Der Kalte Krieg. Eine illustrierte Geschichte 1945: 1991.

"Von Jalta bis Malta" dauerte ein 40-jähriger Krieg, der nie wirklich einer war und doch jederzeit einer hätte werden können. Hochgerüstete Armeen standen beiderseits des Eisernen Vorhanges und in den USA oder der Sowjetunion rechnete man ständig damit, dass der andere zum Schalter für die Atomraketen greifen könnte. Die Angst davor, dass der Gegner eben dieses als Vergeltung tun könnte, bewahrte die Menschheit vor der schrecklichsten aller Auseinandersetzungen: dem Atomkrieg.

Wie es zu der perversen Konstellation des Kalten Krieges kommen konnte und wie sie sich 40 Jahre lang entwickelte, das zeigt dieses hervorragende Buch zweier britischer Journalisten. Mit der Konferenz von Jalta im Frühjahr 1945 wurde die Teilung der Welt festgeschrieben, mit den Gesprächen vor Malta 1989 wurde sie weitgehend wieder aufgehoben. Dazwischen lagen politische Eiszeiten und Tauwetter, die alles einnehmende Aufteilung der Welt in den guten und den bösen Block (abhängig von der Seite, auf der man stand), Kriege wie in Korea oder Vietnam und die latente Furcht vor dem beabsichtigten oder -- noch schlimmer -- versehentlichen Nuklearschlag.

Die Autoren schaffen in ihrem Buch das, was anderen zeithistorischen Publikationen oft abgeht, nämlich die perfekte Kombination von Fotos und schriftlicher Informationsvermittlung. Mit einer unglaublichen Fülle an Bildmaterial, die jedoch zu keinem Zeitpunkt die Texte in den Hintergrund verdrängt, erzählen Isaacs und Downing von den historischen Ereignissen; sogar ein Stück über Jalta hinausgehend beschreiben sie noch den endgültigen Zusammenbruch des Ostblocks 1991, der den absoluten Schlusspunkt der Ost-West-Auseinandersetzung markierte. Sowohl in der betrachteten Zeitspanne wie auch im inhaltlichen Umgang mit ihr erweist sich dieses Buch als echte Bereicherung der zeithistorischen Buchlandschaft. --Joachim Hohwieler