Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Quoten: Interaktiver ARD-Fernsehfilm "Terror" holt glasklaren Tagessieg

von Dennis Braun in News national
(18.10.2016, 09.43 Uhr)
"Bauer sucht Frau" und "The Big Bang Theory" trotzen der starken Konkurrenz
Hauptdarsteller in "Terror" (v. l.): Lars Eidinger, Martina Gedeck, Florian David Fitz, Burghard Klaußner
ARD Degeto/RBB/Julia Terjung
Quoten: Interaktiver ARD-Fernsehfilm "Terror" holt glasklaren Tagessieg/ARD Degeto/RBB/Julia Terjung

Es war ein bemerkenswertes TV-Experiment, das Das Erste am gestrigen Montagabend mit seinen Zuschauern durchführte. Im interaktiven Spielfilm "Terror - Ihr Urteil" nach einer Vorlage von Ferdinand von Schirach bestimmte das Publikum, ob Luftwaffen-Major Lars Koch (Florian David Fitz) ein Held oder ein Mörder ist. Dieser hatte ein vollbesetztes Flugzeug mit 164 Menschen an Bord abgeschossen, das von einem Entführer in die mit 70.000 Menschen gefüllte Allianz-Arena gesteuert werden sollte. Und damit traf man offensichtlich einen Nerv: 6,88 Millionen Zuschauer hatten sich insgesamt für den Film entschieden, die einem hervorragenden Gesamtmarktanteil von 20,2 Prozent entsprachen. Und auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen war Das Erste höchst erfolgreich unterwegs. 2,47 Millionen Zuseher sorgten ebenfalls für 20,2 Prozent und damit weit überdurchschnittliche Quoten. Dass in beiden Altersgruppen der eindeutige Tagessieg erreicht wurde, ist müßig zu erwähnen.

Passend zum Vorprogramm ging im Anschluss eine  "Hart aber fair"-Spezialausgabe auf Sendung, die die Ergebnisse des Films "Terror" einzuordnen versuchte. Mit insgesamt 6,31 Millionen Zuschauern und 22,5 Prozent lief es für Frank Plasberg so gut wie seit Jahren nicht mehr, lediglich eine halbe Million schaltete also nach dem Film um. Bei den jungen Zuschauern standen ebenfalls beeindruckende 17,4 Prozent zu Buche. Ein solches Erfolgserlebnis mit derart schwerer Kost konnte Das Erste schon lange nicht mehr erzielen.

Doch auch andere Sender können durchaus mit dem gestrigen TV-Abend zufrieden sein. Bei RTL stellte sich der Quiz-Dauerbrenner  "Wer wird Millionär?" mit 4,70 Millionen Zuschauern und 13,7 Prozent beim Gesamtpublikum als größter Verfolger des ARD-Films heraus. In der Zielgruppe sah es dagegen mit 1,49 Millionen Zusehern und nur 12,4 Prozent etwas schwächer aus.  "Bauer sucht Frau" steigerte sich im Anschluss auf 15,8 Prozent bei 1,89 Millionen jungen Zuschauern, musste allerdings im Vergleich zum Staffelauftakt in der Vorwoche knapp drei Prozentpunkte abgeben.

Im ZDF lief mit  "Hattinger und der Nebel" die Programmfarbe Krimi gewohnt erfolgfreich. Mit insgesamt 4,67 Millionen Zuschauern und guten 13,6 Prozent musste man sich nur knapp hinter RTL einordnen. Bei den Werberelevanten sah es hingegen mit 5,3 Prozent recht mau aus. Das  "heute journal" bekam die harte Konkurrenz nachfolgend deutlicher zu spüren, hier sank die Reichweite auf 2,86 Millionen Zuschauer und 9,2 Prozent beim Gesamtpublikum.

Eine sichere Bank war auch wieder das Viererpack an  "The Big Bang Theory" für ProSieben. Die neue Folge um 20.15 Uhr lockte 2,05 Millionen junge Zuschauer an, die einen Zielgruppenmarktanteil von starken 17,4 Prozent zur Folge hatten. Mit drei weiteren Folgen pendelten die Werte dann zwischen nach wie vor guten 11,8 und 14,4 Prozent.  "Circus HalliGalli" musste um 22.10 Uhr jedoch mal wieder kleinere Brötchen backen und blieb bei 9,3 Prozent in der Zielgruppe hängen. Die vorerst letzte Folge von  "Mission Wahnsinn" schlug sich zum Ausklang des Abends mit 10,7 Prozent dafür ziemlich wacker und brachte sich in eine gute Position für eine Fortsetzung.

Der Wechsel der Sat.1-Krimiserien vom Sonntag auf den Montag hat sich unterdessen zumindest zum Start noch nicht bezahlt gemacht, im Gegenteil: Die schlechten Quoten wurden quasi gleich mitgenommen. Weder  "Navy CIS" noch dem Ableger  "Navy CIS: New Orleans" gelang in der Zielgruppe der Sprung über die Millionenmarke, noch dazu kann man mit den erzielten 7,7 bzw. 7,5 Prozent keineswegs zufrieden sein. Auf dem gleichen Quotenniveau bewegten sich im Anschluss auch  "Elementary" und  "Castle". Trotz einer umfangreichen Kampagne müssen sich die Sendeplatzwechsel augenscheinlich erst noch herumsprechen.

