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Reich-Ranicki verzichtet auf "Deutschen Fernsehpreis"

von Mario Müller in Vermischtes
(11.10.2008, 00.00 Uhr)
Literatur-Papst sorgt für lange Gesichter bei ZDF-Gala

Mit einem überraschenden Finale endete am Samstagabend die 10. Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises" im Kölner Coloneum. Sowohl die Gäste im Saal als auch Moderator Thomas Gottschalk waren sichtlich irritiert, als Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sich plötzlich weigerte, den Preis für sein Lebenswerk (wunschliste.de berichtete) entgegenzunehmen.

Der ehemalige Moderator des  "Literarischen Quartetts" sagte, er "gehöre nicht in diese Reihe. Ich finde es schlimm, dass ich das hier heute Abend erleben musste" und kritisierte den "Blödsinn, den wir hier heute Abend zu sehen bekommen haben." Da Ranicki sich weigerte, den Preis entgegenzunehmen, überreichte Gottschalk den gläsernen Obelisken an dessen Tochter.

Um die Situation zu beruhigen, bot Gottschalk dem 88-Jährigen an, gemeinsam mit den Chefs der ARD, des ZDF und RTL in einer einstündigen Fernsehsendung zum Thema "Qualität im Fernsehen" zu diskutieren. Ranicki willigte ein, auch wenn er nicht daran glaube, dass eine solche Sendung zustande kommen würde.

Thomas Gottschalk, der sich zu den wenigen Moderatoren zählen darf, denen es gelungen ist, Ranicki schon mehrfach in seine Sendungen zu bekommen (der Kritiker war sowohl bei  "Wetten dass...?" als auch in Gottschalks  RTL-Late-Night-Show), kommentierte dessen Auftritt hinterher mit den Worten "Ich gehe mal kurz hinter die Bühne und trinke ein bisschen Hustensaft."

Ein Platz im Archiv der denkwürdigsten Fernsehereignisse dürfte Marcel Reich-Ranicki damit sicher sein. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, der sehe sich die Aufzeichung der Sendung heute Abend um 20.15 Uhr im ZDF an.


