Originalpremiere: 1927
FSK 6
"Metropolis" - die Vision einer Stadt der Zukunft: Die Bevölkerung lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft, die Arbeiter sind versklavt in unterirdischen Fabriken, die Reichen genießen ein luxuriöses Dasein in der Oberstadt. So auch Freder, der einzige Sohn von Joh Fredersen, dem mächtigsten Mann von "Metropolis". Eines Tages begegnet Freder Maria, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt. Freder folgt ihr in die Unterwelt. Als er die Lebensverhältnisse der Arbeiter sieht, ist er erschüttert und will einer von ihnen werden. Das wiederum alarmiert seinen Vater. Um Maria auszuschalten, beauftragt Joh Fredersen den Erfinder Rotwang, eine Doppelgängerin von Maria zu schaffen, die zu Kampf und Zerstörung aufruft. Rotwang erfüllt diesen Wunsch, doch nicht um Fredersen zu helfen, sondern um ihn und seine Stadt zu vernichten. Er hasst Fredersen, weil er an ihn seine Geliebte Hel verloren hat, die bei der Geburt von dessen Sohn Freder gestorben ist. Rotwang will nun Hel in einer Menschmaschine wiedererschaffen; er verleiht er ihr die Gestalt Marias. Fredersens Plan geht zunächst auf: Von Marias Doppelgängerin aufgestachelt, revoltieren die Arbeiter und verwüsten die Arbeiterstadt. Als sie erkennen, dass dadurch ihre Stadt überschwemmt wird und ihre Kinder in Gefahr sind, wollen sie sich an Maria rächen. Die unheilbringende Doppelgängerin wird gefasst und verbrannt, während die wahre Maria gemeinsam mit Freder die Kinder der Arbeiter vor den Wassermassen rettet. Im Showdown zwischen Freder und Rotwang wird Letzterer getötet. Die Arbeiter erkennen den fatalen Betrug. Die Bewohner von Metropolis sind geeint, der Weg scheint frei für eine Welt ohne Klassenunterschiede. Maria besiegelt den Händedruck zwischen dem Vorarbeiter und Freder.
(arte)
Der heute als Meilenstein der Filmgeschichte angesehene Science-Fiction-Film von Fritz Lang fand bei Zeitgenossen keinen Anklang. So schrieb der Simplicissimus: "Nimm zehn Tonnen Grausen, gieße ein Zehntel Sentimentalität darüber, koche es mit sozialem Empfinden auf und würze es mit Mystik nach Bedarf, verrühre das Ganze mit Mark (sieben Millionen) und du erhältst einen prima Kolossalfilm." Oder der bekannte Science-Fiction-Autor H. G. Wells in der New York Times: "Ich habe letztens den albernsten Film überhaupt gesehen. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, einen noch alberneren zu machen […]. Er heißt ‚Metropolis', stammt aus den großartigen Ufa-Studios in Deutschland, und man muss erwähnen, dass er enorme Produktionskosten verschlungen hat. Er präsentiert eine turbulente Konzentration aus fast jeder denkbaren Blödsinnigkeit, Klischee, Plattitüde und Chaos über den mechanischen Fortschritt und den Fortschritt im Allgemeinen, serviert mit einer Sauce von Sentimentalität […]." Von der UFA als "eine Menschheitssinfonie von brausender Melodik und ehernem Rythmus" angekündigt, geriet der ursprünglich mit einem Budget von 1,6 Millionen Mark geplante, am Ende jedoch 6 Millionen teure Streifen zum finanziellen Fiasko.
(Tele 5)
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