Drei Wochen vor dem Start der zweiten Staffel vom  "Club der roten Bänder" bei VOX geht der Wiederholung der ersten Staffel langsam die Puste aus. Nur 730.000 und anschließend 680.000 junge Zuschauer entschieden sich für die beiden Folgen, mehr als 6,1 bzw. 5,6 Prozent waren damit nicht drin. Im Gegensatz zu kabel eins war man damit jedoch noch gut bedient, hier fuhr "Matrix: Reloaded" lediglich 4,5 Prozent ein. Für die  "Geissens" ging es bei RTL II währenddessen wieder etwas bergauf, mit genau fünf Prozent ist aber weiterhin nichts vom Quotenglanz vergangener Tage zu sehen. "Der Graf von Askanien - Eine schrecklich royale Familie" blieb im Anschluss bei äußerst dürftigen 3,7 Prozent hängen, ehe auch  "Der Trödeltrupp" nicht mehr viel reißen konnte. Erst mit dem Viererpack von  "The Walking Dead" ging es nach Mitternacht auf zufriedenstellende Werte nach oben.


Beitrag/Regelverstoß

  • Bitte trage den Grund der Meldung ein:
  •  

Leserkommentare

  • GerneGucker schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 19.39 Uhr:
    wunschliste.de schrieb:

    Der Wechsel der Sat.1-Krimiserien vom Sonntag auf
    den Montag hat sich unterdessen zumindest zum
    Start noch nicht bezahlt gemacht, im Gegenteil:
    Die schlechten Quoten wurden quasi gleich
    mitgenommen. Weder "Navy CIS" noch dem Ableger
    "Navy CIS: New Orleans" gelang in der Zielgruppe
    der Sprung über die Millionenmarke, noch dazu
    kann man mit den erzielten 7,7 bzw. 7,5 Prozent
    keineswegs zufrieden sein. Auf dem gleichen
    Quotenniveau bewegten sich im Anschluss auch
    "Elementary" und "Castle". Trotz einer
    umfangreichen Kampagne müssen sich die
    Sendeplatzwechsel augenscheinlich erst noch
    herumsprechen.

    Ich schaue fast kein Sat1. Daß NavCIS verlegt wurde, bekam ich durch die Folge am Vortag mit, aber daß hier ein Serien-übergreifender Zweiteiler in Verbindung mit der New-Orleans-Serie gezeigt wurde, erfuhr ich erst heute, als ich die Aufzeichnung der Folge ansah. Jetzt fehlt mir Teil zwei, aber auf wen darf ich dafür die Schuld abwälzen? Ich finde, dafür sollte man auch eine Umfrage mit vorangehendem Theaterstück machen.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 20.47 Uhr:
    Dazu würde mir, nur der Götz von Berlichingen einfallen, als Anwort, GerneGucker.
    Und "würde" ist erlaubt in De. (*grins*)
  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 13.18 Uhr:
    irgendwie wurde die Tatsache übersehen, dass Verkehrspiloten für solche Situationen eine sehr sehr klare Ansage bzw Dienstanweisung haben (wenigstens in den USA) -
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.28 Uhr:
    Ich habe an der Abstimmung nicht teilgenommen, weil eben beide Urteilssprüche jeweils gute Argumente hätten.
    Allerdings hab ich dann doch mit Erleichterung den 87% Freispruchwunsch wahr genommen. Es ist leider das BVG das diesen Piloten alleine gelassen hätte. Bei einer solch schwerwiegenden Entscheidung kann man nicht einfach sagen : " Er kann sich ja einfach ans Recht halten ". Man stelle sich einen Augenblick vor, man wäre an der Stelle des Majors : Man hat die Möglichkeit zig tausende zu retten .... Die oft wiederholte Formel im Film als auch bei Plsaberg : 164 Menschen aufwiegen gegen 70000 stellt sich meines Erachtens gar nicht, denn die 164 waren so oder so dem Tode geweiht . Und Franz Josef Jung bemerkte gestern völlig zu recht an, das die Menschenwürde der Stadionbesucher fast gar nicht thematisiert wurde.
    Man stelle sich vor , es gäbe einen solchen Terrorangriff und man liese den Terroristen gewähren, ich möchte nicht den Aufschrei der Angehörigen der Stadionbesucher erleben....
    Es ist eigentlich unverantwortlich, Soldaten in die Luft zu schicken, und sie dann mit ihrem schicksal und dem der vielen anderen alleine zu lassen. Denn das Selbstmordattentäter sich wieder durch Flugmanöver noch durch einen Schuss vor den Bug aufhalten lassen, hat inzwischen wohl jedes Kind kapiert.....
    Die Frage ist eigentlich nur eine : Lasse ich es zu , das neben der Passagieren und der Crew an Bord noch viele andere sterben, oder beschränke ich den Tod auf die Menschen in der Maschiene ?
    Ob die Passagiere oder die Piloten es evtl. schaffen den Terroristen zu überwältigen, kann der Kampfpilot unmöglich überschauen.
    Ich sehe hier auch in keinster Weise Artikel 1 des GG in Gefahr, denn hier handelt es sich tatsächlich um einen übergeordneten Notstand, wie es Jung sieht, aber auch der ehemalige und leider verstorbene Verteidigungsminister Struck gesehen hat . Das deutsche Parlament - eine Verfassungsorgan - hat ja diese Möglichkeit per Gesetz so beschlossen, bekanntlich wurde dieses Gesetz vom BVG aufgehoben. Bei allem Respekt für dieses hohe und wichtige Gericht , auch dieses kann irren. Und meiner Meinung nach hat es in diesem Falle einen Fehler begangen, weil es alle zu Verlierern machen würde : Die Menschen im Flugzeug, die im Stadion und den Piloten. Hätte es das Gesetz genehmigt, würden tausende von Menschen überleben !
    Allerdings muss sich das BVG ja auch der schwere dieser Entscheidung bewusst gewesen sein, denn nicht umsonst gibt es den Pasuss das es ermöglicht den Piloten straffreiheit zu gewähren.
    So gesehen empfinde ich den Freispruch als richtig ! Die Theologin bei Plasberg hat es auf den Punkt gebracht : Auch die besten Gesetze und Normen stossen in solchen extremen Fällen an ihre Grenzen...
    Ich hoffe sehr das dies nun zum Anlass genommen wird, sich dieser Thematik wieder zu zu wenden, und zwar länger als nur die nächsten 7 Tage...
    Gruß Sir Hilary
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 20.44 Uhr:
    Auch nur wieder einen Auschnitt aus deinem Kommentar, Sir Hilary wie auch schon, bei Puri.
    So gesehen empfinde ich den Freispruch als richtig ! Die Theologin bei Plasberg hat es auf den Punkt gebracht : Auch die besten Gesetze und Normen stossen in solchen extremen Fällen an ihre Grenzen...>

