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Upfronts 2016: Eine Zwischenbilanz

von Bernd Krannich in News international
(16.05.2016, 13.12 Uhr)
Was versagte in der ablaufenden Season, worauf setzten die Sender für die Zukunft?
Upfronts 2016: Eine Zwischenbilanz

In den USA sind die Upfronts seit mehr als 50 Jahren eine jährliche Tradition. Jedes Jahr im Mai stellen die amerikanischen Fernsehsender ihren Werbekunden ihr neues Programm vor. Auch wenn dabei die Fernseh- und vor allem die Serienfans erfahren, wie es mit "ihren Lieblingsserien" weiter geht: Im Zentrum stehen die Werbekunden, und das Geschäftemachen. Das merkt man schon daran, dass die meist in Hollywood beheimateten Sender für diese Veranstaltung in New York City antanzen, wo die Werbeindustrie an der Madison Avenue ihre traditionelle Heimat hat.

Das digitale Zeitalter hat allerdings auch im Upfronts-Prozess seine Spuren hinterlassen. Wurden bis vor wenigen Jahren Programmentscheidungen häufig noch während den eigentlichen Upfronts-Veranstaltungen erstmalig enthüllt, hatten sie zwischenzeitlich Reporter für eine tagesaktuelle Berichterstattung ausgegraben und werden nun aktuell zeitnah von den Sendern selbst der Presse gemeldet. So ist auch in diesem Jahr - noch vor der ersten Veranstaltung von NBC am Montagmorgen - ist im wesentlichen bekannt, welche Serien bestellt, verlängert oder abgesetzt wurden (wunschliste.de berichtete).

Resümee


Die beiden "dramatischen" Geschichten dieser Upfronts waren wohl  "Castle" und  "Sleepy Hollow". Beides Serien, die für ihre Networks profitabel sind, deren Einschaltquoten aber eine deutlich absteigende Tendenz aufweisen. Bei der ABC-Serie "Castle" sollte so eine Verlängerung über eine Kostenreduktion und den zwangsweisen Abschied von Hauptdarstellerin Stana Katic kommen. Letztendlich entschied sich der Sender jedoch gegen die Bestellung einer weiteren Staffel, nachdem zahlreiche andere Verträge für diese Eventualität schon ausgehandelt waren, die Fans aber alles andere als begeistert waren. Bei  "Sleepy Hollow" hingegen setzte FOX - wie schon im Vorjahr - auf die Devise "Augen zu und durch": Nachdem das Finale der dritten Staffel eine von den Fans viel diskutierte Personalentscheidung brachte (Handlungsspoiler hier) wurde nun eine vierte Staffel bestellt. Mit der Ausnahme von The CW - das für seine zehn Programmstunden in der kommenden Season 15 fiktionale Serien aufbietet - herrschte ein verhältnismäßig umfangreiches Großreinemachen. Bei ABC sorgte ein Führungswechsel im Frühjahr (wunschliste.de berichtete) dafür, dass mit Wackelkandidaten im Umfeld der Upfronts recht kurzer Prozess gemacht wurde. Einzig die einflussreiche Shonda Rhimes konnte ihre in den Quoten schwächelnde Serie  "The Catch" in die nächste Season retten.Bei NBC fand die Senderspitze Gefallen an den neuen Serienpiloten und sägte daher seine Wackelkandidaten ab. Bei FOX folgten die Verantwortlichen hingegen dem Quotendiktat, was ein Ende für  "Grandfathered" und  "The Grinder" bedeutete. CBS machte, was CBS häufig macht: Das Programm ein wenig modernisieren, dabei manch überraschende Serie am Freitag behalten (weil sie sich gut im Ausland verkauft).Die Season 2015/16 hatte das schnelle Einbrechen zahlreicher ehrgeiziger Projekte gesehen.  "Minority Report" bei FOX,  "The Muppets" bei ABC,  "Heroes Reborn" bei NBC und zum Teil auch  "Supergirl". Insbesondere betroffen von den Absetzungen der letzten Tage sind auch die jüngsten sogenannten Star-Vehicle, wie etwa Eva Longorias  "Telenovela",  "The Grinder" (Rob Lowe),  "Grandfathered" (John Stamos) oder auch  "The Player" (Wesley Snipes).

Ausblick


Unter den neue als Serien bestellten Projekten lassen sich mehrere Trends ausmachen. Der merkwürdigste mag sein, dass sich alle drei Serienpiloten mit Zeitreisethematik bei den Sendern durchsetzen konnten. Bei NBC setzt man mit  "Timeless" nach  "The Event" und  "Revolution" wieder auf ein großes Science-Fiction-Spektakel. ABC hat sich  "Time After Time" gesichert, ein Katz-und-Mausspiel zwischen den durch die Zeit gereisten HG Wells und Jack the Ripper im modernen New York. Und bei FOX erhält die Thematik einen tragikomischen Anstrich in der Comedy  "Making History".Wieder groß im Kommen ist der Trend "Familie", der zuletzt nach dem Erfolg von  "Modern Family" im Zentrum des Interesses der Sender stand. Matt LeBlanc wird in  "Man with a Plan" zum Familienvorstand, desgleichen Kevin James in  "Kevin Can Wait" und Marlon Wayans in  "Marlon". Neben diesen Star-Vehiceln stellen auch  "Speechless",  "Imaginary Mary", die weiterhin namenlose Sarah-Dunn-Comedy (Nachtrag: Mittlerweile  "American Housewife"),  "The Mick" und  "Great News" Familienmitglieder ins Zentrum der Handlung.Und natürlich haben die Sender sich auch in diesem Jahr wieder gerne bei vertrauten Stoffen bedient: NBC hat die beiden Spin-Offs  "Chicago Justice" und  "The Blacklist: Redemption" am Start, FOX  "24: Legacy", daneben kommen mit  "Lethal Weapon",  "The Exorcist",  "Frequency" und  "Taken" Serien ins Programm, die auf Filmen basieren. Dazu haben  "Midnight, Texas",  "Riverdale" und  "Emerald City" literarische Vorlagen.Die teils zähen Verhandlungen um Serienverlängerungen zeigen aber auch: Die wahre Zukunft der Fernsehsender liegt nicht mehr in der linearen Ausstrahlung. Die Online-Verwertungsrechte sollen bei den diesjährigen Vertragsverhandlungen vor allem für ABC und NBC besonders wichtig gewesen sein. Daneben geht es auch darum, auf den Sendern vor allem Produktionen zu zeigen, an denen das jeweilige Schwesterstudio beteiligt ist, damit dadurch langfristige Einnahmen in die Kassen gespült werden, die die nachlassenden Gewinne bei den linearen Sendern ausgleichen.

Beitrag/Regelverstoß

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