Originalpremiere: 03.01.1962
Spielfilm UdSSR 1961 An einer felsigen Küste werden Perlenfischer durch ein rätselhaftes Seeungeheuer in Angst und Schrecken versetzt. Im Hause des Gelehrten Salvator lüftet sich das Geheimnis. Das angebliche "Ungeheuer" ist sein Sohn Ichthyander. Um sein lungenkrankes Kind am Leben zu erhalten, setzte ihm sein Vater die Kiemen eines Hais ein. Seitdem ist Ichthyander ein Amphibienmensch. Und außerdem hat Dr. Salvator noch einen Traum ... Die Perlenfischer an der zerrissenen felsigen Küste unter der sengenden Sonne des Südens reden vom "Seeungeheuer" oder "Seeteufel" und fürchten sich vor ihm. Das unheimliche Meereswesen ähnelt einem Menschen, hat aber Schuppen, riesige Krötenaugen und schwimmt wie ein Fisch, erzählen sie. Dr. Salvator (Nikolai Simonow) beruhigt die ängstlich-aufgeregten Fischer und erklärt ihnen, dass dieses merkwürdige Wesen sein Sohn Ichthyander (Wladimir Korenew) sei. Ichthyander litt an einer unheilbaren Lungenkrankheit und nur durch eine spektakuläre Operation konnte sein Leben gerettet werden. Dr. Salvator pflanzte dem Jungen die Kiemen eines jungen Haifisches ein, und seitdem kann er sowohl an Land als auch im Meer leben. Für Dr. Salvator ist damit auch eine phantastische Vorstellung Wirklichkeit geworden: Das Meer als neue Heimat des Menschen, eine Unterwasserwelt des Glücks und der Gerechtigkeit für alle. Voller Bitterkeit muss er zur Kenntnis nehmen, dass das Leben anders aussieht. Don Pedro (Michail Kosakow) z. B. will Ichthyander in seine Gewalt bringen, um sich so der Schätze des Meeres zu bemächtigen. Er wird für den Amphibienmenschen zur lebensbedrohlichen Gefahr. Aber es gibt auch Ichthyanders Sehnsucht, wie ein Mensch unter Menschen zu leben, denn er liebt die schöne Guttiere (Anastasia Wertinskaja), seitdem er sie aus den Fängen eines Hais rettete. Nun will er sie wiedersehen. Auf seiner Suche stößt Ichthyander auf Pedro, Guttieres ungeliebter Verlobten ... "Der Amphibienmensch" präsentiert eine ebenso farbenprächtige wie abenteuerliche Mischung aus Science-Fiction und Liebesfilm. Er basiert auf dem 1928 erschienenen gleichnamigen Roman von Alexander Beljajew, einem der ersten Science-Fiction-Autoren der Sowjetunion. Der Film war ausgesprochen erfolgreich, wie "Sowjet-Film" 1990 schrieb, sahen ihn im ersten Jahr allein 65 Millionen Zuschauer. Auch in der DDR zählte er im Kino wie im Fernsehen zu den Publikumshits. Der Schlager über den Seeteufel wurde zum Ohrwurm, der Hauptdarsteller Wladimir Korenew mit seinen Mandelaugen, seinen hohen Wangenknochen und dem schwarzen gewellten Haar zum Schwarm der weiblichen Zuschauer.
(MDR)