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Sky Arts belässt nach Familien-Einspruch Michael-Jackson-Satire im Archiv
Gerade erst hatte der britische Sender Sky Arts mit Stolz sein neues Format
Unter anderem stehen folgende "Ereignisse" auf dem Programm: Samuel Beckett fährt Andre the Giant zur Schule; Bob Dylan und Dave (Stewart) hängen gemeinsam in Crouch End ab; der junge Hitler wird an der Kunsthochschule angenommen; Muhammad Ali bewahrt einen selbstmörderischen Mann vor sich selbst, Cary Grant und Timothy Leary nehmen gemeinsam LSD; die Vorgeschichte zu einem mit Schimpfwörtern und Obszönitäten durchsetzten Interview der Sex Pistols, das am Anfang der Punk-Rock-Ära stand.
Und eben auch eine Geschichte um einen gemeinsamen Road Trip von Michael Jackson (dargestellt von Joseph Fiennes) mit Elizabeth Taylor und Marlon Brando. Die Reise ging unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September von New York nach Los Angeles. Fiennes trägt dabei eine der für Jackson üblichen Fedoras, eine Sonnenbrille und eine künstliche Nase.Nachdem am Mittwoch ein Trailer zu der Folge veröffentlicht wurde, kommentierte Jackson-Tochter Paris eine Anfrage eines Fans via Twitter: "Es verletzt mich unglaublich, und ich bin sicher, auch andere Leute, und ehrlich gesagt möchte ich kotzen."
Auch andere Mitglieder der Jackson-Familie haben sich laut ABC-News missfallend über die Ankündigung geäußert, darunter Tito Jacksons Sohn Taj Jackson.Als Reaktion hat Sky Arts nun laut Hollywood Reporter beschlossen, die Episode mit dem Titel "Elizabeth, Michael and Marlon" im Archiv zu lassen. In einem von dem Branchenmagazin wiedergegebenen Statement heißt es: "Wir haben uns [mit 'Urban Myths'] zum Ziel gesetzt, einen vergnüglichen Blick auf Geschehnisse zu werfen, die womöglich wahr sind und hatten nie die Intention, jemanden zu verletzen." Weiter heißt es: "Joseph Fiennes steht voll hinter dieser Entscheidung."Bereits vorab war es in Branchenkreisen zu Kopfkratzen gekommen, als die Rolle des afro-amerikanischen Superstars an Fiennes ging. In den USA gilt das sogenannte "Blackfacing" - wenn weiße Darsteller sich das Gesicht schwarz anmalen und schwarze Menschen klischeehaft, albern und häufig ehrabschneidend darstellen - als verpönt. Fiennes hatte seinerzeit sein Engagement damit gerechtfertigt, dass er die Rolle abgelehnt hätte, wenn es um eine klischeehafte Darstellung gegangen wäre, wohingegen dieser Part eben seinem künstlerischem Anspruch entspreche. Sky Arts hatte damals darauf verwiesen, dass man den beauftragten Produzenten weitgehende künstlerische Freiheiten ließe - und damit impliziert, dass man hier ebenfalls dem "Das ist Kunst"-Argument den Vorzug geben würde.Dass es die Briten mit ihrem Humor manchmal eigenwillig sehen, belegt vermutlich auch die Ankündigung der Hitler-Folge.
Ab dem 19. Januar läuft "Urban Myths" in Großbritannien, aktuell ist die Ausstrahlung der Folgen in zwei Blöcken (Block zwei ab April) geplant.
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