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Interview mit "Traumschiff"-Regisseur Hans-Jürgen Tögel
(16.03.2010)
Welches sind Ihre bekanntesten Serien?
Hans-Jürgen Tögel: Ich habe von den Krimis
Als Regisseur einer Pilcher-Verfilmung hat man nicht das gleiche Ansehen wie ein Oscar-Gewinner - wie reagieren Sie darauf?
HJT: Selbstverständlich nehme ich das gelassen. Das ist einfach so. Bis Ende 2009 hab ich immerhin 400 Stunden Film gedreht in 38 Jahren, da steh ich, glaub ich, einsam an der Spitze in Deutschland. Ich bin eben den Fernsehweg gegangen, nicht den Filmweg, aber damals war das richtig. Ich bin mehr für das geradlinige, vor allem bin ich ein Mensch, der gerne eine gewisse Kontinuität hat. Ich will nicht drei Jahre warten, bis ich wieder einen Film drehen kann. Dazu habe ich auch zu viele soziale Aufgaben, bin Familienvater. Das, was ich jetzt tue, beruhigt mich so gut, dass ich es mir leisten kann, nebenher noch soziale Projekte zu machen. Und ich bin nach wie vor noch begeistert bei jeder Produktion, die ich mache.
Würden Sie nicht gerne mal fürs Kino drehen?
HJT: Na klar. Das ist natürlich der Traum eines jeden. Ich hab auch einen festen, guten Stoff, den ich gerne machen würde. Aber irgendwie kommt man in diese Filmschiene dann auch nicht mehr rein.
Welche Serie hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
HJT: Das kann ich eigentlich nicht sagen. Da waren so viele dabei, da gibt es keinen Liebling. Was mir immer sehr gut gefallen hat war "Siska" mit dem Peter Kremer. Das war wirklich eine schöne, tolle Arbeit. Gute Bücher, an denen man feilen konnte. Wir hatten ja auch sehr gute Einschaltquoten. Aber der Neue, Wolfgang Maria Bauer, war dann halt doch nicht mehr so ein großer Publikumsliebling, und der Produzent hat es dann schleifen lassen. Deswegen bin ich dann auch weggegangen.
Gab es Schauspieler, mit denen Sie besonders gerne gearbeitet haben?
HJT: Ja, natürlich. Ich hatte ja noch das Glück mit Carl-Heinz Schroth, Johannes Heesters, Wolfgang Kieling, Marianne Hoppe, dieser ganzen Garde drehen zu dürfen, und das hat schon unglaublich viel Spaß gemacht. Diese Form der Konzentration, das merkt man ja heute noch. Ich hab gerade mit der Maria Sebaldt gedreht, die jetzt 80 ist, die kann ihren Text sofort. Die anderen stottern da rum, dass es einem die Schuhe auszieht. Also diese Ernsthaftigkeit, dass man auch mit gelerntem Text ankommt und die Sachen vernünftig spricht. Das ist so heute nicht mehr.
Warum haben Sie so viel fürs ZDF gearbeitet, aber kaum für die Privaten?
HJT: Ich habe ja auch für Pro 7, RTL und Sat1 gearbeitet, aber man muss schon sagen, dass die Redakteure dort ganz anders gestrickt sind. Das sind junge, ehrgeizige Leute, die sagen: "wir machen einen Spielfilm, 90 Minuten, im amerikanischen Stil, dafür haben wir 1,2 Millionen. Machen Sie mal." Für 1,2 Millionen kann man das aber nicht machen, dafür braucht man 12 Millionen. Daraufhin heißt es nur, "dann müssen Sie sich was anderes einfallen lassen ..." Aber so kann man keinen Film drehen. Da setzt man sich doch mal in Ruhe hin und bespricht, in welche Richtung man gemeinsam gehen will und was dabei herauskommen soll. Deswegen gibt es ja die Unentschlossenheit bei so vielen Fernsehspielen bei den Privaten. Entweder sie sind richtig teuer, dann hat sie Nico Hoffmann gemacht. Dann sind sie auch gut. Oder aber es ist Mittelmaß, das hat man dann aber auch alles schon mal besser gesehen.
Ist das der große Unterschied zwischen den Öffentlich-Rechtlichen und den Privaten?
HJT: Die Öffentlich-Rechtlichen haben eine ganz andere Struktur. Die sitzen auch mal Sachen aus und werfen sie nicht gleich weg. Ich denke zum Beispiel an
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