Originalpremiere: 1958
FSK 12
Durch das Los bestimmt, nimmt Dimitrij Iwanowitsch Nechljudoff zum ersten Mal in seinem Leben als Geschworener an einer Gerichtsverhandlung teil, ein ungewohntes Amt für den an ein Luxusleben gewöhnten jungen Fürsten, der gerade seinen Abschied vom Militär genommen hat. Zur Verhandlung steht ein Raubmord. Entsetzt und zugleich verwirrt erkennt Nechljudoff in der Angeklagten Jekaterina die hübsche, liebenswerte Katjuscha wieder, die er als Leutnant während eines Osterbesuchs auf dem Gut seiner Tanten verführte und dann verließ. Nach dem Tode ihres Kindes ganz auf sich selbst gestellt, war Katjuscha tiefer und tiefer gesunken. Um sich der quälenden Begegnung mit der Vergangenheit zu entziehen, lässt sich der Fürst am nächsten Tag vertreten. Aber gerade die Stimme des Mannes, der ihn vertritt, gibt bei dem Schuldspruch den Ausschlag. Als der Fürst erfährt, dass das Urteil eine Unschuldige traf, und er sieht, welche Verheerung das Leben in Katjuschas Seele angerichtet hat, zerbricht er fast unter der Last der doppelten Verantwortung. Er nutzt die Möglichkeiten seiner glänzenden gesellschaftlichen Stellung, um dem Mädchen, an dem er sich so schwer versündigte, zu helfen. Obwohl Katjuscha sich sträubt, versucht er, eine Revision des Verfahrens zu erreichen. Als das alles nichts hilft, versucht er beim Zaren eine Begnadigung zu erwirken. Als Katjuscha den Weg in das sibirische Strafgefangenenlager antritt, begleitet er den Zug der Gefangenen. Allmählich wandelt sich der hochmütige Aristokrat. Er wird zum gütigen und selbstlosen Helfer der Gefangenen. Um seine Schuld zu sühnen, bittet er das Mädchen, ihn zu heiraten. Aber Katjuscha, die wieder zu sich selbst gefunden hat, weiß, dass es für sie und ihn besser ist, wenn sie verzichtet. Sie, die in den politischen Gefangenen Freunde und Helfer fand, wird auch nach ihrer Begnadigung in Sibirien bleiben, um ein neues Leben zu beginnen.
(BR Fernsehen)