Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Werner Schneyder ist tot

von Bernd Krannich in Vermischtes
(03.03.2019, 20.30 Uhr)
Bekannter Kabarettist und Sportmoderator wurde 82 Jahre alt
Werner Schneyder (1937 - 2019)
ZDF
Werner Schneyder ist tot/ZDF

Werner Schneyder ist tot. Das berichten zahlreiche österreichische Medien unter Berufung auf die Familie des Künstlers. Der selbsternannte "Universaldilettant" wurde demnach 82 Jahre alt. Als Kabarettist, Autor und Moderator hatte er über Jahrzehnte meist mehrere kreative Eisen gleichzeitig im Feuer.

Seinen Durchbruch hatte der geborene Grazer als Kabarettist mit Auftritten in der Münchner "Lach- und Schießgesellschaft". In den 1980ern wurde er als Moderator von Boxwettkämpfen in Übertragungen des ZDF und später bei RTL allgemein bekannt. In seiner langen Karriere hatte er laut Tagesschau mehr als 1000 Bühnenauftritte und veröffentlichte über 20 Bücher.

Seine berufliche Laufbahn begann Schneyder von Anfang an vielseitig und arbeitete schon zur Schulzeit nebenbei journalistisch und als Bar-Sänger. Ein Studium in Publizistik und Kunstgeschichte endete schließlich mit einem Doktortitel in Publizistik und mündete in den Beruf des Werbetexters. Doch dort hielt es Schneyder nur wenige Jahre. Über den Auftrag, ein Theaterstück zu schreiben, kam er schließlich in der Unterhaltung unter und wurde fortan Freiberufler.

Dabei lernte er 1974 den Kabarettisten Dieter Hildebrandt kennen und schätzen, mit dem er schließlich acht Jahre lang als Kabarett-Duo auftrat. Weitere 14 Jahre später trat Schneyder zunächst "endgültig" von der Kleinkunst-Bühne ab - hielt das aber nicht durch: 2011 kehrte er mit einem neuen Programm zurück, um seinen Abschied von der Bühne mit dem Auftritt  "Werner Schneyder: Das war's von mir" an seinem 80. Geburtstag endgültig zu vollziehen.

Schon in der Schulzeit hatte sich Schneyder für den Sport begeistert. Nach seiner gestiegenen Bekanntheit Mitte der 1970er kam er so zum ZDF und zum  "Aktuellen Sportstudio". Mit dem kabarettistischen Jahresrückblick  "Das ausgefallene Sport-Studio" verband er hier in den folgenden Jahren zwei seiner Leidenschaften mehr als ein halbes Dutzend Mal. Aufgrund seiner Erfahrungen als Kampfrichter im Amateurboxen rutschte Schneyder mit den Olympischen Spielen 1984 in dieser Sportart in die Moderatorenschiene beim ZDF. Später arbeitete er lange und erfolgreich bei RTL, als man dort Profiboxen zu einem Programmschwerpunkt machte.

Schneyder war ein kreativer Mensch mit großem Output in vielen Bereichen: Er arbeitete als Drehbuchautor, Regisseur sowie Theaterkritiker, schrieb Romane und Aphorismenbände und daneben Kolumnen im "Playboy", trat als Kabarettist und Schauspieler auf.

Auch politisch wollte er sich in keine Schublade stecken lassen: "Ich bin in einigen Punkten erzkonservativ, in anderen tief grün, flächendeckend liberal und sozialpolitisch sehr links", zitiert die Tagesschau eine seiner Aussagen.

Nun ist er im Alter von 82 Jahren in seinem Haus in Wien verstorben.


