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Prosit, "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert"!
(31.01.2012)
Kann es denn wirklich schon fast 25 Jahre her sein, seit Captain Jean-Luc Picard und seine Crew mit der Enterprise-D zu ihrer ersten Mission aufbrachen? Überaus erfolgreich war sie gleich auf mehreren Ebenen. Anfang der Neunziger Jahre führte sie zu einer wahren Renaissance des Genres auf dem Bildschirm, ohne die es Serien wie
Neues Schiff, neue Crew
"Niemand kann den Erfolg von 'Star Trek' wiederholen!" Das war die weit verbreitete Meinung in Hollywood, als im April 1987 die Dreharbeiten zur "Next Generation" begannen. Entsprechend hielten sich auch die Erwartungen von Patrick Stewart in Grenzen. Gene Roddenberry und Produzent Robert Justman hatten den Briten mit klassischer Schauspielerfahrung durch Zufall bei einer Vorlesung an der UCLA entdeckt. Sein Casting sollte sich schon bald als der vielleicht größte Glücksfall in der Entstehung der neuen Serie erweisen, gerade weil sich der diplomatische und sprachlich pointierte Captain Jean-Luc Picard derart stark vom draufgängerischen Captain Kirk unterscheiden würde. An Picards Seite: seine "Nummer Eins", Commander William Riker, verkörpert von Jonathan Frakes, manchen Zuschauern zu jener Zeit bereits bekannt aus
Als Android Data führte Brent Spiner die von Spock begonnene Tradition des Außenseiters fort, der das menschliche Wesen kommentiert. Im Gegensatz zu Spock würde Data allerdings alles dafür geben, menschlicher zu werden. Die Schiffsärztin Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden) verbindet eine gemeinsame Vergangenheit mit Captain Picard. Ihr Ehemann Jack wurde auf einer Mission unter Picards Kommando getötet. Seitdem zieht sie ihren hochbegabten Sohn Wesley (Wil Wheaton) allein groß. Die Schiffspsychologin Deanna Troi (Marina Sirtis) hatte dagegen einst eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit Will Riker. Als Halbbetazoidin kann sie die Gefühle ihres Gegenübers spüren, ist aber nicht vollkommen telepathisch. Steuermann Geordi LaForge ist von Geburt an Blind und kann nur durch den VISOR seine Umgebung wahrnehmen. Sicherheitsoffizier Lt. Tasha Yar (Denise Crosby) wuchs in einer von Krieg und Unmenschlichkeit gezeichneten Gesellschaft auf und verdankt Captain Picard ihr neues Leben in der Sternenflotte. Kein Crewmitglied verdeutlichte stärker die Fortschritte des 24. Jahrhunderts als Lt. Worf (Michael Dorn), der erste Klingone überhaupt, der auf einem Förderationsschiff Dienst tut.
Und dieses neue Flaggschiff der Föderation, die Enterprise-D, sollte so modern wie möglich daherkommen. Die Special Effects im Piloten hatten dank der Effektschmiede Industrial Light & Magic durchaus Kino-Niveau und auch das Interieur des neuen, viel größeren Schiffes zeichneten sich durch einen eleganten Wohlfühllook aus, der in den späten 80ern aber natürlich sehr viel weniger bunt war als in der Originalserie. Die Enterprise war nun das Zuhause von über 1000 Crewmitgliedern sowie deren Familien, Kinder inklusive. Auch die Sternenflotte hatte sich weiterentwickelt. Zur Entspannung konnten Crewmitglieder eines von mehreren Holodecks verwenden, auf denen Umgebungen und Figuren aus dem Nichts lebensgetreu und interaktiv generiert wurden. Schließlich gab es noch vollkommen neue Designs für die Starfleet-Klassiker: den Phaser und den Tricorder.
Auch Gene Roddenberry entschied sich für den Fortschritt, allerdings bei der Vermarktung seiner neuen Serie. Roddenberry wollte nicht länger von den Launen eines US-Networks abhängig sein und so entschied sich Paramount dazu, "Star Trek: The Next Generation" stattdessen direkt in Syndication zu schicken. Dies bedeutete, dass die neuen Episoden nicht auf einem Network liefen, sondern direkt an die Lokalsender in den USA verkauft wurden. Dadurch wurde von Anfang an eine Marktdeckung von über 90 Prozent erreicht. Später sollten auch Serien wie "Baywatch" oder "Renegade" über Syndication erfolgreich ihr Publikum finden. Inzwischen wird diese Praxis im US-Fernsehen hauptsächlich nur noch bei täglichen Game- und Talkshows angewandt.
Leserkommentare
kritisch-konstruktiv schrieb am 15.10.2012, 12.06 Uhr:
Ich ziehe meinen Hut vor diesem sehr umfangreich und tiefgründig geschriebenem Artikel! Allerdings wart ihr damit 8 Monate zu früh dran, das 25 Jahr Jubiläum war genau am 28.09.
Mir war dieses bemerkenswerte Jubiläum auch einen Blog-Eintrag wert:http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/article-ein-viertel-jahrhundert-star-trek-the-next-generation-110629523.htmlUnd: Ja, DS9 verdient sich auch so eine Hommage.User 499785 schrieb am 04.02.2012, 09.52 Uhr:
Ein ähnliches Prosit-Special zu DS9 wäre wünschenswert!!User 499785 schrieb am 04.02.2012, 09.46 Uhr:
Ein sehr schöner Artikel. Vor allem die Angaben zu den Verbesserungen, die nach der ersten, zweiten, dritten Staffel vorgenommen wurden, finde ich sehr interessant. Allerdings habe ich auch Kritik zu üben:
1) Die Aussage "Die Staffeln 6 und 7 konnten inhaltlich die hohe Qualität der vorangegangenen Jahre halten und die Episoden thematisch noch abwechslungsreicher gestalten." klingt mehr nach Werbung als nach Wahrheit. Ich habe im Netz schon gelesen und merke es auch beim Ansehen der Episoden, dass die letzten 2 bis 3 Staffeln inhaltlich nicht so qualitativ waren, da sich die Drehbauchautoren schon mehr mit DS9 beschäftigten.
2) Mitunter gleitet der Artikel zu sehr ins Triviale ab, etwa wenn über Rikers Bart oder Rikers und Trois Hochzeit geschrieben wird.
3) Dafür, dass DS9 als direktes Spin-Off startete, fehlen in dem Artikel Infos zu den Bezügen zwischen DS9 und TNG.Balmung schrieb am 04.02.2012, 09.09 Uhr:
Sehr schönes Special, auf TNG in HD Bin ich schon sehr gespannt, das alte TV Format hat heutzutage doch eine ziemlich miese Qualität. Ich hab mir TNG damals immer in Erstaufstrahlung angesehen und mir ein Kauf immer gespart, aber runderneuert in HD hätte schon was... ;)
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