    Ich habe meine Meinung geändert, wie weiter oben, schon geschrieben, bei der verlinkten Diskussion bei der schweizer "Arena".
    Da wurde es ausgesprochen konkret ausgesprochen, auch deutsches Recht:
    Du darfst jemanden foltern oder auch töten, wenn es um deine Angehörigen geht. Aber nicht die Staatsmacht. Nur weis das nicht jeder.
    Im Prinzip war dieser Fall, doch relativ auf nur manche Fakten reduziert, die aber nicht benannt wurden.
    Leider auch bei Plasberg nicht wirklich vertieft wurden.
    Ich muss zugegeben, für mich, dass die Nebenklägerin nichts bei mir bewirkt hat.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 13.17 Uhr:
    da hab ich mir dann die bequemere Lösung gegönnt, und das ganze später bei "one" geschaut, da gab es dann das Urteil gleich im Anschluss

    SPOILER ----
    was mich nachdenklich stimmt: es wurden ja sicher zwei Enden gedreht, und wenn die Zuschauer für einen Schuldspruch gestimmt hätten, hätte das Gericht genau die Argumente für stimmig erklären müssen, die es zuvor als "zwar interessant, aber unwesentlich und nicht zweckdienlich" verworfen hatte
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 14.17 Uhr:
    Ja. Biede "Lösungen" sind möglich.
    Es geht eher um die Diskussion danach.
    Da fand ich die "Arena" aus der Schweiz formativer als "hart aber fair".
    Dort wurden manche Sachverhalte direkter angesprochen, die bei Plasberg fehlten:
    - das Flugzeug kann auch in bewohntes Gebeit abstürzen, der Absturz ist nicht so genau berechenbar
    - eine Kabinentür lässt sich nicht so leicht öffnen
    - warum wurde das Stadion nicht geräumt
    - dem Piloten fehlten Informationen vom Boden
    - ich sehe auch eine Schuld bei der Bodenleitstelle
    Wer ein sich ein wenig am schweizer Deutsch versuchen will, der link zur Sendung Arena.
    http://www.srf.ch/sendungen/arena/sendungen
  • Argus schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 15.12 Uhr:
    Das Spannendste gestern Abend war für mich, wie unterschiedlich in den 3 Ländern nach dem Film diskutiert worden ist. In der Schweiz sind wir alle mit den seltsamsten Fragen der direkten Demokratie vertraut. Letztes Jahr haben 92 Prozent der Schweizer in einer Volksabstimmung die Abschaffung der Mehrwertsteuer abgelehnt. Im Vergleich dazu waren die 84 Prozent gestern geradezu ein knappes Resultat, weshalb Politiker und Studiopublikum munter bis nach 23 Uhr diskutiert und auf ihren jeweiligen Standpunkten beharrt haben.
    Dagegen war ich entsetzt, dass dieser Herr Baum in der ARD den Publikumsentscheid überhaupt nicht akzeptieren konnte und eine ausgewogene Diskussion verunmöglichte.
    Beim ORF habe ich nicht wirklich rein geschaut. Aber habe ich bei der Liveschaltung nach Wien richtig gehört: Sind dort wirklich Politiker und Militärangehörige in der Gesprächsrunde gesessen, die ihre Meinung gar nicht sagen wollten? Da hätte man ja gleich eine alte Folge von Willkommen Österreich zeigen können.
  • M.D.Krauser schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 15.32 Uhr:
    Argus schrieb:

