Weiterer Titel: Ein Liebesbrief auf Zulu
Originalpremiere: 08.09.2004
18.05.2006
Die Journalistin und Aktivistin Thandeka Khumalo und ihre 13-jährige taubstumme Tochter Mangi leben in Johannesburg, einer Stadt, die vor nervöser Energie nur so vibriert. 1996, zwei Jahre nach den ersten demokratischen Wahlen, ist die Stimmung optimistisch und voller Hoffnung, aber noch immer gibt es viele Familien, die nicht aufatmen können: Sie alle suchen noch nach einem geliebten Menschen, der während der Jahre der Apartheid "verschwunden" ist. Auch Thandeka kämpft gegen Erinnerungen an, die sich in ihr Gedächtnis ein-gebrannt haben. Sie verdrängt, leidet unter Panikattacken, trinkt zu viel und ge-fährdet mit ihrem unberechenbaren und selbstzerstörerischen Verhalten ihren Job bei der Zeitung und die Beziehung zu ihrer Tochter. Als junge Journalistin hatte Thandeka einen kontroversen und Aufsehen erregenden Augenzeugenbericht über die Ermordung eines jungen Mädchens, Dineo, durch ein Killerkommando des Apartheid-Regimes geschrieben und dies mit einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe gebüßt. Mangis Behinderung ist das Resultat der schweren Misshandlungen, die Thandeka damals im Gefängnis zu-gefügt worden waren. Nie hat sie Mangi etwas davon erzählt, aber die Tochter weiß, dass ihre Mutter etwas vor ihr verbirgt und leidet unter dem Schweigen. Plötzlich, nach 13 Jahren, taucht Dineos Mutter, Me'Tau, wieder auf und bittet Thandeka, vor der Wahrheitskommission auszusagen und den Tod ihrer Tochter zu bezeugen, damit Dineos Überreste so beigesetzt werden könnten, wie die Tradition es verlangt. Nun muss sich Thandeka mit der Vergangenheit auseinandersetzen und Stellung beziehen.
(ZDF)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)