Originalpremiere: 1987
08.10.1987
FSK 16
Im Jahr 1967 rückt eine Gruppe junger US-Amerikaner ein ins Marines-Ausbildungscamp auf Parrish Island, South Carolina. Hier sollen Typen wie der opportunistische Intellektuelle Joker oder der psychisch labile Pyle zu Tötungsmaschinen gedrillt und so für ihren Einsatz in Vietnam vorbereitet werden. Geschliffen werden die jungen Männer von Sergeant Hartman , der das Programm mit sadistischer Härte durchzieht. Eines seiner Lieblingsopfer ist Pyle, der täglich auf brutalste Weise vor seinen Kameraden gedemütigt wird. Aber nicht nur Pyle muss unten durch, auch all den anderen angehenden Soldaten wird der Eigensinn und jede Tötungshemmung ausgetrieben. Die Abrichtung wird so konsequent durchgeführt, dass der gebrochene Pyle schliesslich seine Waffe gegen seinen Peiniger Hartman und sich selbst richtet. Im zweiten Teil dann landet der frisch gebackene Marine Joker in Vietnam. Dort werden er und seine Kameraden mit einem unsichtbaren Feind konfrontiert, der aus dem Hinterhalt angreift und damit die ganze militärische Ausbildung auf Parrish Island als höchst untauglich, ja als tödlichen Witz entlarvt.
Vor Stanley Kubrick, dem geheimnisvollen Einzelgänger des US-Kinos, hatten bereits so renommierte Regisseure wie Michael Cimino («The Deer Hunter») oder Francis Coppola («Apocalypse Now») ihre Sicht auf den Vietnamkrieg in eindrücklichen Filmen dargelegt. Kubrick, vom Phänomen Krieg immer schon fasziniert, liess sich bis 1987 Zeit, um mit «Full Metal Jacket» eine Abrechnung mit dem desaströsen US-Engagement im Fernen Osten zu liefern. Genauer besehen beschränkt sich Kubrick in seinem Film aber nicht auf den Vietnamkrieg, sondern versucht ganz allgemein die Mechanismen darzustellen, die Menschen dazu bringen, sich im Namen unterschiedlichster Programme und Ideologien gegenseitig abzuschlachten.
Ein deutscher Kritiker schrieb zur Premiere von Kubricks zweitletztem Film: «'Full Metal Jacket' ist im engeren Sinne ein Film über das leere Zentrum der menschlichen Vernunft, in der die einzige Instanz, die Ordnung, jedem höheren Zweck entfremdet ist. Es ist eine gottlose Welt, die Kubrick hier beschreibt, eine Welt, die sich ihre eigenen Götter geschaffen hat und das Scheitern dieses Prinzips in synkopischen Bildern zu entflammen versteht - Stanley Kubrick ist mit 'Full Metal Jacket' ein virtuoser Blick in die schweigsame Kälte der menschlichen Existenz geglückt.»
Vor Stanley Kubrick, dem geheimnisvollen Einzelgänger des US-Kinos, hatten bereits so renommierte Regisseure wie Michael Cimino («The Deer Hunter») oder Francis Coppola («Apocalypse Now») ihre Sicht auf den Vietnamkrieg in eindrücklichen Filmen dargelegt. Kubrick, vom Phänomen Krieg immer schon fasziniert, liess sich bis 1987 Zeit, um mit «Full Metal Jacket» eine Abrechnung mit dem desaströsen US-Engagement im Fernen Osten zu liefern. Genauer besehen beschränkt sich Kubrick in seinem Film aber nicht auf den Vietnamkrieg, sondern versucht ganz allgemein die Mechanismen darzustellen, die Menschen dazu bringen, sich im Namen unterschiedlichster Programme und Ideologien gegenseitig abzuschlachten.
Ein deutscher Kritiker schrieb zur Premiere von Kubricks zweitletztem Film: «'Full Metal Jacket' ist im engeren Sinne ein Film über das leere Zentrum der menschlichen Vernunft, in der die einzige Instanz, die Ordnung, jedem höheren Zweck entfremdet ist. Es ist eine gottlose Welt, die Kubrick hier beschreibt, eine Welt, die sich ihre eigenen Götter geschaffen hat und das Scheitern dieses Prinzips in synkopischen Bildern zu entflammen versteht - Stanley Kubrick ist mit 'Full Metal Jacket' ein virtuoser Blick in die schweigsame Kälte der menschlichen Existenz geglückt.»
(SRF)
"Full Metal Jacket" gilt zu Recht als der beste Anti-Kriegs-Film aller Zeiten. Regisseur Stanley Kubrick wollte kein Kriegsabenteuer, sondern eine Geschichte über die Grausamkeiten des Krieges drehen. "Ein schockierender, aufwühlender Film" ("People").
(Kabel Eins)
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