Originalpremiere: 2002
Im neuen Heim der Familie Stern herrscht Chaos. Papa Julius ist zwar ein genialer Physiker, fürs Alltagsmanagement aber nicht zu gebrauchen - was seine mit Job und Kindererziehung überlastete Frau Ulrike zunehmend aufbringt. Kleinigkeiten wie Renovierungsarbeiten, Verwandtenbesuche und Ehekrach gipfeln in einer handfesten Krise. Dann entdeckt Julius auch noch das Geheimnis des Beamens. Julius Stern (Friedrich von Thun) hat als Astrophysiker internationales Renommee erlangt. Quantenmechanische Probleme erledigt er mit links, und seine Studien zur Verbesserung der Relativitätstheorie flößen selbst seinem Berliner Institutschef Clemens Winkelmann (Charles Brauer) Hochachtung ein. Aber wie viele Genies ist der gute Julius extrem zerstreut, also im Alltag nur bedingt einsatzfähig. Eine Tatsache, die seine Kinder Paul (Lars Steinhöfel) und Lisa, genannt "Sternchen" (Isabel Bongard), mild amüsiert, seine ebenfalls berufstätige, reichlich überlastete Frau Ulrike (Simone Thomalla) aber zur Verzweiflung treibt. Als die Familie ein neues Haus bezieht, schlägt Ulrikes Dauerstress in eine offene Krise um. Während über die patente Frau Renovierungsarbeiten, eine überraschende Beförderung und noch überraschendere Verwandtenbesuche hereinbrechen, zieht sich Julius wieder einmal mit seinen Messgeräten ins Labor zurück, vergisst Verabredungen und Termine. Bis er seine Tochter nach einem Schulausflug auf dem Bahnhof stehen lässt und Ulrike der Kragen platzt: Sie setzt ihren Mann vor die Tür. Die Interventionen von Julius' kleinkriminellem Bruder Zacharias (Ingo Naujoks) und Ulrikes Mutter (Ruth Maria Kubitschek) tragen nicht dazu bei, die Situation zu entspannen. Vom allgemeinen Wahnsinn scheint schließlich sogar die Materie selbst ergriffen. Im Hause Stern verschwinden Gegenstände, um an den unmöglichsten Orten wieder aufzutauchen. Ein echtes Phänomen, das sich nur so erklären lässt: Julius hat, ohne es zu wissen, das Prinzip der Teleportation entdeckt - "beam me up, Scotty!" Was passiert, wenn man die Physik von "Raumschiff Enterprise" auf den Alltag einer vierköpfigen, doppelt verdienenden Berliner Familie anwendet? Es kann zu einigen Turbulenzen kommen. Diese charmante Komödie der erfahrenen TV-Regisseurin Sabine Landgraeber steckt voller absurder Einfälle und Chaospotenzial, kann sich aber auf ihr Brückenteam verlassen: Friedrich von Thun, Simone Thomalla, Ingo Naujoks, Charles Brauer und Ruth Maria Kubitschek finden am Ende immer den richtigen Schalter. Mit "Unser Papa, das Genie" gratuliert das MDR FERNSEHEN Friedrich von Thun zum 75. Geburtstag. Der österreichische Schauspieler wird 1964 als Förster Franz in Helmut Käutners "Lausbubengeschichten" populär und verkörpert diese Rolle auch in den Fortsetzungen "Tante Frieda - Neue Lausbubengeschichten" und "Wenn Ludwig ins Manöver zieht". Bis heute folgen mehr als 160 Kino- und Fernsehfilme - oft als Grandseigneur. Fernsehzuschauer kennen ihn aber auch aus zahlreichen Serien, u.a. als Kriminologen Viktor Capellari in "Die Verbrechen des Professor Capellari".
(MDR)