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TV-Kritik/Review: The Night Manager
(21.03.2016)
Jonathan Pine scheint für den Beruf des Nachtportiers geboren zu sein: Er ist ein distinguierter britischer Gentleman, spricht feinstes Oxford-Englisch, erscheint immer höflich und zuvorkommend. Hinter dieser Fassade verbirgt sich aber noch ein anderer, gebrochenerer Mann, ein ehemaliger Irakkriegs-Soldat, der dort Dinge gesehen und erlebt hat, die er nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Pine arbeitet in einem Luxushotel in Kairo, als dort 2011 der Arabische Frühling ausbricht. Inmitten der politischen Turbulenzen auf den Straßen kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung: Die Araberin Sophie Alekan (Aure Atika), Geliebte eines ägyptischen Geschäftsmanns, bittet ihn, einige Unterlagen zu kopieren. Es handelt sich um Listen mit gefährlichen Waffen, die der offenbar von dem angesehenen Briten Richard Onslow Roper gekauft hat, um den Volksaufstand niederzuschlagen. Pine sucht Hilfe bei der britischen Botschaft, die ihn aber hängen lässt. Die Informantin wird erst geschlagen und später, nach einer gemeinsamen Nacht und einem misslungenen Versuch Pines, sie außer Landes zu bringen, ermordet.
Vier Jahre später hat sich Pine in die abgelegene Welt der Schweizer Alpen zurückgezogen, lebt wie ein Einsiedler in einem spartanischen Haus im Nirgendwo und arbeitet als Nachportier in einem deutlich kleineren Hotel in Zermatt. Und wie es der Zufall (und John le Carré, der Autor der Romanvorlage) so will, steigt eines Abends ausgerechnet Richard Roper dort ab, jener Waffenhändler, der Pines Kairoer Geliebte Sophie auf dem Gewissen hat. In dem sonst so zurückhaltenden Mann wächst der Entschluss, dieses Monster zur Strecke zu bringen...
1993 veröffentlichte Altmeister Le Carré seinen ersten Spionageroman, der nach dem Kalten Krieg spielte. Drehbuchautor David Farr (
Ab der zweiten Folge wechselt die Miniserie ihre Schauplätze so rasch, wie es auch einem James-Bond-Film angemessen wäre: Zermatt, Dover, Mallorca - immer stilvoll und aufwändig in Szene gesetzt von Oscar-Preisträgerin Susanne Bier ("In einer besseren Welt", "Brothers", "Nach der Hochzeit") und Kameramann Michael Snyman. Der Held der Geschichte, charismatisch gespielt von Tom Hiddleston, dem Loki aus den "Avengers"-Filmen, fungiert dabei jedoch wie ein Anti-Bond. Er ist kein professioneller, abgeklärter Spion, sondern eine Figur wie aus einem Hitchcock-Film: der Durchschnittsmann, der zufällig und eher gegen seinen Willen in Vorgänge hineingezogen wird, die seinen Horizont im Grunde übersteigen. Aber, einmal involviert, kann ein ehrlicher Mann eben auch nicht einfach weggucken und sich in seinen Alltag zurückziehen, sondern muss tun, was nun mal getan werden muss. Seinen Gegenspieler verkörpert Hugh Laurie alias
Die dritte Partei im Spiel sind die Geheimdienste, die allerdings keineswegs am gleichen Strang ziehen. Angela Burr, früher beim MI-6, dort aber in Ungnade gefallen und inzwischen Leiterin einer wesentlich kleineren Geheimdiensteinheit, steht in ihrem Kampf gegen den skrupellosen Roper weitgehend alleine. Nicht nur, dass ihre ehemaligen Kollegen beim MI-6 ihr zu verstehen geben, dass ihr Fall auf zu wackligen Füßen stehe - es scheint auch Verbindungen zwischen Geheimdienstlern und Waffenhändlern zu geben. Hilfe kommt aber von der anderen Seite des Atlantiks, von Burrs altem Freund und Geheimdienstkollegen Joel Steadman (David Harewood aus
Noch ist nicht so richtig abzusehen, wohin sich die Geschichte entwickeln wird, insbesondere die zweite Folge ist mit ihrer verschachtelten, zwischen den Zeitebenen und Orten springenden Erzählweise und stimmungsvollen Bildern aber schon vielversprechend. Leider drohen letztere manchmal, etwas ins Kunstgewerbliche abzugleiten, werden etwa Sonnenuntergänge über dem Meer zu häufig bemüht. Die Gemeinschaftsproduktion
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Folgen der Serie.
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: BBC One/AMC
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