Weiterer Titel: El entusiasmo - Reise ins Nichts
Chile in den 90er Jahren: Die drei Jugendfreunde Fernando, Guillermo und Isabel, alle drei Mittzwanziger, haben einen gemeinsamen Traum, die Errichtung der „unabhängigen Republik“, eines eigenen, autonomen Inselstaates. Fernando und Isabel leiten gemeinsam ein Reiseunternehmen, veranstalten Touristenrundreisen und führen als Paar mit Sohn ein recht glückliches Leben. Fernando, der sich selbst als Dichter bezeichnet, macht durch außergewöhnliche Touristenattraktionen auf sich aufmerksam und lässt keine Gelegenheit aus, um auf der Karriereleiter nach oben zu kommen. Dabei gerät er allmählich in politische Intrigen und steigt in den Drogenhandel ein. Fernando wird zu einem sehr mächtigen Mann. Isabel weiß nichts von den Machenschaften ihres Gatten und will nur, dass er endlich für die Familie da ist. Als Fernando ihren gemeinsamen Sohn Miguel bei einer Silvestereinladung sitzen lässt, ist für Isabel der Zeitpunkt der Entscheidung gekommen: Nach einer Affäre mit Guillermo, der sie schon seit jeher begehrte, beschließt sie, beide Männer zu verlassen und mit ihrem Sohn zu ihren Eltern zurückzukehren.
(3sat)
„Reise ins Nichts“ erzählt die persönliche Geschichte seiner drei Protagonisten in teilweise symbolischen Bildern und zeichnet dabei auch ein vielschichtiges Gesellschaftsporträt Chiles nach dem Ende der Diktatur. Ricardo Larraín, geboren 1957 in Chile, gewann mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm „La Frontera“ (1991) gleich den Silbernen Bären in Berlin und den Goya-Preis für den besten spanischsprachigen Film sowie die Auszeichnung George Sadoul und gilt als einer der interessantesten Filmemacher Chiles.
(3sat)