Verhaltenes Interesse am "Big Brother"-Finale

Das Interesse am Finale der elften  "Big Brother"-Staffel hielt sich am Montagabend in Grenzen: Lediglich 1,14 Millionen Zuschauer verfolgten im Schnitt die mehr als dreistündige Live-Show. Zum Sieger gekürt wurde der 27-jährige Bademeister Rayo, der mit seinem unsichtbaren Schutzengel Zirzel ins Haus gezogen war. Der sogenannte 'Engelsflüsterer' konnte sich im Finale mit 53,9 Prozent der Zuschauerstimmen gegen Mitbewohnerin Daggy durchsetzen.

Aus Quotensicht begann die zunächst auf drei Monate Laufzeit angelegte Staffel recht zufriedenstellend. Als Fehler erwies sich jedoch die Verlängerung um einen weiteren Monat. Der Staffel ging in den letzten Wochen ordentlich die Puste aus. Mit 1,14 Millionen Zuschauern beim Gesamtpublikum und einem Marktanteil von 8,3 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen blickt RTL II auf das bislang schwächste Finale der "Big Brother"-Geschichte zurück. Auch die Tageszusammenfassungen konnten mit den Werten des vergangenen Jahres nicht mithalten. Nach Senderangaben lag der Zielgruppen-Staffelschnitt bei 7,5 Prozent Marktanteil.

Offiziell gibt sich RTL II mit dem Staffelverlauf zufrieden. Nicht zu Unrecht verweist der Sender auf seine Werbeauslastung, die weit höher war als in der letztjährigen Krawallstaffel. Endemol-Geschäftsführer Marcus Wolter hebt den angestrebten Imagewandel des Formats ("geheimnisvoll, fröhlich, skandalfrei") und das große Interesse der Internet-Community hervor. Die Facebook-Seite hatte fast 400.000 Fans.

Ob angesichts der für RTL II-Verhältnisse hohen Produktionskosten jedoch eine weitere Staffel anvisiert wird, ist noch offen. Den "Big Brother"-Sendeplatz am Vorabend belegt nun eine frei erfundene Wohngemeinschaft: Mit  "Berlin - Tag & Nacht" startete am Montag eine weitere Scripted-Reality-Reihe, in der geltungsbedürftige Laiendarsteller die großen Dramen des Lebens nachspielen sollen. Das Interesse an der Auftaktfolge war allerdings ausgesprochen gering.