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Leserkommentare

  • xy schrieb via tvforen.de am 14.10.2008, 12.50 Uhr:
    Im Großen und Ganzen stimme ich Reich-Ranicki und Heidenreich (mit Ausnahme der Kritik an Gottschalk) zu. Dass die Kritik direkte Auswirkungen auf die Programmgestaltung haben wird, ist unwahrscheinlich. Zu hoffen bleibt vielmehr, dass sich mehr Zuschauer mit der Thematik auseinandersetzen und die von den Sendern immer wieder so gerne als Argument angeführten "Sehgewohnheiten" wieder "gesundere" Formen annehmen. Dafür kann Ranickis Kritik zumindest ein kleiner Anstoß sein.
    Bei der Beurteilung der Fernseh-Qualität geht es nicht nur um intellektuellen und kulturellen Anspruch, sondern um ein grundsätzliches Werte-Problem, z.B. wenn mit primitiven und niederen Instinkten und Trieben Quote gemacht wird. Auch ein Unterhaltungsprogramm, das keinen hohen intellektuellen Anspruch hat und aus der Sicht mancher "seicht" ist, kann auch so etwas wie Tiefgang haben, wenn es z.B. Wertvorstellungen sehr eindrucksvoll vermittelt oder es gelingt, den Zuschauer auf einer emotional-sozialen Ebene positiv zur Selbstreflexion anzuregen.
  • xy schrieb via tvforen.de am 14.10.2008, 12.37 Uhr:
    Aus nlahmanns Posting geht meiner Ansicht nach hervor, dass Martenstein zitiert wird.
  • nlahmann schrieb via tvforen.de am 14.10.2008, 09.40 Uhr:
    Harald Martenstein über Marcel Reich-Ranickis Attacke gegen den Blödsinn.
    Am Sonntag hat der bekannteste deutsche Literaturkritiker, der 88-jährige Marcel Reich-Ranicki, bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises für einen so genannten Eklat gesorgt. Nachdem er der Verleihungszeremonie zweieinhalb Stunden lang zugesehen hatte, lehnte Reich-Ranicki es ab, in diesem Rahmen für sein Lebenswerk geehrt zu werden. Er begann seine Ansprache in höflichem Ton. Dann nannte er die Veranstaltung „widerwärtig“ und „Blödsinn“. Überhaupt, das Fernsehen sei schlecht. Der alte Mann brachte einen Mut auf, den nicht viele besitzen. Wer schafft es, hunderten von Leuten geradeaus ins Gesicht zu sagen, dass man für dumm hält, was sie gerade stundenlang bejubelt haben?
    Während Reich-Ranicki redete, zeigten die Kameras Gesichter aus der Zuschauermenge, Ferres- und Kernergesichter. Das Dauergrinsen, das sie an diesem Abend trugen, ging nicht ab. Sie lächelten weiter. Anders können sie offenbar gar nicht. Dann kam Moderator Thomas Gottschalk, versöhnte den Alten, bot ihm eine Sondersendung an, in der er am Freitag (22:30 Uhr) mit ihm, Gottschalk, über Kultur und Qualität reden darf, was voraussichtlich folgenlos bleiben wird. Die Party ging weiter. In den Nachrichten machte man mit dem Eklat Werbung für die Sendung, die vorab aufgezeichnet worden war. „Topquote“, meldete stern.de, und: „Besser konnte es für das ZDF nicht laufen.“ Das System verdaut alles.
    Jede Systemkritik hat es mit dem philosophischen Grundproblem zu tun, dass es für den Kritiker keinen Beobachtungspunkt außerhalb des Systems gibt, man gehört immer dazu. Auch Marcel Reich-Ranicki ist ein Teil der Fernsehunterhaltungsmaschine. Sein eigener Ruhm zum Beispiel beruht darauf, dass er aus der spröden Literaturkritik eine Art Show gemacht hat.
    Die Zeremonie des Verleihens ist das größte Problem
    Der Fernsehpreis erhebt den Anspruch, die besten Fernsehmacher und die besten Sendungen auszuzeichnen. Nur: Er weiß gar nicht, was das ist. Was ist überhaupt gut? Welche Kriterien hat man? Zeichnet man den Routinier aus, der auf hohem Niveau die Erwartungen zuverlässig erfüllt, den skrupellosem Quotenbringer, der Kandidaten dem Gelächter der Nation preisgibt, den Neuerer, der Risiken eingeht und mit dem Gewohnten bricht? In der Liste der Preisempfänger kam das alles irgendwie vor. Das größte Problem bestand allerdings in der Zeremonie des Verleihens.
    Die Zeremonie sollte auf keinen Fall nach „Kultur“ aussehen, nach Ernst, pathetisch gesagt, nach Wahrheit. Egal, wie ernsthaft, witzig oder engagiert die Sendungen im Einzelnen tatsächlich waren, es wurden fast immer dümmliche oder reißerische Passagen zusammengeschnitten. In Thomas Gottschalks Präsentation und in den Reden der Laudatoren verwandelten sie sich alle in harmlose Unterhaltung, in Partystimmung und Smalltalk. Selbst die „Oscar“-Zeremonie, kein Ort, an dem ästhetische Revolutionen stattfinden, wirkt intellektuell, frech und selbstkritisch, verglichen mit dem Deutschen Fernsehpreis.
    Intelligenz und Kritik sind verdächtig geworden
    Insofern ist der Fernsehpreis ein Spiegel der Gesellschaft. Auch wer kein Kulturkritiker ist, der reflexhaft überall Verfall wittert, spürt, dass sich in den letzten Jahren etwas verändert hat. Intelligenz und Kritik sind verdächtig geworden, fast überall in den Medien. Der Kritiker, der darauf hinweist, dass das Erfolgreiche nicht das Gute sein muss, gilt als Miesmacher. Einer, der die Geschäfte stört. Selbst ein so unterhaltsamer Kritiker wie Reich-Ranicki ist auf diese Weise zu einer Randfigur geworden, auch wenn sie ihn heuchlerisch feiern. Es ist kein Zufall, dass Reichs Nachfolgerin Elke Heidenreich nur noch lobt und niemals kritisiert. So hätten sie es gerne überall. Nicht meckern, nur feiern. Der Fernsehpreis soll den kritischen und deshalb lästigen Grimme-Preis in den Hintergrund drängen. So, wie Heidenreich Nachfolgerin Reich-Ranickis ist, wie die Filmindustrie den deutschen Filmpreis auf Mainstream zu trimmen versucht, wie die hübsche Katharina Wagner statt der intellektuellen Nike Wagner Bayreuth übernimmt, wie das Wort Bestsellerautor den Begriff Schriftsteller verdrängt, wie fast überall seit Jahren die Bilder größer werden und die Texte kleiner. Man hat das Gefühl, als solle das Publikum umerzogen werden, hin zur Anspruchslosigkeit von Maden.
    Kritik und Intelligenzausübung sind das Erfolgsrezept unseres Gesellschaftsmodells. Wo es keine Kritik mehr gibt, herrschen Stagnation oder Niedergang. Kritisches Denken aber wird vielerorts ersetzt durch das Prinzip der Demokratie – man stimmt einfach ab. Ein Beispiel sind die Hitparaden der Zeitschrift „Cicero“, die sogar Philosophen dieser Methode unterwirft. Wer am häufigsten in den Medien erwähnt wird, ist angeblich der wichtigste Denker. Aber das ist Lüge. Eine Fernsehsendung, die von vielen Leuten angesehen wird, muss nicht gut sein. Ein Philosoph, der oft in der „Bild“ steht, muss nicht wichtig sein. Ein Bestseller ist nicht automatisch ein gutes Buch. Ganz im Gegenteil, es kann ein sehr schlechtes Buch sein. Erfolg und Qualität – das sind, bei Büchern, bei Sendungen, bei Musik, generell, zwei grundverschiedene Eigenschaften. Manchmal fällt beides zusammen, manchmal nicht.
    Unterhaltung ist schwierig
    Es wäre falsch, Kritik und Intelligenz gegen Unterhaltung auszuspielen. Im günstigsten Fall bekommt man auch hier beides zusammen. Es ist schwierig, etwas Unterhaltsames zustande zu bringen. Viele scheitern daran. Es gibt also keinen Grund, Unterhaltung für grundsätzlich seicht zu erklären Und auch das, was die meisten von uns für große Kunst halten, ist fast immer unterhaltsam – sonst würden wir uns gar nicht erst damit befassen.
    Aber Kultur kann mehr, im Fernsehen, in der Literatur, überall. Es ist möglich, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, es ist möglich, etwas zu durchschauen, es ist möglich, erschüttert, entzückt oder wütend zu sein. Kitsch schafft das nicht, Kalauer schaffen das nicht.
    Ein Fernsehen, das sich so präsentiert, als sei es nicht statthaft, über Kitsch und über Kalauer hinauszudenken, schafft sich als kulturelle Institution selber ab. Es wird zu einer Zeittotschlagsmaschine für die Ungebildeten, die anderen wandern ins Internet ab. Dort gibt es alles.
  • zuschauer012 schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 13.49 Uhr:
    Ich finde man sollte den deutschen Fernsehpreis abschaffen, und nur noch eine große Veranstaltung im Jahr durchführen.
    Es reicht doch , wenn es die Bambi Verleihung gibt, man braucht keine 3 Veranstaltungen im Jahr, oder noch mehr stumpfsinn!
  • sulka schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 12.32 Uhr:
    Ich bin in die Falle gegangen: eigentlich wollte ich die Sendung gar nicht ansehen, aber nach dem Hinweis (hier im Forum!!) auf MRR's "Eklat" (maßlos übertrieben formuliert) bin ich neugierig geworden und hab's mir angeschaut.
    Ich fand RMM nicht skandalös, aber ich finde auch, er hätte sich das verkneifen können. Er hätte ja nicht hingehen müssen und hätte dann seine Bedenken gegen die Sendung auf andere Weise ausdrücken können. Man hatte den Eindruck , dass das Publikum nicht wusste, wie es reagieren sollte, dass es hin- und hergerissen war. Vielleicht spielte auch schon ein bisschen Nachsicht (um das Wort "Mitleid" zu vermeiden) mit dem 88-Jährigen eine Rolle.
    Ich fand die Reaktion von Gottschalk eigentlich ganz gut (ich bin kein Fan von ihm, ich schaue mir nie "Wetten, dass..?" an), er war ziemlich schlagfertig und hat gut improvisiert. Besonders witzig fand ich den Bemerkung, dass ihm Martin Walsers Roman "Tod eines Kritikers" sehr gut gefallen habe.
    Insgesamt war die Sendung schon ein bisschen langweilig, aber das liegt wohl in der Natur von Preisverleihungen. Die Preisträger sind glücklich, überrascht und bedanken sich artig bei allen ihren Kollegen und Mitarbeitern - was sollten sie sonst sagen? Es ist sehr schwierig, in so einer Situation Originalität zu beweisen.
    Noch ein Hinweis: Ich sehe relativ selten deutsche Sender, so kannte ich die meisten Programme, Komiker und andere Personen nicht. Gelungen fand ich die "stumme Ansage" der beiden Komiker mit ihren Spruchzetteln.
    Einen guten Auftritt hatten m.E. auch Veronica Ferres und Senta Berger. Ein kleiner Schock für mich war Karin Baal, die ich lange nicht mehr gesehen hatte und die einen sehr angegriffenen Eindruck machte. Ich glaube nicht, dass es nur am Alter liegt, sie scheint gesundheitliche Probleme zu haben.
  • orinoco schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 12.15 Uhr:
    Nie war es so wahr wie heute, oder gestern, oder vorgestern.
    Das hätte ich MRR oder Elke Heidenreich oder wem auch immer schon vorher sagen können, aber auf mich hört ja keiner, denn ich bin einer der bei einer Justizanstalt mit Rundfunkbetrieb nicht mal am Pförtner vorbei kommt.
    TV steht inzwischen für Totalverarschung.
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 11.16 Uhr:
    Guten morgen
    vielleicht habe ich Herrn Reich Ranicki falsch beurteilt, aber in meinen Augen sollte man solche Entscheidungen nicht spontan fällen, sondern sich vorher überlegen ob man den Preis annimmt oder es sein läßt. Den dieses war nicht die erster Veranstaltung wo sich die TV Macher gegenseitig auf die Schulterklopfen.
    Was meine zweite Frage betrifft bin ich gerne bereit etwas dazu zu lernen. Aber in meinen Augen sassen beim literarische Quartett (durch aus hochgebildete) Leute zusammen, die ihre persönliche Meinung (den in meinen Augen ist jede Meinung subjektiv) über ein Buch vertraten, und ich brauche ehrlich gesagt nicht mehrere Akademiker um zu wissen ob mir ein Buch gefällt oder nicht bzw. ob ich es in Erwägung ziehe es zu lesen.
    Aber wie ich oben sagte, ich bin gerne bereit dazu zulernen und wenn der Einfluß von Herrn Reich-Ranicki darüber hinaus geht, würde ich es gerne hören, es ist ja durch aus möglich das ich eine gewisse Blindheit aufweise.
    Viele Grüsse
    Dan
  • Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 10.21 Uhr:
    Ja, im Vergleich zu anderen Comedians empfinde ich ihn als sehr angenehm, das meine ich schon ernsthaft. Vergleiche ihn mal mit Barth, dann weißt du, was ich meine.
  • Krid H. Erne schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 09.12 Uhr:
    Auf der RTL Seite, kommt der Eklat erst an dritter Stelle, an erster Stelle steht Schleimbeutelgrinser Schreyl für seinen Preis.
    Hier mal der Onlinetext:
    "Der große Gewinner bei der diesjährigen Verleihung des begehrten Deutschen Fernsehpreises heißt RTL! In insgesamt neun von 22 Kategorien konnte sich der Kölner Sender bei der Würdigung hervorragender Leistungen für das Fernsehen durchsetzen, die zum zehnten Mal stattfand. Damit lag RTL in der Senderwertung vor der ARD (sechs TV-Preise), dem ZDF (fünf TV-Preise) und ProSieben (zwei TV-Preise). 3sat, Arte, Sat.1, die dritten ARD-Programme und Eurosport erhielten jeweils eine Ehrung. Besonders freute sich Moderator Marco Schreyl über den Preis in der Kategorie Beste Show für ’Deutschland sucht den Superstar’."
