Originalpremiere: 2009
15.10.2009
Deutsche TV-Premiere: 12.10.2014 (Das Erste)
FSK 12
Auf einer Reise quer durch Nordamerika wollen Burt und seine schwangere Freundin Verona Freunde und Verwandte besuchen und herausfinden, wo ihr Platz im Leben ist. Doch sie treffen vor allem auf Menschen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und als Vorbilder allesamt untauglich sind. Am Ende ihres wechselvollen Roadtrips wartet auf die beiden Suchenden eine Überraschung. Burt und Verona sind Anfang 30 und wohnen in einem Haus, das eher ein Provisorium denn ein echtes Heim ist. Während Burt als Makler nur sporadisch Versicherungen verkauft, arbeitet Verona als freiberufliche Illustratorin. Als Verona schwanger wird, sind die beiden Tagträumer zunächst überfordert. Verunsichert suchen sie Anschluss bei Burts Eltern Jerry und Gloria. Die jedoch wollen keine Großeltern sein und wandern fluchtartig nach Belgien aus. Ihr geräumiges Haus haben sie auch schon vermietet, und so sind Burt und Verona plötzlich ganz auf sich allein gestellt. Auf der Suche nach einer Ersatzfamilie macht sich das Paar auf eine Reise quer durch Nordamerika, um gemeinsame Freunde und Verwandte aufzusuchen und Bilanz zu ziehen. In Phoenix, Arizona, treffen die beiden zunächst Veronas frühere Arbeitskollegin Lily und deren Mann Lowell. Doch die Begegnung gestaltet sich ebenso abschreckend wie die mit Burts Jugendfreundin LN in Wisconsin, die sich als Esoterikerin mit einer bizarren Auffassung von Kindererziehung herausstellt. In Montreal wiederum haben Tom und Munch, zwei Schulfreunde, scheinbar das perfekte Glück gefunden. Doch auch hinter deren Fassade kriselt es. Je länger die Reise dauert, desto mehr beginnen die beiden Sinnsucher zu ahnen, dass sie ihren eigenen Weg im Leben finden müssen. Nach dem Oscar-Erfolg mit "American Beauty" (1999) sowie hochgelobten Kinofilmen wie dem düsteren Gangsterfilm "Road to Perdition" (2002), dem sarkastischen Irakkriegsdrama "Jarhead - Willkommen im Dreck" (2005) und dem starbesetzten Melodram "Zeiten des Aufruhrs" (2008) widmete sich der britische Regisseur Sam Mendes in seinem sympathischen Independentfilm "Away we go" den Lebenskonzepten und Rollenklischees, die heutige Mittdreißiger umtreibt. Dabei gelingt dem späteren James-Bond-Regisseur ("James Bond 007 - Skyfall") eine mit leichter Hand, genauem Blick und subtilem Witz erzählte Kreuzung aus Roadmovie und Komödie, deren verschrobener Humor an thematisch ähnlich gelagerte Independentproduktionen wie "Juno" oder "Little Miss Sunshine" erinnert. In den Hauptrollen überzeugen Maya Rudolph und John Krasinski als Paar, das lernen muss, dass das Leben keine Standardlösungen parat hält. "In 'Away We Go' geht es um ein glückliches schwangeres Paar, das auf der Suche nach einer Heimat alte Freunde abklappert ... und deren Lebensentwürfe quasi auf die Tauglichkeit für die eigene Zukunft abklopft. Das ergibt einige schön exzentrische Auftritte für Leute wie Jeff Daniels, Catherine O'Hara, Allison Janney und vor allem Maggie Gyllenhaal als hysterischer New-Age-Mutter, wird von Alexi Murdochs Songs hübsch untermalt und lebt von einem versponnenen Humor". (FAZ, 17.10.2009)...
(BR Fernsehen)