Der grobschlächtige Schausteller Zampano legt sich eine Begleiterin zu, die einfältige Gelsomina. Er nutzt sie aus und lässt sie irgendwann auf der Straße zurück. Seine Reue kommt zu spät. Federico Fellinis vielfach preisgekröntes poetisches Meisterwerk machte Giulietta Masina an der Seite Anthony Quinns berühmt. Der Gaukler Zampano führt ein armseliges Wanderleben. Eines Tages kauft er für 10 000 Lire die einfältige Gelsomina ihrer eigenen Mutter ab. Gelsomina muss nun für ihn kochen und waschen und den Pausen-Clown spielen, wenn er in Dörfern und Kleinstädten als Kettensprenger auftritt. Gelsominas schüchterne Versuche, ihm menschlich näher zu kommen, sind vergeblich. In einem kleinen Zirkus begegnen die beiden dem Seiltänzer Il Matto, der auf Gelsomina einzugehen weiß. Als Zampano den ihm verhassten Artisten bei einer Schlägerei tötet, bekommt Gelsomina einen Schock. Ihr ständiges wehklagendes Geschrei ist Zampano nun lästig, sodass er sie bald sitzen lässt. Als er später von ihrem Tod erfährt, spürt er jedoch zum ersten Mal das Gefühl absoluter Einsamkeit.
(3sat)
Nach seiner Uraufführung hatten ihm marxistische Kritiker vorgeworfen, sein Film verleugne soziale Realitäten. Auf der anderen Seite wollten katholisch-konservative Intellektuelle im Werdegang Zampanós eine Bekehrung zu Gott sehen. Fellini reklamierte für sich eine Position zwischen beiden Lagern. Zurecht: In seiner Mischung aus italienischem Melodram und Neorealismus verstand er es, soziale Außenseiter zu Helden seiner Geschichte zu machen, an deren Schicksal das der Menschen insgesamt aufgezeigt wird. "La Strada - Das Lied der Straße" wird somit zu einer universellen Geschichte, die bis heute Zuschauer mit ihrer tiefen Mitmenschlichkeit in den Bann zieht. Einen großen Anteil daran hat die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller: Der zweifache Oscar-Gewinner Anthony Quinn brillierte als verhärmter Zampanó, seinen leichtfüßigen Gegenspieler Matto verkörperte der ehemalige Broadwaystar Richard Basehart. Die Rolle der Gelsomina besetzte Fellini mit seiner Frau Giulietta Masina. Sie gewann ihrer Figur alle Facetten von heiterer Clownerie bis tiefer Tragik ab und wurde mit diesem Film auch international bekannt. Regisseur Fellini gewann mit dem Film in Venedig den Silbernen Löwen. 1957 wurde "La Strada - Das Lied der Straße" als bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar ausgezeichnet.
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