    und den Kommentar der bräsigen RTL Chefin:
    RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt: “Ich freue mich sehr über die zahlreichen Auszeichnungen für RTL-Produktionen beim diesjährigen Deutschen Fernsehpreis. (...) Dass RTL in den drei wichtigen Kategorien beste Serie, beste Show und beste Reality ausgezeichnet wurde, demonstriert die Bandbreite unseres Programmangebots.“
    Quelle: RTL.de
  • Ohmgesicht schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 09.04 Uhr:
    Der Thread ist ja ganz schön lang geworden, hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber vielleicht hat jemand Lust ein Interview mit Gottschalk nach der Show zu lesen.
    Also, hier der Link zur SZ: Gottschalk Interview zum RR-Eklat (http://www.sueddeutsche.de/kultur/838/313742/text/)
    Eigentlich nichts neues, nur ein oder zwei Insider-news.
  • zonenclaudi schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 09.02 Uhr:
    was sind denn zettel-komiker?
  • Lokomotive schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 08.49 Uhr:
    Von der Sendung habe ich wenig gesehen.
    Amüsiert habe ich mich über das Comedy Duo "Ohne Rolf".
    Großartig!!!!
    http://www.ohnerolf.ch/
    Das wars auch schon von mir zum Thema Fernsehpreis.
  • Helli Gräfin E. schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 08.39 Uhr:
    Allein die Tatsache, dass man einen 88jährigen Mann derartig lange warten läßt, spricht dafür, dass die alle nicht von zwölf bis mittags denken.
    Ach lieber M.RR, was wären wir ohne Dich!
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 08.31 Uhr:
    MonaSchnute schrieb:
    Paula Tracy schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    Als sehr angenehmen "Comedian"
    > hingegen empfinde ich immer wieder Ralf
    Schmitz.
    Das meinst Du ernsthaft ?
    Also im vergleich zu den anderen Prolls ist Schmitz wirklich eine Wohltat...
  • Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 08.12 Uhr:
    Wenn man sich den Artikel von Elke Heidenreich durchliest, der hier verlinkt wurde, kann man verstehen, warum er sich das offensichtlich erst während der Sendung überlegt hat. Nebenbei gesagt, weiß ich nicht, was ich vom Heidenreich-Artikel halten soll. Sie hat das offenbar in der ersten Aufregung geschrieben. Ich bin kein Gottschalk-Fan, eher das Gegenteil - aber so über einen Kollegen herziehen, selbst wenn man nicht viel von ihm hält...? Fand ich einen Tick zu stark.
    Zur zweiten Frage: natürlich hat Reich-Ranicki keine Sendung für die Masse gemacht. Kultursendungen sind nur für Zuschauer gemacht, die schon Interesse daran mitbringen. Wer sich nicht für Literatur interessiert, hat sich ganz bestimmt nicht "das literarische Quartett" angesehen. Kultur ist immer eine Minderheitenveranstaltung im Fernsehen. Reich-Ranicki hat es immerhin verstanden, das interessant zu gestalten, etwas, das heute im Fernsehen nicht mehr selbstverständlich ist. Und er war mit Herzblut dabei, auch dies eine absolute Seltenheit im Fernsehen, wenn man sich "Moderatoren" wie Marco Schreyl ansieht, der seine Moderation abliest oder auswendig lernen kann. Marcel Reich-Ranicki hat Fernsehen für kluge Menschen gemacht, Marco Schreyl mit ihm überhaupt auf eine Stufe stellen zu wollen ist schon so absurd... Das hat Reich-Ranicki gestern erkannt und entsprechend gehandelt, er blieb nicht konsequent genug, aber immerhin.
    Ich habe nicht alles gesehen gestern abend, sicher war nicht alles abgrundtief schlecht, aber Lück und Schröder waren wirklich Tiefpunkte, die dort nichts zu suchen hatten. Hier ging es nicht um den Comedypreis. Als sehr angenehmen "Comedian" hingegen empfinde ich immer wieder Ralf Schmitz.
  • Gugu schrieb via tvforen.de am 13.10.2008, 00.05 Uhr:
    Ist ja 'ne ziemlich fette PR für den lauen Eklat.
    Da es Preise für "Wer kackt am Besten auf Krepierende?" (beste Reality) und "Wer schmiert Scheiße am Besten auf den Bildschirm?" (DSD und Dummbratz Marco Schreyl, der auch noch wider das Feuilleton den Zuschauern dankt) gibt, verstehe ich Marcel Reich-Ranickis Reaktion wirklich. Ekelhaft. Für so etwas darf es keine Preise mehr geben. Bitte diese Kategorie nie wieder beim "Fernsehpreis".
    Doch: Ich unterschätze Thomas Gottschalk bisher sehr: Als es für das grauenhafte Reality-Format tatsächlich eine Auszeichnung gibt, kommentiert er nonchanlant "Ich wünsche euch weiterhin viele Kinder, die ausreißen, damit ihr DAS (sprich "Mist") weiterhin machen könnt.“ Als die immer wieder grauenhafte Veronica Ferres zwei grandiose Schauspielerinnen (Katharina Wackernagel und Claudia Michelsen) zum Entsetzen aller (live waren wirklich alle überrascht ob der Fehlentscheidung) aussticht und ins Mikro flennt, sie wäre ja auch an diesem Abend eigentlich der unersetzliche VIP-Gast beim Spiel Deutschland-Russland und auch beim Boxen gewesen und irgend-flenn-wie nun hier, korrigiert Gottschalk nach der Heuchelei die Merchandising-Ikone, die ihre Stirn inzwischen im Nacken trägt, das Fußball- sowie das Boxspiel seien gestern gewesen. Fein, Herr Gottschalk.
    Die Sendung beginnt als Desaster, da Qualität und Originalität (1. "Mord mit Aussicht" und "KDD", dann fast ebenbürtig "Dr. Psycho") dem Schund ("Doktors Tagebuch") unterliegt. Besser wird es, da eine der Besten den Preis für die beste Nebenrolle (Silke Bodenbender, die in den präsentierten Kategoriefilmen Hauptrollen hatte und im letzten Jahr auch einige offizielle Hauptrollen hatte und die Ferres bei einer Nominierung für "Erlkönig" garantiert an den Katzentisch verwiesen hätte). Silke Bodenbender hältt dann auch die beste und berührendste Dankesrede des Abends, bedankt sich für die Vorlage von Michael Gwisdek, bei ihren Regisseuren, dass sie ernst genommen wird und verschwindet in ihrer Größe in Bescheidenheit [Gruß an meine heißverehrte Silke von deinem Roelle, der dich bei Rüdigers Ingolstädter Fegerfeuer ins Knie kniff :-) ]
    Wichtig ist die Sendung auch, weil mein Favorit "Contergan" gewinnt, ich Katharina Wackernagel in diaphaner Verbitterung sehen darf, als Michel Souvignier verlauten lässt, dass Grünthal noch nichts von den soundsoviel versprochenen Millionen gezahlt hat. Dass Benjamin Sadler die grandiose Carolin Peters als Kristin Peters bezeichnet, sei mal seinem was-auch-immer verziehen. Er bedankt sich bei Caroline Peters ("Mord mit Aussicht"). Peters nicht mit ihrem korrekten Vornamen in der Dankesrede zu erwähnen, ist sicher seiner Aufregung geschuldet.
    Einziger Verlierer des Abends ist BMW, denn die einzig von Kriegsverbrechen profitierende Firma schweigt noch immer. Was ihr nicht hilft. Denn "Das Schweigen der Quandts" erhielt den Preis als beste Dokumentation. Und wird: WIEDERHOLT!
    Einzig beschämend: Als "Das Schweigen der Quandts" ausgezeichnet und vom Macher der größte Dank an das "Öffentlich-rechtliche Fernsehen" ging, war die Kamera auf der Fickamöbe Collien Ferndandez. Hier wären Standing Ovations (auch von den bei Privaten Beschäftigten) das Mindeste.
  • Gugu schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 23.44 Uhr:
    War ja 'ne ziemlich fette PR für den lauen Eklat.
    Da es Preise für "Wer kackt am Besten auf Krepierende?" (beste Reality) und "Wer schmiert Scheiße am Besten auf den Bildschirm?" (DSD und Dummbratz Marco Schreyl, der auch noch wider das Feuilleton den Zuschauern dankt) gab, verstehe ich Marcel Reich-Ranickis Reaktion wirklich. Ekelhaft. Für soetwas darf es keine Preise mehr geben. Bitte diese Kategorie nie wieder beim "Fernsehpreis".
    Doch: Ich unterschätzte Thomas Gottschalk bisher sehr: Als es für das grauenhafte Reality-Format tatsächlich eine Auszeichnung gab, kommentierte er nonchanlant "Ich wünsche euch weiterhin viele Kinder, die ausreißen, damit ihr DAS (sprich "Mist") weiterhin machen könnt. Als die immer wieder grauenhafte Veronica Ferres zwei grandiose Schauspielerinnen (Katharina Wackernagel und Claudia Michelsen) zum Entsetzen aller (live waren wirklich alle überrascht ob der Fehlentscheidung) ausstach und ins Mikro flennte, sie wäre ja auch an diesem Abend eigentlich der unersätzliche VIP-Gast beim Spiel Deutschland-Russland und auch beim Boxen gewesen und irgend-flenn-wie nun hier, korrigierte Gottschalk nach der Heuchelei die Merchandising-Ikone, die ihre Stirn inzwischen im Nacken trägt, das Fußball- und das Boxspiel seien gestern gewesen. Fein, Herr Gottschalk.
    Die Sendung begann als Desaster, da Qualität und Originalität (1. "Mord mit Aussicht" und "KDD", dann fast ebenbürtig "Dr. Psycho") dem Schund ("Doktors Tagebuch") unterlag. Besser wurde es, da eine der Besten den Preis für Beste Nebenrolle (Silke Bodenbender, die in den präsentierten Kategoriefilmen Hauptrollen hatte und im letzten Jahr auch einige offizielle Hauptrollen hatte und die Ferres bei einer Nominierung für "Erlkönig" garantiert an den Katzentisch verwiesen hätte). Silke Bodenbender hielt dann auch die beste und berührendste Dankesrede des Abends, bedankte sich für die Vorlage von Michael Gwisdek, bei ihren Regissuren, dass sie ernst geommen wird und verschwand in ihrer Größe in Bescheidenheit [Gruß an meine heißverehrte Silke von deinem Roelle, der dich bei Rüdigers Ingolstädter Fegerfeuer ins Knie kniff :-) ]
    Wichtig war die Sendung auch, weil mein Favorit "Contergan" gewann, ich Katharina Wackernagel in diaphaner Verbitterung sehen durfte, als Michel Souvignier verlauten ließ, dass Grünthal noch nichts von den soundsoviel versprochenen Millionen gezahlt hat. Dass Benjamin Sadler die grandiose Carolin Peters als Kristin Peters bezeichnete, sei mal seinem was-auch-immer geschuldet. Er bedankte sich bei Caroline Peters ("Mord mit Aussicht") Ich wäre ja an La Peters' Stelle ein wenig gekränkt.
    Einziger Verlierer des Abends ist BMW, denn die einzig von Kriegsverbrechen profitierende Firma schweigt noch immer. Was ihr nicht hilft. Denn "Das Schweigen der Quandts" erhielt den Preis als beste Dokumentation. Und wird: WIEDERHOLT!
    Einzige Schande: als "Das Schweigen der Quandts" ausgezeichnet und vom Macher der größte Dank an das "Öffentlich-rechtliche Fernsehen" ging, war die Kamera auf der Fickamöbe Collien Ferndandez. Hier wären Standing Ovations (auch von den bei Privaten Beschäftigten) das Mindeste.
  • 7stein schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 23.11 Uhr:
    Wer sich den Ausschnitt selbst nochmal ansehen möchte:
    [url]http://www.youtube.com/watch?v=KWuinyJgKew[/url]
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 23.00 Uhr:
    Ja, warum nur...?
    Hab ich auch nicht verstanden.
    Der Lonewolf Pete
  • maddiekean schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.48 Uhr:
    ...das ist in allen Foren so - und ich mache es immer falsch. Insofern perlt Kritik an mir ab. Aber von mir aus: Nur zu! [augen_zukneif]
  • maddiekean schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.36 Uhr:
    Zu diesem Coup kann man nur gratulieren: Da wird ein hübscher, kleiner Eklat inszeniert, auf den die Presse prompt dankend einsteigt - und schon steigen die Quoten bei der Ausstrahlung um einige Prozentpunkte. Als ob ZDF und ARD so flexibel wären, mal eben ein neues Sendekonzept anzubieten und zwei Wochen später an den Start bringen zu wollen.
    Dabei trifft Reich-Ranickis Kritik durchaus den Kern: Ja, der inhaltliche Anspruch des deutschen Fernsehens ist lausig. Was bei all den Unterstützer-Rufen geneigter Zuschauer jetzt aber schnell vergessen wird: Das Fernsehen ist das Abbild der Gesellschaft. Sie, liebe Fernsehzuschauer, wünschen sich das Programm genauso wie es ist - das zeigen die täglichen Quoten. Insofern ist die deutsche Fernsehkultur kein hausgemachtes Problem der Sender, sondern der Beweis für die gnadenlose Anspruchslosigkeit und Blödheit deutscher Zuschauer. Und das, liebe Leute, die Ihr jetzt voll hinter Reich-Ranickis Auftritt steht, wird sich in ein paar Wochen erneut beweisen, wenn Reich-Ranicki mit seiner anspruchsvollen Sendung total floppt - weil Sie dann doch lieber wieder bei einer Reality Show reinzappen.
  • Thoraxprellung schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.24 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    Jawoll, stimme voll zu!
    Ingolf Lück war ja oberpeinlich - und über
    Gloria von Thurn und Taxis kann man sagen, was man
    will... sie als absolutes Dummchen hinzustellen,
    war niveaulos.