Beitrag/Regelverstoß

  • Bitte trage den Grund der Meldung ein:
  •  

Leserkommentare

  • kleinbibo schrieb via tvforen.de am 05.03.2019, 16.45 Uhr:
    Mir fällt zu diesem großen Meister als erstes ein, dass er in einem Radiointerview einmal gesagt hat, er habe drei bedeutende Angebote in seinem Leben abgelehnt:
    Er hätte Texte für Udo Jürgens schreiben können, dachte aber, dessen Karriere sei im Untergang. So war es aber nicht gekommen.
    Er hätte Cats übersetzen können, habe dieses aber abgelehnt, weil er singende Katzen nicht mag. Dabei war bereits der Welterfolg abzusehen.
    Und als der Übersetzer von Ephraim Kishon starb, bot man ihm diese Position an. Er habe es aber mit der Begründung abgelehnt, er könne Kishons Werk nicht ausstehen. Und zu dieser Entscheidung würde er heute noch stehen.
  • Alvine schrieb via tvforen.de am 05.03.2019, 17.35 Uhr:
    Ich mochte ihn sehr und habe ihn immer viele Jahre jünger geschätzt, als er tatsächlich war. Es ist noch nicht so lange her, da war er mit seinem Sohn Achim im SWR-"Nachtcafé" zu Gast.
    Ich hatte gehofft, dass der Film "Lilien in der Bank" (mit Werner Schneyder, Konstantin Wecker, Katharina Thalbach, Georg Thomalla, Nina Hagen,...) wieder einmal zu sehen sein würde.
  • Deckard schrieb via tvforen.de am 05.03.2019, 13.58 Uhr:
    Werner Schneyder war einer der charismatischsten, wortgewaltigsten und gescheitesten Menschen, die ich jemals auf der Bühne erleben durfte. Darüberhinaus war er unglaublich sympathisch, finde ich. Da ist wieder ein ganz Großer gegangen.
    Konstantin Wecker, den mit Schneyder eine jahrzehntelange tiefe Freundschaft verband, hat einen sehr berührenden Nachruf auf seiner facebook-Seite geschrieben:
    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2595139177170098&id=111564412194266&__tn__=K-R
  • Wicket schrieb via tvforen.de am 05.03.2019, 12.53 Uhr:
    Habe es letzte Woche auch vernommen. Ein sehr charmanter, unterhaltsamer und witziger Mann. :..(
    R.I.P,
    Wicket
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 05.03.2019, 02.22 Uhr:
    Ein sehr vielseitiger und talentierter Mann!
    Ich mochte ihn sowohl im Sportstudio als auch bei den Scheibenwischern.
    Möge er in Frieden ruhen!
  • Phileas Fogg schrieb via tvforen.de am 05.03.2019, 19.36 Uhr:
    Thinkerbelle schrieb:
    Ein sehr vielseitiger und talentierter Mann!
    Ich mochte ihn sowohl im Sportstudio als auch bei
    den Scheibenwischern.
    Möge er in Frieden ruhen!
    Das ausgefallene Sportstudio" ohne Publikum zwischen den Jahren ist mir auch noch in guter Erinnerung. Seine Auftritte bei "Scheibenwischer" mit Dieter Hildebrandt waren immer ein Highlight. Als Boxkommentator, wahrscheinlich so den meisten bekannt, unerreicht. Ein sympathischer Mann.
    R.I.P. Werner Schneyder
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 06.03.2019, 00.39 Uhr:
    Phileas Fogg schrieb:
    -
    Als Boxkommentator, wahrscheinlich so den meisten
    bekannt, unerreicht.
    Ich denke, da schließt du von dich auf andere. Ich kannte ihn als Kabarettisten, Schauspieler und Sportmoderator, aber nicht als Boxkommentator, weil ich Boxen nicht mag. Ist mir zu gewalttätig.
  • matzkap schrieb via tvforen.de am 03.03.2019, 20.43 Uhr:
    Das macht mich sehr betroffen. Habe ihn vor wenigen Jahren auf der Bühne erlebt.
    In diversen Nachrufen ist davon die Rede, daß die Show "Salon" eine eigene Fernsehshow von ihm gewesen sei. Davon habe ich zuvor noch nie etwas gehört und finde im Netz nichts darüber. Erinnert sich jemand daran und kann mir evtl. sagen, welcher Sender das produziert hat?