    Dagegen war ich entsetzt, dass dieser Herr Baum in
    der ARD den Publikumsentscheid überhaupt nicht
    akzeptieren konnte und eine ausgewogene Diskussion
    verunmöglichte.

    habs nicht gesehen und schaue mir so was nicht an. aber das ist typisch deutsch.
    und deshalb schaue ich kaum noch deutschen tv.
    irgendwelche kasper schmeißen einem die vorgekauten meinungen vor die füße -auch in den dümmlichen quasselshows- und die sind die richtigen. wer anders denkt, ist automatisch böse.
    selber denken ist in d verpönt!
  • Puri schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 15.39 Uhr:
    Ich fands auch sehr unterhaltsam als ich es nachts noch auf one entdeckt habe.
    Allerdings gabs ein paar Dinge die mich an der so erzählten Geschichte schon sehr gestört haben, menschlicher und technischer Natur.
    Erstmal hätte mich ein Sachverständiger oder sogar ein tatsächlicher Test in einer baugleichen Maschine interessiert, der etwas dazu aussagt wie wahrscheinlich das Aufbrechen der Cockpittür gewesen wäre (immerhin hatten sie laut Spiel fast 30 Minuten Zeit).
    Dann wurde überhaupt nicht auf die Airbus-Piloten eingegangen. Laut dem Plädoyer der Staatsanwältin waren beide Piloten beim Abschuß noch am Leben (anders als bei 9/11 als die Terroristen selbst geflogen sind).
    Wäre der Pilot denn tatsächlich in das Stadion geflogen, was auch seinen sicheren Tod bedeutet hätte? Oder hätte er wenn er das Ziel erkannt hätte nicht versucht den Terroristen zu überwältigen, speziell da sie laut Fernsehspiel noch zwei Piloten waren? Oder hätte man den Terroristen tatsächlich selbst überwältigen müssen, oder hätte man nicht mit einer schnellen (? Sachverständiger!) Bewegung die Cockpittür entriegeln können? Oder hätte der Pilot nicht selbst auch den "Helden" spielen können und das Flugzeug selbst auf einem unbewohntern Acker zum Absturz bringen?
    Wer waren die Piloten? Was könnten Kollegen sagen? Das letzte psychologische Gutachten? War einer Kampfsportler? Alles unbeantwortete Fragen die sich aber bewusst nach der so erzählten Geschichte stellen, und mich fragen lassen was die Leute im Cockpit innerhalb der 30 Minuten überhaupt gemacht haben.
    Und was ich mich die ganze Zeit gefragt habe: Im deutschen Gesetz gibt es die Notwehr, bzw. Nothilfe, juristisch sogar den rechtfertigenden Notstand (§34 StGB (https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__34.html): Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.).
    Trifft das hier nicht genau die Faust aufs Auge? Wurde mit keinem Wort von Vereidigung (oder Anklage) erwähnt.
    Ich habe gelesen dass der Autor selbst Rechtsanwalt ist, allerdings sehe ich das irgendwie im Stück nicht widergespiegelt. Es ist z.B. die Rede von einer Anklage wegen Mordes - das ist natürlich absoluter Humbug, denn hier fehlt ganz klar das niedere Motiv oder die Heimtücke, geradezu das Gegenteil ist der Fall. Es hätte bestenfalls eine Anklage wegen Totschlages gegeben.
    Gestört hat mich ausserdem das lehrerhafte "Jetzt dürfen Sie entscheiden, aber entscheiden Sie nicht nach Sympathie für den Angeklagten oder die Anwälte" - und trotzdem wurde zuvor sehr wohl versucht Charakterzüges der Darsteller herauszustellen, z.B. über die vollkommen deplazierte "Wo ist denn Ihre Robe?" Szene.
    Auch der Auftritt der Nebenklägerin hat objektiv nichts beigetragen, sondern sollte rein subjektiv Emotionen wecken. Aber es ist nunmal ein Film und keine echte Gerichtsverhnadlung. Als Verteidiger hätte ich dann zum Ausgleich die 7 köpfige Familie die zu dem Tag im Stadion war als indirekt betroffene Zeugen vorgeladen.
    Dass die Bodenleitstelle vollkommen versagt hat, und z.B. die Evakuierung nicht angewiesen hat, war ein großer Fehler, aber hat mit der Verhandlung gegen den Piloten rein gar nichts zu tun.
    Das Plädoyer der Anklage fand ich ausgesprochen gut, das der Verteidung eher schlecht. Von welcher Relevanz sind denn Fälle die nicht nach deutschem Recht bewertet wurden?
    Aber auch die Annahme der Staatsanwaltschaft dass der Wert jedes Leben laut Verfassung unendlich groß geschätzt wird und man deswegen Zahlen nicht gegeneinander aufwiegen kann stimmt nur begrenzt. Hätte man den Entführer aus dem anderen Flugzeug erschiessen können, dann hätte man das zweifelsohne gemacht (Stichwort: Finaler Rettungsschuß). Aber das bedeutet, dass man den Wert des Lebens des Entführers geringer schätzt als das der unschuldigen Passagiere. Das Prinzip wird also sowieso schon verletzt - und ich denke das ist auch im Einklang mit dem gesunden Menschenverstand.
  • jalamy schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 15.40 Uhr:
    hallo argus
    jetzt muss ich dir antworten.
    in österreich war die diskussion einseitig.
    da wird abgeschossen, und nicht diskutiert.
    der jurist und philosoph haben ihre meinung erst gar nicht artikuliert.
    thats TELEVISION
    hauptsache es gibt tote.
    ps - der herr baum hat absolut recht, nur ist es schwer, gegen fast 90 prozent
    zu schreien.
    ich habe grössten respekt vor herrn baum.
    also ich bin voll für schuldig.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 16.54 Uhr:
    Hallo Puri, ich nehme jetzt nur einen Teil deiner Aussage. Dann kann man bestimmte Sachverhalte besser diskutieren. Das finde ich:
    "Dann wurde überhaupt nicht auf die Airbus-Piloten eingegangen. Laut dem Plädoyer der Staatsanwältin waren beide Piloten beim Abschuß noch am Leben (anders als bei 9/11 als die Terroristen selbst geflogen sind).
    Wäre der Pilot denn tatsächlich in das Stadion geflogen, was auch seinen sicheren Tod bedeutet hätte? Oder hätte er wenn er das Ziel erkannt hätte nicht versucht den Terroristen zu überwältigen, speziell da sie laut Fernsehspiel noch zwei Piloten waren? Oder hätte man den Terroristen tatsächlich selbst überwältigen müssen, oder hätte man nicht mit einer schnellen (? Sachverständiger!) Bewegung die Cockpittür entriegeln können? Oder hätte der Pilot nicht selbst auch den "Helden" spielen können und das Flugzeug selbst auf einem unbewohntern Acker zum Absturz bringen?
    Wer waren die Piloten? Was könnten Kollegen sagen? Das letzte psychologische Gutachten? War einer Kampfsportler? Alles unbeantwortete Fragen die sich aber bewusst nach der so erzählten Geschichte stellen, und mich fragen lassen was die Leute im Cockpit innerhalb der 30 Minuten überhaupt gemacht haben."
    Was ändert das am Sachverhalt? Diese Informationen hatte der Pilot nicht. Er musst kurzfristig entscheiden. Die Lufthansa Maschine hat nicht auf die Warnung reagiert. Das sind die Fakten für den Piloten. Er hat sich aber bewusst dem Befehl der Bodenstelle widersetzt.
    Gestern war ich noch für nicht schuldig. Da ich heute einige Argumente gehört habe, bin ich jetzt für:
    Schuldig, aber mit dem tiefsten Strafmass. Das stand aber nicht so zur Auswahl.
    So wie es auch bei dem Frankfurter Polizeibeamter war, der dem Enführer, mit Folter drohte.
    Er hat sich schuldig gemacht, da er den Nicht-Abschussbefehl, verweigert hat.
    Moralisch hat er, für sich, richtig gehandelt und kann bestimmt auch mit meinem Urteilsentwurf leben.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.01 Uhr:
    vermutlich bist du genau so wenig Jurist wie ich, Puri ;-)
    Nothilfe, hm, der Abschuss als "geeignetes Mittel " - das ist schwierig
    und mit Totschlag verbinde ich immer "Affekt" statt "Vorsatz" - aber vorsätzlich war der Abschuss ja schon und gerade wegen der emotionalen Belastung werden Kampfjetpiloten ja sehr sorgfältig ausgewählt
    aber die Fragen zu den Piloten des Airbus habe ich mir auch gestellt, aber die hätten dann ja das Flugzeug wohl früher zum Absturz gebracht, nehme ich an, wenn sie das überhaupt vorgehabt hätten
    auf jeden Fall hätte ich mit niemandem tauschen wollen, weder während der Aktion noch während der Verhandlung, ich hätte bei einer echten Verhandlung noch nicht einmal Zuschauer sein wollen
  • Sveta schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.06 Uhr:
    chrisquito schrieb:

    was mich nachdenklich stimmt: es wurden ja sicher
    zwei Enden gedreht, und wenn die Zuschauer für
    einen Schuldspruch gestimmt hätten, hätte das
    Gericht genau die Argumente für stimmig erklären
    müssen, die es zuvor als "zwar interessant, aber
    unwesentlich und nicht zweckdienlich" verworfen
    hatte

    Hast du mal mit einem Jesuiten diskutiert? Nichts gegen Angehörige dieses Klans aber die werden darin geschult dir ALLES zu beweisen... mir hat mal einer als Demonstration erklärt warum Schnee weiß ist... und unmittelbar anschließend wies er völlig logisch nach, das das nur eine optische Täuschung ist und Schnee eigentlich Blau ist.
    Es gibt Menschen die können dich in Grund und Boden reden und dir alles erklären und das klingt sogar logisch und du gibst ihnen all dein Geld und deine Frau noch dazu *ggg
  • Puri schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.18 Uhr:
    faxe61 schrieb:
    Was ändert das am Sachverhalt? Diese
    Informationen hatte der Pilot nicht. Er musst
    kurzfristig entscheiden. Die Lufthansa Maschine
    hat nicht auf die Warnung reagiert. Das sind die
    Fakten für den Piloten. Er hat sich aber bewusst
    dem Befehl der Bodenstelle widersetzt.