    Na wenn man über sie sagen kann, was man will, passt es doch :-)
  • Drago schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.22 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    Jawoll, stimme voll zu!
    Ingolf Lück war ja oberpeinlich - und über
    Gloria von Thurn und Taxis kann man sagen, was man
    will... sie als absolutes Dummchen hinzustellen,
    war niveaulos.
    Der Lonewolf Pete
    Sie lebt ja auch in Bayern. Die sind doch eh nicht ganz dicht, diese Kraut- und Knödelfresser...;-)
  • Thoraxprellung schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.20 Uhr:
    Fragt sich nur, für wen von beiden das nun schlimmer war ;-)
  • Atavistus schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.15 Uhr:
    Thoraxprellung schrieb:
    Nun habe ich mir die Sendung extra wegen des
    "Eklats" angeschaut.
    Also ein Eklat sieht für mich anders aus,
    wenngleich der Auftritt sehr ungewöhnlich war.
    Ich denke, die Vorabmeldungen haben mal wieder
    heillos übertrieben.
    Und MRR hat sich auch nicht unbedingt einen Gefallen getan, in diesem sichtbar angeschlagenen Zustand zu dieser Veranstaltung zu gehen und dann auch noch eine Generalkritik abzulassen - zu gequält und zu mitleidserregend wirkte das, um beim Publikum mit voller Wirkung einzuschlagen.
  • Thoraxprellung schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.10 Uhr:
    Nun habe ich mir die Sendung extra wegen des "Eklats" angeschaut.
    Also ein Eklat sieht für mich anders aus, wenngleich der Auftritt sehr ungewöhnlich war.
    Ich denke, die Vorabmeldungen haben mal wieder heillos übertrieben.
  • Myra schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 22.08 Uhr:
    War doch alles halb so schlimm :-)
  • Kate schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 21.57 Uhr:
    Live und in Farbe : )
    Er (MRR) sieht aber nicht glücklich aus!
  • erîk schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 21.51 Uhr:
    In wenigen Minuten müsste es kommen, der Reich-Ranicki-Auftritt kam in "echt" direkt nach der Verleihung "beste Unterhaltungssendung", und die ist jetzt dran, das ZDF wollte den Auftritt an der Stelle lassen, an der er tatsächlich war und nicht wie ursprünglich geplant ans Ende schneiden. Die Quelle nenne ich dafür jetzt nicht, sonst wird mein Beitrag wieder gelöscht, wunschliste mag wohl keine (viel besser informierte) Konkurrenz.
  • argh schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 21.39 Uhr:
    CormacMcCarthy schrieb:
    Naja, weil MRR gestern schon ein wenig hibbelig
    wurde, hat man die Lebenswerk-Auszeichnung
    vorgezogen. Für die heutige Ausstrahlung soll sie
    aber wieder ans Ende geschnitten werden, so wie es
    eigentlich geplant war (so stand es zumindest bei
    SPON).

