Netflix erforscht: Ab welcher Episode nimmt eine Serie gefangen?

von Marcus Kirzynowski in Vermischtes
(24.09.2015, 12.21 Uhr)

Pilotfolgen werden völlig überschätzt — Netflix

"Niemand war jemals von einer Pilotfolge gefesselt", so das überraschende Fazit von Netflix-Programmchef Ted Sarandos nach Auswertung einer hausinternen Studie zum Zuschauerverhalten, über die Variety berichtet. Normalerweise ist der VoD-Anbieter sehr zurückhaltend, wenn es um Zahlen geht. Jetzt hat er aber die Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt, in der es darum ging, ab welcher Folge die Abonnenten (in 16 Ländern) von einer Serie gefangen genommen waren.

Demnach passierte dies fast nie schon bei der Auftaktfolge, sondern immer erst zwischen der zweiten und der achten Episode. Die Werte beziehen sich darauf, nach welcher Folge 70 Prozent der Kunden die erste Staffel zu Ende schauten. Während dies etwa bei "Breaking Bad" schon nach Folge 2 der Fall war (die spektakuläre Badewannensequenz könnte Schuld sein), dauerte es zum Beispiel bei "Arrow" bis zur achten. Bei Netflix' erfolgreichster Eigenproduktion "Orange is the New Black" waren die meisten Zuschauer nach Folge 3 überzeugt (in der sowohl Crazy Eyes als auch Sophia größere Auftritte hatten).

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Traditionell gilt die Pilotfolge im TV-Geschäft als die kritische, weil sich die Menschen, die sich einmal aufgrund von Vorberichterstattung oder Werbung für die Serie interessiert haben, angeblich auf Grund dieser entscheiden, ob sie weitergucken. Netflix will aus seinen Ergebnissen jetzt keine inhaltlichen Konsequenzen, etwas Vorgaben für die Serienautoren und Showrunner, ableiten. Das Unternehmen fühlt sich aber in seiner Strategie bestätigt, die komplette neue Staffel einer Serie gleichzeitig online zu stellen. Das sogenannte Binge-Watching komme der Art, wie Fans ticken, näher, so Sarandos. So haben etwa Fans klassischer Sitcoms zumindest bis zur achten Folge Gelegenheit festzustellen, dass sie "How I Met Your Mother" doch noch lustig finden.

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Leserkommentare

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AlGoe11 schrieb am 01.10.2015, 14.07 Uhr:
Bei the Strain war ich von der ersten Folge begeistert und auch bei Walking Dead
User 24773 schrieb am 25.09.2015, 19.07 Uhr:
'Niemand war jemals von einer Pilotfolge gefesselt'
So ein Blödsinn. 'Breaking Bad' hat mich im Verlauf der ersten Folge absolut gefesselt.
kaztenkreis schrieb am 25.09.2015, 17.44 Uhr:
Also um auf dieses Fazit zu kommen, hätte man keine Studie gebraucht. Die erste Folge hat es immer schwer, denn in dieser muss erstmal grob erklärt werden, um was es in der Serie geht/gehen soll. Und so gut wie alle Charaktere müssen vorgestellt werden. Und das kann alles sehr langwierig werden. Wenn ich mich nur an die Pilotfilme der Star Trek-Serien erinnere, haben sich die von 'Das nächste Jahrhundert' und 'Deep Space Nine' extrem gezogen. Bei der heutigen Senderlandschaft, wären die beiden wahrscheinlich nach einer Staffel zu Ende gewesen. 'Das nächste Jahrhundert' hat eigentlich erst ab der dritten Staffel durchgestartet, hatte aber davor auch schon einige gute Folgen dabei. Bei 'Deep Space Nine' fand ich die komplette erste Staffel sehr durchwachsen. Bei 'Voyager' war der Pilotfilm jetzt auch nicht überragend, aber im Vergleich zu den beiden anderen Serien, schon etwas flotter. Schade ist allerdings, dass ausgerechnet die Serie, nämlich 'Enterprise' die den meiner Meinung nach besten Pilotfilm hatte, nach 4 Staffel abgesägt wurde.
streamingfan schrieb am 24.09.2015, 19.03 Uhr:
Ich schaue oft die ersten 3 bis 5 Folgen einer neuen Serie.
User_929455 schrieb am 24.09.2015, 13.08 Uhr:
Kann ich nur bestätigen, das wenn ich aufgrund von Vorberichterstattung oder Werbung mich für eine Serie interessiere dann häufig erst um die 3. Folge herum mich entscheide aufzuhören oder bis zum Staffelende dabeizubleiben und nie nach der Pilotfolge. Insofern finde ich es auch bei Pro7 gut wenn da bei neuen Serien am Mittwoch erstmal 3 Folgen am Stück gezeigt werden.