Urban Priol: Tilt! 2004

"TILT!" - der etwas andere Jahresrückblich von und mit Urban Priol. Was für ein Jahr! Und was für einer, der es durch den Pointenhäcksler dreht. Priol, der fränkische Kabarett-Anarcho dreht und wendet die Eregnisse von 2004 (ein Schaltjahr - Ein Tag extra als Bonus-Track!). Aus scheibar Unzusammenhängendem knüpft Priol aberwitzige Fäden, die sich am Ende zu einer unglaublichen Logik verstricken. Wenn unser Kanzler, Super-Danke-Gerd Schröder, seiner Regierung bereits jetzt verspricht bis 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, was hat dann der gemeine Opelaner davon, der die Ärmel aufkrempeln soll, von einem Hemd, das er nicht mehr kaufen kann, weil die Herrenoberbekleidung von Karstadt schon längst ins schwesiche GM-Werk umgeschult worden ist? Und dort trägt man Norweger Pullover, obwohl man in Schweden lebt. Das ist "Globalisierung light", da rotiert Franz Joseph Strauß in seiner gepfändeten Gruft, da rammt Angela Merkel aus lauter Freude über den Sinkflug der Union ihre Mundwinkel ins Podium und freut sich mit Dabbeljuh Bush über den Frieden, den die Amerikaner dem Irak gebracht haben. In seinem Programmen präsentiert Urban Priol brandaktuelles, pointiniertes Polit-Entertaiment der Spitzenliga und macht dabei vor keinem gesellschaftlichen Thema halt. Da bleibt nichts ausgespart, was Medien und Menschen im letzten Jahr bewegte. Mit seiner rasanten Highspeed-Vernetzung der Themen fordert er höchste Aufmerksamkeit vom seinem Publikum, um es im gleichen Atemzug perfekt zu unterhalten. Urban Priol ist der Meister des realitätsnahen Sarkasmus, der mit scharfer Zunge und einem unnachahmlichen Wortschwall über alles herfällt, was ihn "vors Maul" kommt. Nicht ohne Grund wird er auch Urban "The Mouth" Priol genannt. 2004 - ein Jahr, mindestens genau bescheuert wie 2003. Und wenn wir nicht lachen, wird's auch nicht lustiger.