    Laut Spiegel Online wurde MRR nach einer "guten Stunde" vorgezogen. Könnte also sein, dass wir gerade schon Post-Ranicki-Material sehen. Ob man es an einer frostigen Stimmung merkt?!
  • argh schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 21.34 Uhr:
    Man sieht die ganze Veranstaltung natürlich jetzt auch mit ganz anderen Augen...
    Die Zettelnummer gerade war aber stark.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 21.27 Uhr:
    Hab ich was verpasst, oder war die (wahrscheinlich Blödel-) Laudatio von Lafer + Lichter geschnitten? Da wurde die kategorie Wissen plötzlich aus dem Off präsentiert und Stadler & Waldorf...äh...Lafer & Lichter überreichten den Preis. So wirkten sie völlig fehl am Platz, wie Kabelträger, die man mal eben schnell in nen Smoking gesteckt hat, weil niemand da war, der den Preis überreichen konnte...
    Komisch...
    Der Lonewolf Pete
  • BalouderBaer schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 20.57 Uhr:
    Also wenn ich mir dieses Gesocks aus der "KenntkeineSau"-Fraktion anschaue, ist es wohl kein Wunder, das MRR dort das Kotzen bekam....
    Bisher war nur Michael Gwisdek erfrischend lustig, trotz jedweder Darstellung eines Ossis...
  • Atavistus schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 19.14 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:

    Aber selbst das "Seichte" kann einen gewissen
    Anspruch haben, eine gewisse Qualität, die
    mittlerweile allerdings völlig verloren gegangen
    ist.
    Da sind wir uns einig - aber eine Elke Heidenreich wäre es nicht. Jedenfalls nicht nach dem, was ich von ihr in verschiedenen Sendungen schon gehört habe. Eine gut produzierte Gameshow wie "Schlag den Raab" oder eine HBO-Serie à la "Entourage", die sich letztlich nur mit dem belanglosen Lotterleben eines Stars und seiner Kumpels beschäftigt, wären für sie immer noch trivialer Stuss, denn für manche Leute bedeutet Qualität auch zwingenderweise Anspruch.
    Was den Vergleich deutscher Serienkost mit den Top-Produktionen der amerikanischen Pay-TV-Sender betrifft, darf man allerdings nicht vergessen, dass mit den dortigen Zuschauerzahlen und entsprechenden Einnahmen (allein HBO hat ca. 30 Millionen Kunden) ganz andere Produktionen umgesetzt werden können. Wobei ein klein(er)es Budget nicht zwangsläufig schlechte Qualität bedeuten muss, aber wenn man Serien mit erstklassigen Darstellern in Kinoqualität herstellen will, braucht man auch die entsprechenden Mittel.
    Wenn ich Leuten erzähle, dass die HBO-Serien "The Wire" und "The Sopranos" wahrscheinlich das Beste sind, was die gesamte TV-Geschichte bisher hervorgebracht hat und dagegen selbst die besten Filme wie Fastfood wirken, überzeugt das viele trotzdem nicht - auf so komplexe Kost hat man dann doch keinen Bock, und irgendeine Ausrede gibt's ja immer ("wenn ich abends nach Hause komme, will ich entspannen"). Kein Wunder, dass die meisten solcher Premiumserien hier zu Lande Schiffbruch erleiden, wenn das Publikum über Jahre und Jahrzehnte hinweg schleichend blödgesendet wurde. Da stimme ich auch Kellerkind bei der Aussage zu, dass das Programm von den Machern ausgeht und die Zuschauer hinterherdackeln.
    Andererseits steckt aber auch viel Wahrheit in dem, was Ildiko von Kürthy im letzten Absatz eines Artikels über die TV-Misere mal geschrieben hat:
    "Es stimmt wahrscheinlich, was der Ex-RTL-Chef Helmut Thoma mal gesagt hat, dass es nämlich eine Illusion sei, 'dass der Durchschnittsmensch, wenn's kein Fernsehen gäbe, mit Kant, Schopenhauer oder Schiller in der Ecke säße und Klavier spielte. Der würde in der Kneipe hocken. Und es gäbe sicher mehr Schlägereien.'"
    Die Frage ist also, ob man mit den ganzen Trash-Formaten letztlich nur ein Bedürfnis nach stumpfsinniger Unterhaltung bedient, das in einem Teil der Bevölkerung sowieso vorhanden ist. Wenn man die Qualität von Darstellung, Skript und Umsetzung bei so grauslich schlechten Schmonzetten à la "Sturm der Liebe" deutlich verbessern würde - könnten sie dann noch ihr jetziges Publikum halten? Ich glaube, wir kennen die Antwort auf diese Frage...
    Guter Artikel zum Vergleich von HBO und deutschem Fernsehen:
    http://www.neon.de/kat/freie_zeit/fernsehen/177119.html
  • DerKelte schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 19.03 Uhr:
    Wie spät wird der Auftritt von MRR in etwa sein? Ich hab keinen Bock, diesen Fernsehpreis komplett zu schauen, eigentlich nur MRR.
    Soll ja ziemlich am Schluss gewesen sein. Kommt dann 22.15 Uhr hin?
    Der Kelte
  • Kaschi schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 18.37 Uhr:
    Atavistus schrieb:
    Wobei mir allerdings auch durch den Kopf schießt,
    dass es eben nicht nur Fernsehen für
    Hochgebildete geben kann. Einerseits finde ich
    kritisierten Stuss à la "Deutschland sucht den
    Superstar" genauso kagge wie Frau Heidenreich,
    andererseits schwingt bei solchen Verrissen immer
    auch ein gerüttelt Maß an intellektuellem
    Dünkel mit. Es muss auch seichtere Unterhaltung
    geben - ob sie sich dann auf so peinliche Weise
    selbst feiern muss, ist dann wieder eine andere
    Frage...

