Quoten: Neuauflage von "Deutschlands Superhirn" erleidet Schiffbruch

Bislang war Steven Gätjens neue Tätigkeit als ZDF-Moderator nicht von Erfolg gekrönt: Sowohl die Neuauflage der  "Versteckten Kamera" als auch die Promi-Varietéshow  "I Can Do That!" liefen sowohl inhaltlich als auch aus Quotensicht enttäuschend. Am gestrigen Donnerstagabend zeigte man nun mit  "Deutschlands Superhirn" ein weiteres Format, das es bereits vor ein paar Jahren gab und damals noch von Jörg Pilawa moderiert wurde.

Obwohl die deutlich gestraffte Show diesmal größtenteils überzeugen konnte, muss man in Mainz erneut einen bitteren Quotenflop hinnehmen: Mit lediglich 2,03 Millionen Zuschauern und mickrigen 7,5 Prozent beim Gesamtpublikum lief die erste Ausgabe von "Deutschlands Superhirn" sogar schwächer als jede Folge von "I Can Do That!". Noch dazu war auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen mit 4,4 Prozent Marktanteil rein gar nichts zu holen. Bislang ist für den 23. Juni eine weitere Ausgabe geplant, mit Blick auf die Quoten erscheint eine Fortsetzung jedoch bereits jetzt mehr als fraglich. Das  "heute journal" steigerte die Zuschauerzahl im Anschluss übrigens mal eben aus eigener Kraft um satte 1,35 Millionen.

Mit dem Tagessieg in der Primetime hatte das ZDF jedenfalls nichts zu tun. Der ging an  "Hirschhausens Quiz des Menschen", das im Ersten mit insgesamt 3,98 Millionen Zuschauern (14,7 Prozent) fast doppelt so viele wie Steven Gätjen vor den Fernseher lockte. Lediglich die  "Tagesschau" hatte zuvor noch knapp 100.000 Zuschauer mehr. Auch beim jungen Publikum fuhr Das Erste mit 7,1 Prozent ungleich besser als die Kollegen vom Lerchenberg.

In der Zielgruppe hatte RTL mit  "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" und genau 20 Prozent Marktanteil die meistgesehene Sendung des Tages im Programm. 2,7 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu. Um 20.15 Uhr wärmte der Kölner Sender die längst eingestellte Sitcom  "Doctor's Diary" auf und erzielte mit zwei Folgen recht mäßige 11,4 bzw. 11,2 Prozent. Im weiteren Verlauf des Abends mussten sich die Doppelpacks von  "Nikola" und  "Ritas Welt" dann wie gewohnt mit einstelligen Marktanteilen begnügen.

Nach bereits guten 11,7 Prozent in der Vorwoche für die ProSieben-Rankingshow  "Big Countdown!" lief es diesmal sogar noch weitaus besser. 1,22 Millionen junge Zuschauer interessierten sich für die "50 aufregendsten Momente der 90er" und bescherten dem Sender aus Unterföhring sehr gute 14,0 Prozent, womit man sich zur besten Sendezeit gegen die versammelte Konkurrenz durchsetzen konnte. Im Anschluss gingen die Quoten jedoch rapide in den Keller:  "red!" erreichte lediglich 8,5 Prozent, bevor die fragwürdige Trash-Doku-Soap  "Die Yottas!" mit indiskutablen 6,0 Prozent für den Tiefpunkt des Abends sorgte.

Neben RTL befindet sich auch Sat.1 schon im Sommer- und EM-bedingten Wiederholungsmodus, darf sich jedoch über ungleich bessere Quoten freuen. Drei Folgen von  "Criminal Minds" liefen mit Marktanteilen zwischen 12,1 und 13,0 Prozent in der Zielgruppe nämlich richtig stark und schwangen sich zum größten Verfolger von ProSieben auf. Die zweite Folge hatte mit 1,22 Millionen sogar genauso viele Zuschauer wie "Big Countdown!" beim Schwestersender.

Die kleineren Sender kamen unterdessen allesamt auf solide Quoten. Während VOX mit der Wiederholung von "Shrek der Dritte" ordentliche 7,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen holte, darf man auch bei RTL II mit jeweils 660.000 Zuschauern und 7,2 Prozent für  "Die Kochprofis" und  "Frauentausch" zufrieden sein. kabel eins kramte noch einmal den Film "Wild Wild West" hervor und erreichte damit 500.000 Zuschauer und 5,7 Prozent bei den Umworbenen.

Noch ein kurzer Blick in den Vorabend: Die ARD-Quizshow  "Wer weiß denn sowas?" läuft dort weiter hervorragend und wurde von insgesamt 2,3 Millionen Zuschauern (15,5 Prozent) gesehen. Auch in der Zielgruppe lief es mit 8,7 Prozent absolut zufriedenstellend. Die Tatsache, dass um 18.50 Uhr fast 300.000 Zuschauer mehr einschalteten als zur Primetime im ZDF, spricht darüber hinaus Bände.  "Galileo" bei ProSieben performte ebenfalls stark und kam auf sehr gute 13,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.