    Es hilft mir, also dem Schöffen, festzustellen ob der Abschuß wirklich das letzte angemessene Mittel war.

    Gestern war ich noch für nicht schuldig. Da ich
    heute einige Argumente gehört habe, bin ich jetzt
    für:
    Schuldig, aber mit dem tiefsten Strafmass. Das
    stand aber nicht so zur Auswahl.

    Naja, das Strafmaß stand nie zur Debatte, nur Schuld oder Unschuld. Allerdings ist die Mindeststrafe bei Totschlag fünf Jahre, ich glaube nicht dass er davon begeistert gewesen wäre.
    Was allerdings noch eine Möglichkeit gewesen wäre ist die Begnadigung durch den Bundespräsidenten.
  • Puri schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.28 Uhr:
    Nein, ausser ein paar Semester Zivilrecht habe ich mit Jura nichts am Hut :)
    Totschlag hat mit Affekt nichts zu tun und setzt auch Vorsatz vorraus, Mord ist nur eine qualifizierte Form von Totschlag die auch niedere Beweggründe bedingt und die sind hier ganz klar nicht gegeben.
    In einer echter Verhandlung wäre das ganze sicherlich deutlich komplizierter als in einem 90 Minuten Theaterstück, und ich denke da spielt die politische Komponente einer möglichen Gesetzesänderung auf öffentlichen Druck oder das Versprechen einer Blankobegnadigung eine größere Rolle als die tatsächliche Gesetzesauslegung.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.32 Uhr:
    und selbst die Jesuiten waren nicht die Ersten, sondern, wenn ich Platon richtig verstanden habe, waren es die Sophisten
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.36 Uhr:
    Puri schrieb:
    Nein, ausser ein paar Semester Zivilrecht habe ich
    mit Jura nichts am Hut :)

    o.k., du hast gewonnen ;-)
    Totschlag hat mit Affekt nichts zu tun und setzt
    auch Vorsatz vorraus, Mord ist nur eine
    qualifizierte Form von Totschlag die auch niedere
    Beweggründe bedingt und die sind hier ganz klar
    nicht gegeben.

    da möchte ich einmal wikipedia zitieren:

    "Der Totschlag in einem minder schweren Fall entspricht etwa dem, was in der Schweiz in Artikel 113 des Schweizer StGB als Totschlag definiert ist; die Tötung „in einer nach den Umständen entschuldbaren heftigen Gemütsbewegung oder unter großer seelischer Belastung“, also eine Affekttat."
    und aus irgendeinem Grund verorte ich immer Leute, die kein ß schreiben, in die Schweiz ;-)
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.37 Uhr:
    M.D.Krauser schrieb:
    Argus schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > Dagegen war ich entsetzt, dass dieser Herr Baum
    in
    > der ARD den Publikumsentscheid überhaupt nicht
    > akzeptieren konnte und eine ausgewogene
    Diskussion
    > verunmöglichte.
    habs nicht gesehen und schaue mir so was nicht an.
    aber das ist typisch deutsch.
    und deshalb schaue ich kaum noch deutschen tv.
    irgendwelche kasper schmeißen einem die
    vorgekauten meinungen vor die füße -auch in den
    dümmlichen quasselshows- und die sind die
    richtigen. wer anders denkt, ist automatisch
    böse.
    selber denken ist in d verpönt!

    Wie alt bist du ? Nach allem was ich so raus gelesen habe , vermutlich so zwischen 30 und Anfang 40 . Also , du bist seit Jahrzehnten der lebende Beweis , das man in unserem Land den größten Blödsinn straffrei erzähle kann. Reicht das nicht ? Was hättest denn gerne ? Eine kostenlose Bahncard für Dresden am Montag ?
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 17.40 Uhr:
    Sir Hilary schrieb:
    Wie alt bist du ? Nach allem was ich so raus
    gelesen habe , vermutlich so zwischen 30 und
    Anfang 40 . Also , du bist seit Jahrzehnten der
    lebende Beweis , das man in unserem Land den
    größten Blödsinn straffrei erzähle kann.
    Reicht das nicht ? Was hättest denn gerne ? Eine
    kostenlose Bahncard für Dresden am Montag ?
    naja, aber was er zu Talkshows sagt, kann man doch nachvollziehen, oder? Die habe ich mir auch erspart, weil ich eh schon wusste, dass da alles noch mal wiedergekäut wird, und deshalb die Light-Version auf one geschaut
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 21.13 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Sir Hilary schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    >
    >
    > Wie alt bist du ? Nach allem was ich so raus
    > gelesen habe , vermutlich so zwischen 30 und
    > Anfang 40 . Also , du bist seit Jahrzehnten der
    > lebende Beweis , das man in unserem Land den
    > größten Blödsinn straffrei erzähle kann.
    > Reicht das nicht ? Was hättest denn gerne ?
    Eine
    > kostenlose Bahncard für Dresden am Montag ?
    naja, aber was er zu Talkshows sagt, kann man doch
    nachvollziehen, oder? Die habe ich mir auch
    erspart, weil ich eh schon wusste, dass da alles
    noch mal wiedergekäut wird, und deshalb die
    Light-Version auf one geschaut
    Ich kenne Krauser und verfolge seit Jahren seine Kommentare zu bestimmten Themen , ich weis wovn ich Rede . Entweder fällt das sonst keinem auf , oder man schweigt lieber des lieben Friedens willens . Aber CH lasse Typen seiner Einstellung keinen Raum !
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 21.16 Uhr:
    Dax Einzelschicksal der Menenklägerin bzw das der 164 anderen ist dramatisch und traurig , aber anders hätte es theoretisch 20, 30, 50 tausend oder mehr Nebenklagen geben können. Von daher habe ich mich davon auch emotional nicht beeinflussen lassen
  • hakko schrieb via tvforen.de am 18.10.2016, 23.14 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    da hab ich mir dann die bequemere Lösung
    gegönnt, und das ganze später bei "one"
    geschaut, da gab es dann das Urteil gleich im
    Anschluss
    SPOILER ---->
    was mich nachdenklich stimmt: es wurden ja sicher
    zwei Enden gedreht, und wenn die Zuschauer für
    einen Schuldspruch gestimmt hätten, hätte das
    Gericht genau die Argumente für stimmig erklären
    müssen, die es zuvor als "zwar interessant, aber
    unwesentlich und nicht zweckdienlich" verworfen
    hatte
    Weil ich den Film "Terror - Ihr Urteil" bei "One" leider nicht gesehen habe, stelle ich die beiden folgenden Fragen:
    Gab es auch eine Abstimmung bei One zu der die Zuschauer per Telefon- oder Onlinevoting aufgerufen wurden?
    Welches Urteil wurde gezeigt "schuldig" oder "nicht schuldig"?
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 00.17 Uhr:
    hakko schrieb:

