Originalpremiere: 21.02.1941
FSK 12
Der Revolverheld Vance Shaw rettet - eher zufällig - dem verwundeten Telegrafie-Unternehmer Edward Creighton (dem er eigentlich das Pferd stehlen wollte) das Leben. Als dieser wieder bei Kräften ist, stellt er Vance ein, um die Arbeiten am letzten Teilstück einer transamerikanischen Telegrafenleitung zu sichern, die im Auftrag der Western Union errichtet wird. Die Verbindung soll von Omaha nach Salt Lake City durch Indianerterritorium gehen. Vance nimmt die Aufgabe ernst und bricht mit seiner Vergangenheit, auch weil er sich in die hübsche junge Schwester Creightons verliebt. Um die wirbt allerdings noch ein anderer junger Mann, Richard Blake, der einer reichen Ostküstenfamilie entstammt. Als Vance einen Sabotageanschlag auf die Installationsarbeiten untersucht, findet er heraus, dass hinter dem Überfall keineswegs die Ogalalla stecken, sondern eine Bande von Gangstern, die sich als Indianer verkleidet haben. Weil die Western Union im Bürgerkrieg die Nordstaaten unterstützt, sabotieren die Gangster im Auftrag der Südstaaten den Leitungsbau. Der Anführer der Bande, Jack Slade, ist Vances Bruder. Es kommt zum unvermeidlichen Bruder-Duell. "Überfall der Ogalalla" ist Fritz Langs zweiter amerikanischer Western und mehr als der frühere "Rache für Jesse James" (1940) und der spätere "Die Gejagten" (1952) darum bemüht, die gängigen Genrekonventionen zu erfüllen. Lang war bereits in Europa ein großer Fan des Western-Genres, aber erst in Hollywood konnte er diese Leidenschaft mit dem ihm eigenen Perfektionismus ausleben.
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Was viele Amerikaner an Langs erstem Western "Rache für Jesse James" gestört hatte, war die fehlende Weite; stattdessen das Klaustrophobische und moralisch Zwielichtige, das Lang aus Europa in die offene Prärielandschaft Amerikas geschmuggelt hatte. "Überfall der Ogalalla" antwortet auf diese Kritik mit grandiosen Landschaftspanoramen, die in Utah und Arizona gedreht wurden, und auch Gut und Böse sind nunmehr fein säuberlich getrennt - allerdings (ein sehr Lang'scher Gedanke) auf zwei Brüder verteilt, die sich im Ringen um die Oberhand gegenseitig umzubringen versuchen.
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