Originalpremiere: 1941
30.10.1941
FSK 12
Im ausgehenden Biedermeier sieht Bad Homburgs Spielbankdirektor sein florierendes Unternehmen bedroht. Um die Schließung des Kasinos abzuwenden, beauftragt er seine reizende Nichte Marie-Luise mit einer "diplomatischen" Mission. Die umschwärmte Tänzerin verhindert mit Charme und List, dass wegen der Spielbankaffäre die Waffen sprechen und angelt sich zudem noch einen Ehemann aus dem "feindlichen" Lager. Bad Homburgs Spielbankdirektor Lambert (Carl Kuhlmann) weiß, was er in schwierigen Situationen an seiner reizenden Nichte Marie-Luise (Marika Rökk) hat. Als auf Anordnung der Nationalversammlung das Spielkasino geschlossen werden soll, schickt er die attraktive Tänzerin nach Frankfurt, um mit bewährter "Diplomatie" dagegen zu intervenieren. Leider sind ihre Bemühungen diesmal erfolglos. Als Marie-Luise nach Bad Homburg zurückfährt, wird sie von hannoveranischen Truppen aufgehalten, die den Beschluss der Nationalversammlung durchsetzen sollen. Der junge Rittmeister von Karstein (Willy Fritsch) verliebt sich Hals über Kopf in sie. Zu seinem Kummer gelingt es der schönen Tänzerin jedoch zu entkommen und in Bad Homburg über den Anmarsch der Hannoveraner zu berichten. Dass sie deren Stärke gehörig übertreibt, hat seine guten Gründe. Der erschrockene Landgraf (Aribert Wäscher) bittet Marie-Luise daraufhin, als Parlamentärin mit den Hannoveranern zu verhandeln. So steht sie bald darauf erneut vor dem verblüfften Rittmeister und kann sich mit ihm einigen. Die "feindlichen" Truppen ziehen nun als willkommene Freunde in den Badeort ein, die Spielbank bleibt in Betrieb, Marie-Luise kann stürmische Huldigungen entgegennehmen, aber dann gibt es aufregende Komplikationen... "Frauen sind doch bessere Diplomaten" war der erste Farbfilm der UFA. Marika Rökk, das singende und tanzende Paradepferd der Ufa, spielte die Hauptrolle, ihr Ehemann Georg Jacoby führte Regie. Marika Rökk, gebürtige Ungarin, tanzte schon mit neun Jahren im Budapester Kinderballett, als 13-Jährige trat sie im Moulin Rouge auf. Ihren ersten Filmerfahrungen in britischen Komödien folgte 1934 ein Vertrag mit der Ufa. Ihr erster Film, die Zirkuskomödie "Leichte Kavallerie", wurde zum Beginn einer glanzvollen Filmkarriere. Wesentlichen Anteil an ihrem Erfolg hatte Georg Jacoby, der viele ihrer Filme inszenierte. Zu ihren bekanntesten Filmen zählen "Gasparone" (1937), "Es war eine rauschende Ballnacht" (1939) und "Frau meiner Träume" (1944). Auch wenn Marika Rökk nach dem Krieg nicht mehr an ihre alten Erfolge anknüpfen konnte, blieb sie die Königin des Showgeschäfts, deren Temperament, jugendliche Frische und eiserne Disziplin ihr Alter vergessen ließen. Marika Rökks Geburtstag jährt sich am 3. November zum 100. Mal. Das MDR FERNSEHEN erinnert an sie mit einer dreiteiligen Filmreihe: "Die Nacht vor der Premiere" folgt am Sonntag, 03.11./11:00 Uhr, und "Bühne frei für Marika" am Montag, 04.11./20:15 Uhr. (90 Min.- zum 100. Geburtstag von Marika Rökk am 3.11.).
(MDR)