Originalpremiere: 1990
FSK 16
Nach dem Mord an ihrem Ehemann macht sich Clara aus Leipzig auf den Weg in den "goldenen Westen". Sie sehnt sich nach Wiedervereinigung mit ihrem Lover. An der ehemaligen Grenze wird sie von Ex-DDR-Grenzbeamten aufgehalten. Clara gelingt trotzdem der Übertritt, aber sie gerät an eine westdeutsche Metzgerfamilie, die Ossis schlachtet und zu West-Wurst verarbeitet. Zu allem Überfluss verliebt sich auch noch die Tochter des Hauses in Clara, der der Sinn aber nicht nach Zärtlichkeiten steht, sondern nach blutiger Rache. Christoph Schlingensiefs Filme sind Werke der Opposition, die sich zwischen Trash und Kunst einer Einordnung in Genre und Gattung entziehen. Sie sind spielerischen und experimentell, aber eindeutig und unmissverständlich in ihrem Gestus, tradierte Vorstellungen des Kinos mit ästhetischen Mitteln zu zerstören. Kernstück seines filmischen Schaffens ist seine Deutschland-Trilogie, die ZDFkultur zu seinem dritten Todestag zeigt. Schlingensief starb am 21. August 2010 in Berlin.
(ZDF)