    Weil ich den Film "Terror - Ihr Urteil" bei "One"
    leider nicht gesehen habe, stelle ich die beiden
    folgenden Fragen:
    Gab es auch eine Abstimmung bei One zu der die
    Zuschauer per Telefon- oder Onlinevoting
    aufgerufen wurden?
    Welches Urteil wurde gezeigt "schuldig" oder
    "nicht schuldig"?
    Dann werde ich mal versuchen, deine Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten ;-)
    Der Richter bezeichnete die Fernsehzuschauer bereits zu Beginn als Schöffen und forderte sie am Ende der 85minütigen Verhandlung zur Abstimmung auf. Es wurde aber keine Telefonnummer oder Ähnliches eingeblendet, was vermutlich bei der Ausstrahlung ab 20.15 Uhr der Fall war.
    Das Urteil "nicht schuldig" wurde gezeigt.
  • Puri schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 10.13 Uhr:
    Da verortest Du mich falsch, ich bin meistens nur zu faul auf dem Tablett zu warten bis das "ß" erscheint :)
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 11.10 Uhr:
    Puri schrieb:
    Ich fands auch sehr unterhaltsam als ich es nachts
    noch auf one entdeckt habe.
    Allerdings gabs ein paar Dinge die mich an der so
    erzählten Geschichte schon sehr gestört haben,
    menschlicher und technischer Natur.
    Erstmal hätte mich ein Sachverständiger oder
    sogar ein tatsächlicher Test in einer baugleichen
    Maschine interessiert, der etwas dazu aussagt wie
    wahrscheinlich das Aufbrechen der Cockpittür
    gewesen wäre (immerhin hatten sie laut Spiel fast
    30 Minuten Zeit).
    Dann wurde überhaupt nicht auf die Airbus-Piloten
    eingegangen. Laut dem Plädoyer der
    Staatsanwältin waren beide Piloten beim Abschuß
    noch am Leben (anders als bei 9/11 als die
    Terroristen selbst geflogen sind).
    Wäre der Pilot denn tatsächlich in das Stadion
    geflogen, was auch seinen sicheren Tod bedeutet
    hätte? Oder hätte er wenn er das Ziel erkannt
    hätte nicht versucht den Terroristen zu
    überwältigen, speziell da sie laut Fernsehspiel
    noch zwei Piloten waren? Oder hätte man den
    Terroristen tatsächlich selbst überwältigen
    müssen, oder hätte man nicht mit einer schnellen
    (? Sachverständiger!) Bewegung die Cockpittür
    entriegeln können? Oder hätte der Pilot nicht
    selbst auch den "Helden" spielen können und das
    Flugzeug selbst auf einem unbewohntern Acker zum
    Absturz bringen?
    Wer waren die Piloten? Was könnten Kollegen
    sagen? Das letzte psychologische Gutachten? War
    einer Kampfsportler? Alles unbeantwortete Fragen
    die sich aber bewusst nach der so erzählten
    Geschichte stellen, und mich fragen lassen was die
    Leute im Cockpit innerhalb der 30 Minuten
    überhaupt gemacht haben.
    Und was ich mich die ganze Zeit gefragt habe: Im
    deutschen Gesetz gibt es die Notwehr, bzw.
    Nothilfe, juristisch sogar den rechtfertigenden
    Notstand (§34 StGB: Wer in einer gegenwärtigen,
    nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib,
    Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes
    Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich
    oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht
    rechtswidrig, wenn bei Abwägung der
    widerstreitenden Interessen, namentlich der
    betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen
    drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das
    beeinträchtigte wesentlich überwiegt. Dies gilt
    jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel
    ist, die Gefahr abzuwenden.).
    Trifft das hier nicht genau die Faust aufs Auge?
    Wurde mit keinem Wort von Vereidigung (oder
    Anklage) erwähnt.
    Ich habe gelesen dass der Autor selbst
    Rechtsanwalt ist, allerdings sehe ich das
    irgendwie im Stück nicht widergespiegelt. Es ist
    z.B. die Rede von einer Anklage wegen Mordes - das
    ist natürlich absoluter Humbug, denn hier fehlt
    ganz klar das niedere Motiv oder die Heimtücke,
    geradezu das Gegenteil ist der Fall. Es hätte
    bestenfalls eine Anklage wegen Totschlages
    gegeben.
    Gestört hat mich ausserdem das lehrerhafte "Jetzt
    dürfen Sie entscheiden, aber entscheiden Sie
    nicht nach Sympathie für den Angeklagten oder die
    Anwälte" - und trotzdem wurde zuvor sehr wohl
    versucht Charakterzüges der Darsteller
    herauszustellen, z.B. über die vollkommen
    deplazierte "Wo ist denn Ihre Robe?" Szene.
    Auch der Auftritt der Nebenklägerin hat objektiv
    nichts beigetragen, sondern sollte rein subjektiv
    Emotionen wecken. Aber es ist nunmal ein Film und
    keine echte Gerichtsverhnadlung. Als Verteidiger
    hätte ich dann zum Ausgleich die 7 köpfige
    Familie die zu dem Tag im Stadion war als indirekt
    betroffene Zeugen vorgeladen.
    Dass die Bodenleitstelle vollkommen versagt hat,
    und z.B. die Evakuierung nicht angewiesen hat, war
    ein großer Fehler, aber hat mit der Verhandlung
    gegen den Piloten rein gar nichts zu tun.
    Das Plädoyer der Anklage fand ich ausgesprochen
    gut, das der Verteidung eher schlecht. Von welcher
    Relevanz sind denn Fälle die nicht nach deutschem
    Recht bewertet wurden?
    Aber auch die Annahme der Staatsanwaltschaft dass
    der Wert jedes Leben laut Verfassung unendlich
    groß geschätzt wird und man deswegen Zahlen
    nicht gegeneinander aufwiegen kann stimmt nur
    begrenzt. Hätte man den Entführer aus dem
    anderen Flugzeug erschiessen können, dann hätte
    man das zweifelsohne gemacht (Stichwort: Finaler
    Rettungsschuß). Aber das bedeutet, dass man den
    Wert des Lebens des Entführers geringer schätzt
    als das der unschuldigen Passagiere. Das Prinzip
    wird also sowieso schon verletzt - und ich denke
    das ist auch im Einklang mit dem gesunden
    Menschenverstand.

