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Kanadische Autoren nach langwierigen Verhandlungen streikbereit
Nachdem im vergangenen Sommer in den USA die Film- und Fernsehautoren in einen ausgedehnten Streik um einen neuen Tarifvertrag mit den Produzenten getreten waren, droht nun der kanadischen Industrie eine ähnliche Herausforderung: Die Autoren der Writers Guild of Canada (WGC) haben mit überwältigender Mehrheit der Gewerkschaftsführung die Option eines Streiks gegeben.
Vorausgegangen war das Auslaufen des bisherigen Independent Production Agreement (IPA) zwischen dem Autorenverband WGC und dem kanadischen Produzentenverband Canadian Media Producers Association (CMPA) am 31. Dezember 2023. Beide Parteien hatten sich darauf geeinigt, die ausgelaufene Vereinbarung einstweilen weiter anzuwenden, da die Parteien sich über einen Nachfolger in Verhandlungen befanden. Auch jetzt sind die Verhandlungen nicht "gescheitert" oder "abgebrochen", wurden aber zuletzt ohne einen konkreten Termin für eine Fortsetzung vertagt.
Die WGC hatte ihre knapp 2500 Mitglieder nun in einer Urabstimmung trotzdem um eine Streik-Autorisierung gebeten, da die Verhandlungen seit knapp sechs Monaten laufen, ohne dass ein Kompromiss gefunden wäre. Laut WGC hatten 70,2 Prozent der Stimmberechtigten ein Votum abgegeben, die Streik-Autorisierung erhielt eine Zustimmung von sehr starken 96,5 Prozent. Es sei das erste Mal seit 33 Jahren, dass die WGC mit Streik droht.
Darum geht es beim Streit und potentiellen Streik
Die Themen für die Autoren sind ähnlich wie zuletzt beim US-Streik. Es geht um das Thema Künstliche Intelligenz und wie der Einsatz dieses neuen Werkzeugs geregelt wird - auch im Bezug auf die Entlohnung von Autoren, falls ihre Arbeit mit KI nachbearbeitet wird. Daneben geht es um Mindestgrenzen für die Beschäftigung von Autoren bei Produktionen: Sparzwänge bei Serienproduktionen sorgen dafür, dass immer weniger Autoren die gleiche Arbeitsmenge erledigen sollen, wodurch einerseits die Belastungen steigen und andererseits auch "Ausbildungsmöglichkeiten" für jüngere Autoren "weggespart" werden. Die WGC hatte zuletzt vorgerechnet, dass ihre Mitglieder in Kanada nach Inflationsbereinigung in den vergangenen fünf Jahren fast 22 Prozent weniger Einnahmen erzielen konnten als im vorherigen Zeitraum.
Da die CMPA aber keine Firmen aus dem Streaming-Bereich vertritt, wird hier aber nicht über das Thema Residuals ("langfristige Erfolgs-Prämien für die Nutzung von Wiederholungsrechten") verhandelt.
Während die WGC und CMPA dabei sind, einen neuen Termin für weitere Verhandlungen zu finden, steht nun der Gewerkschaft das Recht offen, im Namen ihrer Mitglieder bei den Regierungsbehörden einen Streik anzumelden - der laut Arbeitsrecht dann frühestens 15 Tage später beginnen kann.
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