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MDR-Skandale: Intendantin will temporäre Stabsstelle einrichten

von Michael Brandes in Mediennews
(15.11.2011, 10.33 Uhr)
Untersuchungskommission legt Bericht vor
MDR
MDR-Skandale: Intendantin will temporäre Stabsstelle einrichten/MDR

Eine vom MDR eingesetzte Untersuchungskommission hat ihren Bericht im Zusammenhang mit Betrug- und Korruptionsfällen innerhalb des Senders vorgelegt. Das 42-seitige Papier war als "streng vertraulich" deklariert, aber offenbar nicht vertraulich genug, um nicht in die Hände der 'Bild'-Zeitung zu gelangen. Aufgelistet werden darin unter anderem 15 Fälle von möglichen strafbaren Handlungen. Die Kommission empfiehlt die Einsetzung einer Task Force. Der MDR bevorzugt aber offenbar eine andere Vorgehensweise im Umgang mit den Skandalfällen.

Laut Bericht seien Rechnungen ohne Auftrag bzw. Vertrag bezahlt worden. Verträge seien nachträglich geschlossen und nicht unterschrieben worden. Preise wurden offenbar freihändig festgelegt, heißt es weiter. Ein Angebotsschreiben der Firma 'Classic Art' über 227.240,03 Euro sei nicht auffindbar. Die Stabsabteilung Markt- und Medienforschung habe in 16 Fällen Aufträge ohne entsprechende schriftliche Verträge abgeschlossen. Mitarbeiter hätten gleichzeitig und ohne Vollmacht als Disponent und Einkäufer agiert. Bei Rechnungen seien oft vereinbarte Rabatte nicht gezogen worden.

Die Kommission bemängelt zudem den riskanten Umgang mit Aktien und Anleihen. Demnach halte der MDR Wertpapiere in Höhe von 390 Millionen Euro - mehr als 40 Prozent der Bilanzsumme des Senders. Wie risikoreich die Wertpapiere sind, sei bislang nicht geprüft worden. Desweiteren bestehen laut Bericht außergewöhnlich hohe Leasing-Verpflichtungen in Höhe von 222 Millionen Euro.

Als Konsequenz werden die Prüfer der MDR-Leitung vor allem große Versäumnisse beim Kontrollsystem vor. Dieses sei geeignet, weitere strafbare Handlungen und Regelverstöße zu ermöglichen. Empfohlen wird der Einsatz einer Task Force, um weitere Straftaten aufzuklären.

Mit dem Bericht der Untersuchungskommission hat sich am Sonntag (13.11.) und Montag (14.11.) der MDR-Verwaltungsrat beschäftigt. Die Ergebnisse zeigen, "dass es richtig und notwendig war, dass seitens des MDR vor dem Hintergrund der Fälle KI.KA und Foht die Initiative ergriffen und eine solche Untersuchungskommission eingesetzt wurde", heißt es in einer Mitteilung des Verwaltungsrats. Anstelle einer Task Force bevorzugt die frisch gewählte Intendantin Karola Wille allerdings "die Einrichtung einer temporären Stabsstelle in der Intendanz, von der aus die Aktivitäten zur Aufklärung noch offener Fragen und zur Verbesserung des prozessintegrierten und des prozessunabhängigen internen Kontrollsystems zentral gesteuert werden." Vom Verwaltungsrat wurde die Maßnahme bereits abgesegnet. Dessen Vorsitzender Gerd Schuchardt zeigt sich zuversichtlich: "Professor Wille will, kann und wird das leisten - den MDR wieder aus stürmischer See in ruhige und sichere Fahrwasser zu bringen. Dies wird in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Gremien des MDR erfolgen."

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