    Ich denke, man muss unterscheiden zwischen "seichter" (oder vielleicht weniger abwertend: "leicht verdaulicher") Unterhaltung einerseits und verdummender Unterhaltung andererseits. "Leicht verdaulich" muss keinesfalls verdummend sein wie etwa "Deutschland sucht den Superstar" oder ähnliche Casting-Shows, in denen äußerst fragwürdige Werte propagiert werden. Von den nachmittäglichen Daily Talks ganz zu schweigen. - Ein konkretes positives Beispiel für leicht Verdauliches, was in meinen Augen total in Ordnung, witzig und unterhaltsam ist, ist "Genial daneben": oft herrlicher Blödsinn, ohne Tiefgang - muss ja auch nicht sein, keinesfalls! Auch "Zimmer frei" oder "Ladykracher", Serien wie "Neues aus Büttenwarder", die Quizshows von Jauch und Pilawa u.a. fallen für mich unter diese Kategorie. Auch Sportsendungen zeichnen sich i.A. nicht durch besonderen geistigen Tiefgang aus, können aber, je nach Interesse, enorm spannend sein. Kein tieferer Anspruch also, aber leichte und flotte Unterhaltung, über die wenigstens ich mich nicht ständig ärgern müsste. Das gilt aber leider längst nicht für alle Sparten der Unterhaltung!

    Pete Morgan schrieb:
    Es SOLL sogar "seichte" Unterhaltung geben.
    Mir ist zum Feierabend auch was seichtes lieber
    als irgendwelche hochintellektuellen
    Anspruchssendungen.
    Aber selbst das "Seichte" kann einen gewissen
    Anspruch haben, eine gewisse Qualität, die
    mittlerweile allerdings völlig verloren gegangen
    ist. ...
    Ich selbst mag meine seichte Unterhaltung ganz
    gerne, aber bitte nicht soooo seicht wie dieser
    Dreck, der uns derzeit vorgesetzt wird. Der ist
    wirklich - wie Elke Heidenreich und herr
    reich-Ranicki treffend bemerkten - widerlich und
    einfach nur unerträglich.
    Der Lonewolf Pete

    Wie gesagt, ich denke, es ist keine Frage, WIE "seicht" eine Sendung ist. Fehlender Tiefgang ist noch nichts Schlechtes. Es fängt an, mich zu stören, wenn mit der Sendung offen oder heimlich Verdummendes, Verlogenes oder gar Aufhetzendes transportiert wird. Ob in "seichter" oder "anspruchsvoller" Form ist dabei egal.
  • Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 18.29 Uhr:
    Wann ungefähr wird denn der Auftritt von Marcel Reich-Ranicki kommen? Normalerweise für das Lebenswerk doch am Ende, oder?
    Das möchte ich mir unbedingt anschauen, kann aber leider nicht die ganze Sendung gucken. Andererseits wird es mit Sicherheit auch auf youtube zu sehen sein.
    Auf die Frage, warum er sich das nicht eher überlegt hat: ich kann mir schon vorstellen, dass er den Preis vielleicht vorher annehmen wollte, und je mehr "Blödsinn" er sich dann ansehen und -hören mußte, er zu der Überzeugung gekommen ist, dass dies nicht sein Preis ist.
  • Grinsekatze schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 18.27 Uhr:
    CormacMcCarthy schrieb:
    Naja, zumindest hat sich das ZDF mit diesem
    "Eklat" (oha, zu starkes Wort. Es ist ja nun nicht
    so, dass er Gottschalk geohrfeigt hat.) die Quote
    für heute Abend gesichert.

    Eben.
  • Kellerkind schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 18.26 Uhr:
    "Weil man den Zuschauer nicht überfordern will? Weil es nix kosten darf? Weil's dem Zuschauer eh egal ist? "
    Überfordern ist ein Grund. Seichtes läuft am Besten, weil es laut und bunt und so schön einfach ist. Wer da nicht mitmacht und weg vom Fenster. Die Privaten können sich das finanziell nicht leisten und die ÖR würden am eigenen Stuhl sägen (siehe Heino und der VoMuSi-Aufstand, als das Zweite Marianne und Michael in Rente schicken wollte).
    Ich würde das nicht an den Kosten festmachen. "Sturm der Liebe" hat z.B. ein Budget, welches die Privaten aggressiv macht, weil die das für ihre Richtershows nicht ansatzweise zur Verfügung haben.
    Egal ist es dem Zuschauer auch nicht, weil er problemlos arte und 3sat sehen könnte wenn er nur wollte.
    Es geht mittlerweile einzig um Marktanteile.
    Und um Oberflächlichkeiten Gestern lief auf arte ein Film des britischen Privatsenders ITV im OmU.
    Ich würde mir diesen Stoff niemals von unseren deutschen Sendern anschauen, obwohl es ein typischer Stoff für ARD und ZDF wäre. Aber dieser Film wirkte schon allein wegen seiner (fremden) Sprache anders. Irgendwie besser. Und bewegend, wie es unsere Sender nicht hinbekommen würden.
  • DJ Doena schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 18.24 Uhr:
    Marcel Reich-Ranicki nimmt nichts zurück: Einen Tag nach dem Eklat beim Deutschen Fernsehpreis bekräftigte der Literaturkritiker sein Urteil über die ZDF-Gala: "Das war empörend". Die Sondersendung mit ihm und Gottschalk soll bereits diese Woche gesendet werden.
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,583676,00.html
  • bettyblue68 schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 17.21 Uhr:
    beiderbecke schrieb:
    [...] Es besteht sonst die Gefahr, dass die
    Quelle Bild oder Bild.de sein könnte.
    Na das passiert aber bei der Wunschliste auch manchmal ...
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 17.17 Uhr:
    Nachdem ich nun den Beitrag von Elke Heidenreich gelesen habe, ziehe ich den Hut vor einer großen Satirikerin, Kolumnistin, Literaturliebhaberin (auch wenn sie einen vollkommen anderen Geschmack hat als ich und mit Spannungsliteratur so gar nix anfangen kann) und Schriftstellerkollegin (auch wenn wir uns auch hier völlig unterscheiden) ob ihres Mutes, ihre Gedanken so deutlich in einer führenden deutschen Tageszeitung zu Papier zu bringen. Ich bedaure nur, liebe Elke, dass du NICHT auf die Bühne gestürmt und gesagt hast: "Getz hasse aber Recht, Marcel, und danke für die ehrlichen Worte." Dafür hast du es in der FAZ getan, wie man es von dir gewohnt ist, selbst auf die Gefahr hin, dass sie dich beim ZDF rausschmeißen, und dafür gebührt dir mein Respekt.
    Mit einigen Zitaten aus Elke Heidenreichs Kommentar will ich das verdeutlichen. Die Frau sagt, was Sache ist, und das ist einfach Klasse. In einer Diskussion würde sie mich wahrscheinlich ohnmächtig oder tot reden, weil ich so schnell gar nicht argumentieren kann, aber ich kenne und liebe Elke Heidenreich seit sie in SWR3 die Metzgersgattin aus dem Ruhrpott mimte... Sie ist eine meisterin der Worte, und mit dem Strom geschwommen ist sie nie. Und das, leibe leser, wird auch so bleiben.
    Zitate:
    "Lähmendes Entsetzen im Saal, Raunen, vereinzeltes Klatschen, ich hätte vor Freude in die Luft springen mögen, vor Freude über diesen mutigen, zornigen, beleidigten, klugen Mann und vor Zorn und vor Kummer über diese verhunzte Veranstaltung, diese grenzenlose Flachheit."
    "Wo waren die Programmdirektoren und Intendanten in diesem Augenblick, warum kam keiner von ihnen auf die Bühne, um etwas zu sagen? Weil es verknöcherte Bürokarrieristen sind, die das Spontane längst verlernt haben, das Menschliche auch, Kultur schon sowieso."
    "Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten. Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde. Ich schäme mich, ich entschuldige mich stellvertretend für alle Leidenden an diesen Zuständen, und derer sind auch in diesen verlotterten Sendern noch viele, bei Marcel Reich-Ranicki für diesen unwürdigen Abend."
    "(...) rede nicht mit den Vertretern der Sender, es bringt nichts. Sie werden es nicht begreifen."
    "(...) ein unterhaltender Abend für intelligente Menschen. Es ist möglich. Aber eben nicht bei ZDF, ARD, Sat 1 und RTL. Und schon gar nicht mit Thomas Gottschalk."
    "(...) Der Eklat war diese ganze grauenvolle Veranstaltung. Reich-Ranicki war der Lichtblick."
    Respekt, liebe Elke Heidenreich, und Danke!
    Der Lonewolf Pete
  • argh schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 17.13 Uhr:
    Zum Marcel Reich-Ranicki Eklat hier auch noch ein
    toller Artikel von Elke Heidenreich:
    http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EE91B6E359E494E34BE66891A5D35B7AB~ATpl~Ecommon~Scontent.html
    Oha. Ich möchte heute abend dann gerne auch sehen, wie Gottschalk die Aufzeichnung des "großen Finales" vorzieht. Und anschließend erst der Rest abgearbeitet wird.
  • Norbert schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 17.01 Uhr:
    Wieviel hat das ZDF diesem "Literaturpapst" gezahlt, dass er so viel Werbung für eine Sendung macht, die sonst kaum einer entdeckt hätte?
  • Atavistus schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 16.51 Uhr:
    Der Artikel von Elke Heidenreich, mit dem sie tatsächlich ihren Rausschmiss aus dem ZDF riskieren dürfte, ist noch deutlicher und mutiger als RRs Auftritt, der mit seinem Image und 88 Jahren sowieso kaum noch was zu verlieren hat. Respekt.
    Wobei mir allerdings auch durch den Kopf schießt, dass es eben nicht nur Fernsehen für Hochgebildete geben kann. Einerseits finde ich kritisierten Stuss à la "Deutschland sucht den Superstar" genauso kagge wie Frau Heidenreich, andererseits schwingt bei solchen Verrissen immer auch ein gerüttelt Maß an intellektuellem Dünkel mit. Es muss auch seichtere Unterhaltung geben - ob sie sich dann auf so peinliche Weise selbst feiern muss, ist dann wieder eine andere Frage...
  • SCVe-andy schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 16.44 Uhr:
    Marcel Reich-Ranicki ist mir irgendwie schon immer zuwider gewesen. Sehr selbstgefällig und arrogant!
    Was beschwert er sich über das Fernsehen? Er hat diesem Medium weiß Gott sehr viel zu verdanken...
  • MonaSchnute schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 16.23 Uhr:
    Dustin schrieb:
    Zum Marcel Reich-Ranicki Eklat hier auch noch ein
    toller Artikel von Elke Heidenreich:
    Also Elke Heidenreich bezieht klar Stellung, auch gegen ihren "Haussender". Applaus Applaus. MRR hat Recht und hoffentlich bleibt er dabei.......
    Heute Abend trinke ich einen Schluck auf das Wohl der Beiden !
    Gab auch Zeit, dass mal jemand etwas an passender Stelle ganz laut sagt.
  • TV Wunschliste schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 15.53 Uhr:

    http://www.wunschliste.de/gfx/news/fernsehpreis_ranicki.gif
    Das ZDF hat Thomas Gottschalks Idee einer Sendung mit Marcel Reich-Ranicki (http://www.wunschliste.de/links.pl?s=7134) aufgegriffen. Man gehe auf den Vorschlag ein und werde den Literaturkritiker, der gestern bei der Aufzeichnung der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises den ihm zugedachten Ehrenpreis verweigerte (wunschliste.de berichtete (http://www.wunschliste.de/?news&newsid=3861)), dazu einladen. Ein Konzept für eine Sendung zum Thema "Qualität im Fernsehen" solle im Fall einer Zusage des Kritikers bald erarbeitet werden.
    Der Nachrichtenagentur "AP" teilte Reich-Ranicki heute mit, er habe ursprünglich nicht vorgehabt, den Ehrenpreis abzulehnen. Vielmehr habe er sich dazu spontan entschlossen, als sich die Preisverleihung für ihn so "widerwärtig" gestaltet habe, dass er es "nicht ertragen" habe. "Es ist unglaublich, dass so etwas gesendet wird." Auf "AP"-Frage, ob er damit ein Zeichen habe setzen wollen, sagte er, die Bekundung persönlichen Unmuts sei immer auch ein Zeichen. An einem Klärungsgespräch werde er sich beteiligen.
    Nach Angaben eines ZDF-Sprechers wird der Auftritt Marcel Reich-Ranickis, bei dem er sich entrüstet über den dargebotenen "Blödsinn" gezeigt hatte, in voller Länge zu sehen sein. Beginn: 20.15 Uhr.
    12.10.2008 - Jutta Zniva/wunschliste.de
    Quelle: Yahoo! TV Nachrichte/AP/ddp; Bild: ZDF/Stefan Menne
    http://www.wunschliste.de/index.pl?news&newsid=3862
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 15.27 Uhr:
    Hallo zusammen,
    ich habe mit einer gewissen Belustigung hier im Forum gelesen wie Herr Reich-Ranicki, den Fernsehpreis abgelehnt hat. Aber irgendwie gehen mir dazu zwei Fragen durch den Kopf, warum hat sich der gute Mann das nicht vor der Preisverleihung überlegt? Den in meinen Augen erzeugt er gerade dadurch ein verstärktes interesse der Medien die er so kritisiert. Man könnte nun sagen das seine Aussage dadurch einem größeren Publikum zugänglich wird und die Kritik somit weiter trägt. Aber wenn ich nun daran denke wann seine Sendungen liefen und diese Sendetermine auch nicht gerade dazu gemacht sind damit ein grösseres Publikum zu erreichen, betrachte ich dieses als ein äußersts schwaches Argument.
    Darüber hinaus ergibt sich für mich persönlich die Frage, was diesen Preis eigentlich rechtfertigt, vielleicht liegt es an meinem geringeringen interesse an Literaturkritiken, aber in meinen Augen ist es keine große Leistung Bücher in Grund und Boden zu reden, oder über den grünen Klee zu loben.
    Viele Grüsse
    Dan
  • zuschauer012 schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 15.20 Uhr:
    Hier ein paar Stellungnahmen
    Schauspielerin Veronica Ferres: „Er hat viele Menschen verletzt.“
    Moderator Thomas Gottschalk: „Man darf ihm nicht böse sein.“
    Komiker Atze Schröder: „Der weiß noch, wie Comedy geht.“ ( Wenn Herr Schröder ernst gemeinte Kritik nicht von Comedy unterscheiden kann tut der man mir leid!)
    Restaurant-Tester Christian Rach: „Ich habe ihm nicht applaudiert, da hätte ich mich ja selber verarscht.“ ( Da hast du recht, deine Sendung is ja auch ne Verarschugng)
    Fernsehmoderatorin Ina Müller: „Das nehme ich ihm persönlich übel. Er wollte nur Krawall stiften.“ ( Wer ist Ina Müller?)
  • Kaschi schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 14.00 Uhr:
    Herr Reich-Ranicki, das war SPITZE!
    ... sagt einer, der vor zweieinhalb Jahren den Programmempfang gestoppt hat.
    Wäre toll, wenn das jetzt mal einen maschendrahtmäßigen Medienhype erzeugen würde: wer gibt noch den MRR?
  • argh schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 13.34 Uhr:
    Mein erster Gedanke war auch, dass das ZDF das wenn überhaupt bestimmt nur stark geschnitten zeigt. Aber mittlerweile könnte sich das ganze als PR-Geschichte für das ZDF entwickeln... abwarten, was wir heute abend zu sehen bekommen.
    "Das ZDF wollte die Preisverleihung am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr übertragen. Nach Angaben eines ZDF-Sprechers wird der Auftritt Reich-Ranickis in voller Länge zu sehen sein."
    und
    "Mainz - Nach dem von Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ausgelösten Eklat bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises bietet das ZDF dem 88-Jährigen nun eine TV-Sendung an.
    Ein Sendungskonzept solle bei einer Zusage des Kritikers bald erarbeitet werden, teilte der Sender am Sonntag in Mainz mit. Den Angaben zufolge sollen Moderator Thomas Gottschalk und Reich-Ranicki dabei über die Qualität des Fernsehens diskutieren, die Letzterer bei der Verleihung kritisiert hatte."
    Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/news/news_615381.html
  • Knurpsel schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 12.13 Uhr:
    Bitte, bitte, bitte nichts rausschneiden ZDF. Das muß man gesehen haben. Ein fernsehhistorisches Ereignis. Reich-Ranicki haut den Fernsehfuzzis eins auf die Mütze. Endlich sagt mal jemand daß es viel Müll im Fernsehen gibt. Natürlich kann so etwas auch mal Spaß machen aber es gibt auch Sendungen die ich mir nie anschauen würde. Aber vielleicht gilt beim Fernsehen ein leicht verändertes Sprichwort. Da konnte man vor lauter Müll den Müll nicht mehr sehen.
  • Gugu schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 11.51 Uhr:
    Sauber! Freue mich schon auf heute abend.
    Gratulation an R.R.
  • Kate schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 10.09 Uhr:
    Ich denke schon, dass das ZDF das mit-überträgt. Es weiß doch ohnehin jeder darüber Bescheid, da macht es doch wenig Sinn "etwas zu vertuschen"!
    Mhm, ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese Aktion meine Bewunderung findet. Generell finde ich es klasse, wenn sich endlich mal jemand traut seine Meinung zu sagen und das bei einer offiziellen Preisverleihung, aber irgendwie ist das auch eine sehr direkte Ansage, ein Interview hätte es vielleicht auch getan.
  • pars schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 09.01 Uhr:
    argh schrieb:
    Zitieren ist wohl nicht Deine Stärke.
    Hier der erste aussagekräftige Artikel dazu, den
    ich gefunden habe:
    http://www.stern.de/unterhaltung/film/:Deutscher-F
    ernsehpreis-Reich-Ranicki-Eklat/642019.html

