapur auf der Flucht vor dem eifersüchtigen Maharadscha Chandra. Aber der Plan misslingt: Nach einem Sandsturm werden sie in der Wüste aufgegriffen und schließlich gefangen genommen. Während Chandra seine erzwungene Vermählung mit Seetha vorbereitet, plant der intrigante Fürst Ramigani einen Putsch, um selbst an die Macht zu gelangen. Am Tag der feierlichen Hochzeit spitzt sich die Situation zu. In letzter Sekunde konnten der Ingenieur Harald Berger (Paul Hubschmid) und die Tempeltänzerin Seetha (Debra Paget) den Häschern des eifersüchtigen Maharadschas Chandra (Walter Reyer) entwischen. In der Wüste geraten sie jedoch in einen schweren Sandsturm, der Tod scheint ihnen sicher. Nachdem sie von einer Karawane gerettet wurden, finden die Liebenden in einem ärmlichen Dorf Unterschlupf. Aber die Sicherheit währt nicht lange: Durch den Hinweis eines Verräters kann Chandras Bruder, Fürst Ramigani (René Deltgen), sie aufspüren und in seine Gewalt bringen. Er lässt Harald einsperren und für tot erklären, doch Haralds besorgte Schwester Irene (Sabine Bethmann) und ihr Mann Walter (Claus Holm) erahnen die Lüge und versuchen, ihn auf eigene Faust zu finden. Seetha wird derweil zu Chandra gebracht, der sie trotz ihrer Flucht heiraten will - nur um sie danach in einem eigens errichteten, riesigen Grabmal lebendig zu begraben. Chandra ahnt nicht, dass Ramigani eine Intrige gegen ihn schmiedet. Der abtrünnige Fürst zwingt Seetha, der Eheschließung zuzustimmen, um so Haralds Leben zu retten. In Wahrheit will der Verschwörer die Hochzeit des Maharadschas mit der unwürdigen Tänzerin dazu nutzen, um das Volk gegen ihn aufzuwiegeln. Am Tag der prunkvollen Zeremonie spitzt sich die Lage dramatisch zu: Ramigani und seine Gefolgsleute starten ihren gewaltsamen Putsch, während Harald aus seinem Verlies entkommen kann. Ein letztes Mal treffen alle Kontrahenten aufeinander. Der Zweiteiler "Der Tiger von Eschnapur" und "Das indische Grabmal" war die erste Regiearbeit von Fritz Lang, nachdem er 1956 aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt war. Bei der Besetzung brachte Lang die amerikanische Schauspielerin Debra Paget, bekannt aus "Die zehn Gebote", mit den deutschen Stars Paul Hubschmid und Walther Reyer zusammen. Die Dreharbeiten der aufwendigen Produktionen fanden unter anderem in den indischen Metropolen Udaipur und Jaipur statt. An den Kinokassen waren die beiden Filme erfolgreich, von der Presse wurden sie jedoch zunächst negativ aufgenommen. Erst später erkannten Kritiker ihre Qualitäten als packende Abenteuergeschichten. Vorlage: Nach dem Roman "Das indische Grabmal" von Thea von Harbou Seetha, Tempeltänzerin: Debra Paget Harald Berger: Paul Hubschmid Dr. Walter Rhode: Claus Holm Maharadscha Chandra: Walther Reyer Irene Rhode: Sabine Bethmann Fürst Ramigani: René Deltgen Oberpriester Yama: Valerij Inkijnov Radscha Padhu: Jochen Brockmann Ingenieur Asagana: Jochen Blume General Dagh: Guido Celano Schatzmeister Bhowana: Richard Lauffen...
(MDR)
Hintergrund: Fortsetzung des Films "Der Tiger von Eschnapur" von Fritz Lang aus dem gleichen Jahr. Über den Regisseur wird erzählt, dass er sich gerne über seine beiden Filme lustig machte: Er nannte sie spaßeshalber um in "Der Tiger von Dextropur" und "Das kindische Grabmahl". kino.de schreibt: "Fritz Lang schätzte die 'Indien-Schnulzen', die in Frankreich gefeiert wurden und internationale Kassenerfolge waren, wenig. Das prachtvolle Indienmärchen und von Karl May inspirierte farbdramaturgische Meisterwerk verkörperte wie der von Artur Brauner produzierte Zweiteiler 'Kali-Yug - Göttin der Rache' (1962) die deutsche Sehnsucht nach dem Subkontinent. Höhepunkte des Films waren der erotische Tanz von Debra Paget, die Höhle der Leprakranken und die für damalige Verhältnisse actionreichen Fluchten." Kritik: "Schön schillernde Fortsetzung von "Der Tiger von Eschnapur." (cinema.de)
(Tele 5)
Film einer Reihe:
- Der Tiger von Eschnapur (D/F/I, 1959)
- Das indische Grabmal (D/F/I, 1959)
Cast & Crew
- Regie: Fritz Lang
- Drehbuch: Werner-Jörg Lüddecke
- Buchvorlage: Richard Eichberg, Thea von Harbou
- Produktion: Artur Brauner
- Produktionsfirma: CCC Filmkunst GmbH, Rizzoli Film S.P.A., Criterion Film S.A., Regina
- Musik: Gerhard Becker
- Kamera: Richard Angst
- Schnitt: Walter Wischniewski
- Szenenbild: Willy Schatz, Helmut Nentwig
- Kostüme: Claudia Herberg
- Ton: Clemens Tütsch