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TV-Kritik/Review: Serienpreview: "The Mindy Project"
(12.11.2012)
Mindy Kaling ist Kelly Kapoor: Fünf Staffeln lang gehörte die Tochter indischer Eltern in der Rolle der Kundendienst-Quatschtante zum Main Cast der US-Version von
Als Gemeinschaftspraxis-Gynäkologin mit Liebesfrust namens Mindy Lahiri irrlichtert Kaling durch ein Comedy-Tohuwabohu, das in den ersten beiden Folgen allzu heftig auf die Tempo-Tube drückt: Mindy führt als geschwätzige Off-Erzählerin in ihr Leben ein, reiht Kindheitsepisödchen an Alltagspeinlichkeiten und entwirft das Bild einer Rom-Com-süchtigen Mittdreißigerin mit Frustschubroutinen: Fast wäre sie mal mit einem selbstgefälligen Zahnarzt (Gaststar: Bill Hader) zusammengekommen, der sie dann aber doch für eine serbische Blondine mit desaströsem Gebiss sitzen ließ. Nachdem Mindy beider Hochzeit stört, landet sie volltrunken am Grund eines Swimmingpools und hält Zwiesprache mit dort herumdümpelnden Barbiepuppe. Schräg ist das, und vor allem: Es soll auch ganz betont schräg sein. Offbeat-Humor also, der sich nicht von selbst aus den Figuren ergibt, sondern erst herbeigeschrieben werden muss - was ein wenig krampft.
Es kann also sein, dass manch einer schnell genug hat von dieser Show, zumal Mindy selbst, Typ untersetzte Bollywood-Wuchtbrumme mit Wahn im Blick, durchaus eine Figur ist, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Allerdings kann ihr Gefühl für Pointen-Timing locker mithalten mit den Standards, die Comedy-Frontfrauen wie Amy Poehler, Kristen Wiig oder Tina Fey seit Jahren setzen. Weswegen man "The Mindy Project" eben doch nicht voreilig ad acta legen sollte.
Aus "The Office" bringt Kaling jedenfalls eine Vorliebe für fiese "cringe comedy" mit: Gelacht werden soll gern und häufig über Peinlichkeitssituationen, die sich aus Missverständnissen, Selbstüberschätzungen und anderen Malheuren ergeben. Indes: Im Pilotfilm und auch in der zweiten Folge "Hiring and Firing" wirkt das oft gezwungen, ganz abgesehen davon, dass der Figurentypus der grundsympathischen, ebenso sensiblen wie taffen und stets leicht verpeilten Singlefrau mit Hang zu sozialer awkwardness von
Kaling dominiert zudem die ersten Folgen so stark, dass die anderen Ensemblemitglieder Mühe haben, individuelle Züge zu entwickeln, die über bloße Abziehbilder hinausreichen. Da sind zunächst zwei weitere, ausnehmend attraktive Ärzte, die in Mindys Gemeinschaftspraxis arbeiten: Der eine, Danny Castellano (Chris Messina, bekannt vor allem als Schönling aus Filmen wie "Vicky Cristina Barcelona" oder "Verliebt in die Braut"), bedient das Klischee vom arroganten Macho - weshalb er als künftiger Love Interest für Mindy natürlich umso mehr in Frage kommt. Den anderen - Jeremy Reed - spielt UK-Comedian Ed Weeks mit Brit-Akzent als schwer selbstverliebten Modegecken mit Präferenz für Slim-Fit-Anzüge. Das ist hart an der Karikatur, doch Mindy nutzt den Kerl trotzdem gern für schnellen Sex. Daneben gibt es noch Mindys beste Freundin Gwen (Anna Camp), die bislang als Gossip-Girl am Telefon eine sehr undankbare Rolle hat, zwei ebenfalls bis dato wenig spannend entwickelte Vorzimmermädels - die eine sexy (Amanda Setton), die andere naiv (Zoe Jarman) - sowie den bärtigen Praxischef Shulman, den der Nebendarsteller-Veteran Stephen Tobolowsky (
Mit der dritten Folge wird denn auch ein erster Höhepunkt erreicht: "In the Club", inszeniert von
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden von "The Mindy Project".
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