    Nachfolgend der Bericht von Stern.de:
    Von Katharina Miklis und Alexander Kühn
    Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki lehnte den Ehrenpreis für sein Lebenswerk auf der Bühne ab und übte vor laufenden Kameras scharfe Kritik am deutschen Fernsehen. Das brachte selbst einen Profi wie Thomas Gottschalk völlig aus dem Konzept und stürzt das ZDF jetzt in große Probleme.
    Es sollte der Höhepunkt des Deutschen Fernsehpreises im Kölner Coloneum werden: die Verleihung des Ehrenpreises an Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Nach einer langen Laudatio, in der Thomas Gottschalk selbst den Publizisten ehrte, holte der Moderator des Abends Reich-Ranicki aus der ersten Reihe, um ihn auf die Bühne zu geleiten. Nach minutenlangen Standing Ovations began Reich-Ranicki seine Rede, die viele im Publikum zunächst für einen Scherz hielten. Er habe schon viele Preise überreicht bekommen, fing er an, doch diesmal sei er in einer schwierigen Situation. "Ich nehme diesen Preis nicht an. Ich gehöre nicht in diese Reihe", verkündete der 88-Jährige während der feierlichen Gala.
    Und er übte scharfe Kritik an den für den deutschen Fernsehpreis nominierten Produktionen. "Wenn dieser Preis mit Geld verbunden wäre, würde ich es zurück geben", so Reich-Ranicki, und weiter: "Ich finde es schlimm, dass ich das hier heute Abend erleben musste... diesen Blödsinn, den wir hier zu sehen bekommen haben". Nicht nur die ARD, RTL, Sat.1 und ZDF, die den Deutschen Fernsehpreis 1999 ins Leben gerufen haben wurden kritisiert. Auch Sender wie Arte und 3Sat seien heute nicht mehr das, was sie mal waren.

    Als eine Art Wiedergutmachung bot Thomas Gottschalk Reich-Ranicki nach seiner Ansprache an, in einer anderen Sendung aufzutreten, um mit ARD, ZDF, SAt1 und RTL "über alles zu reden".
    Nachdem Marcel Reich-Ranicki die Bühne - ohne Preis - verlassen hatte, wandte sich der sichtlich verwirrte Gottschalk mit den Worten ans Publikum: "Wo waren wir... Weiß einer wie es weiter geht? Jetzt ist es eh Wurst, jetzt sind wir ihn los". Die Aufzeichnung der Gala wird am Sonntag ab 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Ob Reich-Ranickis Aufritt gezeigt wird, ist fraglich.
  • zuschauer012 schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 08.24 Uhr:
    wieso noc h mal ein thread dazu es gab doch schon meinen!!
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 01.33 Uhr:
    Ja, der gedanke mit dem Altersstarrsinn kam mir auch, aber andererseits - wer wagt es denn sonst, so was zu sagen? Wirklich Kritik übt doch keiner mehr. Und wenn, wird sofort auf ihn eingeprügelt (sieht man manches mal auch anderenorts, z.B. in gewissen Internet-Foren), und selbst Thomas Gottschalk konnte sich laut Stern ein "Jetzt sind wir ihn los" als reaktion auf R-R's kritik nicht verkneifen. Ja, man hat's schwer in diesem land, wenn man wagt, gegen den Strom zu schwimmen und den Mund aufzumachen. Nur halt ja nix gegen andere sagen und jedem nach dem Mund reden, dann ist man so, wie man gewünscht wird.
    Ich find's Klasse... trotz Altersstarrsinn und trotzdem (oder gerade weil) sich alle anderen auf die Schulter klopfen und sich gegenseitig Honig ums Maul schmieren. Ich glaube, sowas hätte weiland nicht mal Sir Peter Ustinov gebracht - aber R-R ist halt schon noch ein anderes Kaliber.
    Der Lonewolf Pete
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 12.10.2008, 01.17 Uhr:
    Zitat Stern: "Ob Reich-Ranickis Auftritt gezeigt wird, ist fraglich."
    Ich bin echt gespannt, ob das ZDF den Mut hat, diesen Eklat zu zeigen. Falls nicht, würde dies einmal mehr zeigen, wie verlogen die Programmverantwortlichen sind und wie sehr das Publikum hinters Licht geführt wird.
    Ich kann nur hoffen, das ZDF steht dazu und zeigt diesen Auftritt.
    Der Lonewolf Pete
  • zuschauer012 schrieb via tvforen.de am 11.10.2008, 23.11 Uhr:
    Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises ist es zu einem Eklat gekommen: Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (88) hat den Ehrenpreis der Stifter zurückgewiesen. „Ich nehme diesen Preis nicht an“, erklärte er überraschend vor Publikum in Köln. Vielleicht hätte er dies früher sagen müssen, räumte er ein, aber: „Ich habe nicht gewusst, was mich hier erwartet.“ Er fügte hinzu: „Ich finde es auch schlimm, dass ich das erleben musste.“ Moderator Thomas Gottschalk hatte Reich-Ranicki als faszinierenden Menschen gewürdigt, der Großes für das Fernsehen geleistet und Großes gesagt habe. Reich-Ranicki erwiderte, es habe früher bei Arte gute Sendungen gegeben – anders als „der Blödsinn, den wir hier zu sehen bekommen haben“.
    Für mich hat der Mann einen Orden verdient, diese Sendung ist das lächerlichste im TV!
    Ich war heut mal da weil ich net weit weg wohne, und die Leute am Roten Teppich waren ebenfalls zum größten Teil gekaufte Statisten, kein Wunder bei dem miesen Programm, jede Menge B und C Promis, und einziger Lichtblick Veronica Verres!