14.12.1995
Suzanne Stone ist von dem Wunsch besessen, ins Fernsehen zu kommen, und strebt danach, eine weltberühmte Rundfunkjournalistin zu werden. Sie heiratet den attraktiven Larry Maretto - nicht zuletzt, da das Familienrestaurant der Marettos ein finanziell komfortables Leben verspricht, während sie versucht, die Nachrichtenredaktion des lokalen TV-Senders WWEN zu erklimmen. Durch ihre unnachgiebige Beharrlichkeit lässt man sie schließlich den Wetterbericht moderieren. Als Larry vorschlägt, sie solle sich eine Auszeit nehmen, um eine Familie zu gründen und im Restaurant mitzuhelfen, plant Suzanne, ihren Mann loszuwerden. Zu diesem Zweck lanciert sie eine Fernsehdokumentation mit dem Titel "Teens Speak Out" und verführt einen der Jugendlichen, Jimmy Emmett. Gemeinsam mit seinen Freunden - dem straffälligen Russel Hines und der schüchternen Lydia Mertz - soll er Larry aus dem Weg räumen. Die Tat gelingt, doch die Jugendlichen werden schon bald überführt und erhalten teils lebenslange Haftstrafen. Suzanne hingegen sonnt sich im Scheinwerferlicht der Medien und erfindet eine Geschichte um die angebliche Drogenabhängigkeit ihres Mannes. Womit sie nicht gerechnet hat: Es ist ausgerechnet Larrys Vater Joe, der ihrem perfiden Spiel auf die Schliche kommt und seine Mafiaverbindungen nutzt, um Larry zu rächen … Der Film kombiniert klassische Spielfilmelemente mit dokumentarischen Interviews der Beteiligten, die zu einer satirischen Kolportage zusammengefügt werden. Die Handlung basiert auf dem realen Fall der Pamela Smart, einer Koordinatorin für Schulmedien, die 1990 verhaftet wurde, weil sie einen Schüler verführt und ihn dazu gebracht hatte, ihren Ehemann zu töten.
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Die kurzweilige schwarze Komödie, die im Mockumentary-Stil erzählt wird, zeigt Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman in Hochform: als skrupellose junge Frau aus einer amerikanischen Kleinstadt, die besessen davon ist, ein TV-Star zu werden. Mit der Figur des Medienmonsters Suzanne gelingt Regisseur Gus Van Sant nicht nur das Porträt einer antisozialen Persönlichkeit, sondern auch eine unterschwellige Kritik am oberflächlichen und manipulativen Charakter der amerikanischen Massenmedienkultur.
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