    Puri, deine fragen sind sehr interessant , doch ich behaupte für den Prozess unerheblich . Denn keine der Antworten auf diese Fragen hätte je zu dem Kampfpiloten durchdringen können .
    Bei deine weiteren Ausführungen bin ich ganz bei dir . Der ehemalige BVG Richter di Fabio wurde gestern dazu befragt , und auch er argumentierte ähnlich wie du , das es eben nicht nur Unschuldig oder Schuldig im Sinne der Mordanklage geben kann,sondern das auch Totschlag in Betracht käme .
    An Nothilfe in dem Zusammenhang habe ich auch schon denken müssen .
    Die Staatsanwälti hat zwar das beeindruckendere Playdoier gehalten , doch ich fand am Ende die Argumente der Verteidigung besser . Der Anwalt kam eben von Beginn an etwas sehr locker bis zu leicht pflegelhaft rüber , was ihm evtl. seriositätspunkte gekostet hat , nichts desto trotz fand ich seine Argumente besser , sie waren an der wirkliche Situation orientiert , während die Staatsanwältin lediglich ein sehr beeindruckendes Referat zu Artikel 1 des GG gehalten hat...
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 12.18 Uhr:
    Sir Hilary schrieb:

    Bei deine weiteren Ausführungen bin ich ganz bei
    dir . Der ehemalige BVG Richter di Fabio wurde
    gestern dazu befragt , und auch er argumentierte
    ähnlich wie du , das es eben nicht nur Unschuldig
    oder Schuldig im Sinne der Mordanklage geben
    kann,sondern das auch Totschlag in Betracht käme
    .
    Ein Richter vom Bundesverwaltungsgericht, was hat der denn damit zu tun? ;-p
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 19.10.2016, 19.27 Uhr:
    Argus
    Beim ORF habe ich nicht wirklich rein geschaut. Aber habe ich bei der Liveschaltung nach Wien richtig gehört: Sind dort wirklich Politiker und Militärangehörige in der Gesprächsrunde gesessen, die ihre Meinung gar nicht sagen wollten? Da hätte man ja gleich eine alte Folge von Willkommen Österreich zeigen können.>

    Ich habe gestern versucht, diese Sendung, also die nachfolgende Diskussion, in der mediathek zu finden. Das war nicht von Erfolg gekrönt.Ich hätte sie mir gerne auch noch angeschaut.
    Also, wenn jemand, einen passenden link hat, dann wird er gerne, von mir genommen.