Originalpremiere: 1977
Ulrike, eine elfjährige kesse Berliner Göre, will endlich auch einen richtigen Papa. Der Bauarbeiter Dieter Körber aus Mühlhausen, den sie zufällig kennenlernt, scheint der Geeignete zu sein, und so versucht sie mit List und Tücke und Humor, ihre Mutter und den Bauarbeiter zusammenzubringen. Ihre Mutter, die alleinerziehende, attraktive und tüchtige Karin Busch, staunt daher nicht schlecht und ist zu Recht empört, als zum Elterngespräch, zu dem Ulrikes Lehrerin wegen der schlechten Leistungen des Mädchens gebeten hatte, plötzlich ein ihr unbekannter, junger Mann auftaucht, der angeblich Ulrikes Vater ist. Dieter Körber, auf Montage in Berlin, sitzt auch ein paar Tage später im Theater neben Karin. Kein Zufall mehr, sondern eine ausgeklügelte Taktik des Fräulein Tochter. Fast wäre der Plan auch aufgegangen, aber dann macht Dieter Körber plötzlich einen Rückzieher und schickt erst einmal seinen Kollegen Harald Pfitzner vor, um Karin zu testen. Allerdings erobert Pfitzner im Übereifer die Falsche. Von Körbers unerklärlicher Funkstille enttäuscht, wendet sich Karin halbherzig einem Verehrer aus ihrem Betrieb zu. Der aber wiederum gefällt Ulrike ganz und gar nicht. Da muss erst das Schicksal kräftig nachhelfen, damit zusammenfindet, was zusammengehört. Heiterer Fernsehfilm über liebenswerte Berliner "mit Herz und Schnauze" und mit vielen Impressionen aus dem (Ost)Berlin der 1970er Jahre. Der 1969 eröffnete Berliner Fernsehturm Walter Ulbrichts Lieblingsprojekt, wenn da nicht das goldene Kreuz gewesen wäre, das sich bei Sonnenschein an der Kugel zeigte und das die immer respektlosspöttischen Berliner zum Begriff "Sankt Ulbricht" veranlasste der Fernsehturm also sowie die neuen Hochhäuser, Restaurants und Springbrunnen ringsum wurden gern als die Visitenkarte des modernen (Ost)Berlin in Szene gesetzt. Der Film ist eine augenzwinkernde, fröhliche Liebeserklärung an die Stadt und ihre Bewohner, und mit von der Partie sind beliebte Darsteller wie Jürgen Heinrich, Rolf Herricht, Micaëla Kreißler und Gerhard Bienert. Die Rolle der berlinischfrechen Ulrike spielte Susanne Linser. "Du und icke und Berlin" ist der Auftaktfilm der neuen rbbReihe "Viertel Neun Filme aus Ost und West", in der Publikumsliebling Ulli Zelle jeden Sonnabend um 20:15 Uhr im rbb Fernsehen FilmSchätze aus den Archiven des DDRFernsehens und des SFB präsentiert. Am kommenden Samstag, 27.01.,gibt es ein Wiedersehen mit Manfred Krug als Rechtsanwalt Robert Liebling in den ersten beiden Folgen von "Liebling Kreuzberg". Die Drehbücher schrieb sein langjähriger, enger Freund Jurek Becker.
(rbb)