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Fußball im TV: Künftig mehr Show statt Sport?

von Michael Brandes in Vermischtes
(23.07.2008, 00.00 Uhr)
ARD-Programmdirektor Struve: Trend zur Event-Berichterstattung

Nach Ansicht von ARD-Programmdirektor Günter Struve sollte es bei der ARD Änderungen in der zukünftigen Berichterstattung über Großereignisse wie die Fußball-Welt- und Europameisterschaften geben.

Der ARD-Programmdirektor sieht Anzeichen dafür, "dass sich der internationale Spitzensport wegbewegt aus dem Journalismus und tatsächlich Richtung Showbusiness geht." Diese Entwicklung geht für ihn konform mit der Zielgruppe: "Der Anteil derer, denen es rein um den Fußball geht, liegt, wie wir aus Umfragen wissen, zwischen 26 und 30 Prozent der Zuschauer. Die wollen Fußball sehen, egal, wie gut oder schlecht er ist. Aber diese Zuschauer sind nicht mehr in der Mehrheit. Und darauf muß man sich meines Erachtens noch etwas stärker einstellen."

Struve sah während der Fußball-EM deutliche programmatische Unterschiede in der Berichterstattung von ARD und ZDF: "Das Erste war das Programm für das Fußballpublikum, das ZDF war der Sender, der eher das emotionale, das unterhaltende Element transportiert hat. Dabei ist der Frauenanteil mittlerweile eine relevante Größe. Insofern muß die ARD überlegen, ob sie nicht auch den unterhaltsamen Ansatz verstärken will", riet Struve seinem Sender in einem Interview mit dem Fachblatt "Funkkorrespondenz".

Darüberhinaus zog Struve eine sehr positive Bilanz zur Fußball-EM aus Sendersicht. Das Endspiel sahen im Ersten 28,05 Millionen Zuschauer. Damit blieb man zwar unter den Zahlen des ZDF beim Halbfinale (29,46 Mio), was Struve aber auf das gute Wetter zurückführte. Mehr als ein Viertel habe das Endspiel außerhalb der eigenen vier Wände gesehen.

Die Zukunft des Analyse-Duos Netzer/Delling sieht Struve "golden": Sie seien "bei jenen Zuschauern, die Fußball mögen, weiterhin das mit Abstand beliebteste Paar." Laut Struve plant die ARD mindestens bis zur WM 2010 mit den beiden. Rückendeckung gibt es von Struve laut "Funkkorrespondenz" auch für Waldemar Hartmann:  "Waldi's EM-Club" erbaut große Teile der Zuschauer und er regt viele auf - so oder so, die Leute reden drüber." Quoten von bis zu 5 Millionen Zuschauer um Mitternacht sprechen in diesem Fall für sich. Den Mißerfolg des ZDF-Ablegers  "Nachgetreten!" erklärt Struve mit der generellen Unmöglichkeit, Fußball satirisch zu brechen, denn es gebe "Dinge, bei denen Deutsche keinen Spaß verstehen: Dazu gehört Fußball."

Sehr viele Zuschauerbeschwerden gab es laut Struve bezüglich der Frage, "warum denn immer Frau Merkel gezeigt werde, die spiele doch gar nicht mit". Im Rahmen der Live-Spiele wurde die Bundeskanzlerin von ARD und ZDF gern eingeblendet und häufig im Anschluß zwecks Spielanalyse interviewt. Laut Struve sei diese mögliche Form der Profilierung aber nun mal "das Privileg von Politikern, die gerade dann im Amt sind, wenn ein solches Ereignis über die Bühne geht. Und wenn die deutsche Mannschaft verliert, dann muß auch die Niederlage von diesen Politikern mitgetragen werden."


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Leserkommentare

  • Cruz Castillo schrieb via tvforen.de am 24.07.2008, 10.17 Uhr:
    Nein, bitte nicht.
  • HenryTT schrieb via tvforen.de am 26.07.2008, 23.10 Uhr:
    Der Show-Drang im ZDF-Fußball ist ja auch nicht verwunderlich, wenn ich einen Herrn Kerner moderieren lasse.
    Denn der kam doch mal von den Privaten.
    In der Kochsendung, die er leider aufgegeben hat, war er richtig gut aufgehoben.
  • Beisser schrieb via tvforen.de am 27.07.2008, 01.11 Uhr:
    Noch mehr Show?
    Da hab ich ein Tip.
    Übertragt nur noch das Drumherum. Das eigentliche will ehh niemand sehen.
    Was sollen diese angeblichen "Experten" immer bei solchen Übertragungen?
    Wenn es wirklich solche "Experten" sind, warum sind sie im Fernsehen und nicht am Spielfeldrand sind.
  • NewYorkFan schrieb via tvforen.de am 23.07.2008, 22.29 Uhr:
    Ich will lieber Fußball sehen, als das Gelaber von den " Experten " !
  • Werderaner schrieb via tvforen.de am 24.07.2008, 04.14 Uhr:
    Das ist inzwischen das Ätzende am Fußball: Das Drumherum ist viel zu viel und macht mich manchmal schon aggressiv.
    Wie vor dem EM-Finale: 1000 Mutmaßungen über unsere Chancen und am Ende war es eines der schlappsten deutschen Spiele, dass ich seit 1970 gesehen habe.
    Außerdem werden viel zu viele nebensächliche Spiele gesendet, die völlig uninteressant sind. Wie heute eine völlig unwichtiges und zudem noch inoffizielles "Supercup"-Testspiel zwischen Dortmund und Bayern München.
  • Reggae-Gandalf schrieb via tvforen.de am 23.07.2008, 15.47 Uhr:
    wunschliste.de schrieb:
    Struve sah während der Fußball-EM deutliche programmatische
    Unterschiede in der Berichterstattung von ARD und ZDF: "Das
    Erste war das Programm für das Fußballpublikum, das ZDF war
    der Sender, der eher das emotionale, das unterhaltende
    Element transportiert hat.

    Das trifft auch so ziemlich meine Gedanken. Die ZDF-Übertragungen fand ich nämlich weniger gut, als die der ARD.
  • devotee85 schrieb via tvforen.de am 23.07.2008, 16.17 Uhr:
    Ich fand beide Formate ansprechend. Und so ein bischen Show gehört meiner Meinung auch zum Fussball dazu. Dieser Sport lebt schließlich von den Emotionen. Übertreiben sollte man es natürlich nicht.
    Nicht das ein zweites SAT.1 Format ensteht wie vor ca. 4 Jahren. Damals galt die Devise: Show und Gewinnspiele im Vordergrund, anstelle von Fussball.