Deutsche TV-Premiere: 30.10.2011 (3sat)
Oft verharrt Lars wie festgefroren in absurden Posen. Immer und überall bewegt er sich auf den gleichen Pfaden, das Übersteigen von Türschwellen artet zu einer umständlichen Prozedur aus, und auch das Butterbrot, das er zum Mund führt, muss auf einer festgelegten Bahn durch die Luft um den Kopf herum bewegt werden. Am wohlsten fühlt er sich bei den kleinen Rückzügen in seine eigene Welt. Lars wohnt schon seit Langem im Haus Bucken in der Nähe von Wuppertal, im Alter von 19 Jahren ist er dorthin gekommen. Seine Eltern haben dieses Heim zusammen mit anderen Betroffenen speziell für Autisten gegründet und betreiben es bis heute in eigener Regie. Nachdem sie Lars fast 20 Jahre lang bei sich zu Hause hatten und auf jedes Privatleben verzichten mussten, sind sie heilfroh, einen Platz für ihn geschaffen zu haben, an dem er sich wohlfühlt und mit seinen Eigenarten akzeptiert wird. Der Autismus ist im Gegensatz zu vielen anderen Behinderungen erst relativ spät erkannt und diagnostiziert worden und bis heute noch nicht in seiner Gesamtheit erforscht. Den Begriff "Autismus" prägte der Schizophrenie-Forscher Eugen Bleuler (1857 - 1939), der die Bezeichnung für Patienten gebrauchte, die sich in ihre innere Welt zurückzogen und den Kontakt zur Außenwelt vermieden.
(3sat)
Cast & Crew
- Regie: Wolfram Seeger