Originalpremiere: 1955
FSK 12
Graf Tettenbach hält im Auftrag des österreichischen Kaisers Franz Joseph beim Bayernkönig Max II. um die Hand seiner Nichte Prinzessin Elisabeth an. Sein Auftrag wird fast durch die missdeutete Beziehung des Grafen zu den beiden Töchtern des Caféhausbesitzers Tomasoni, Theres und Anni, gefährdet. Eine delikate Mission seines Kaisers und Freundes führt Graf Tettenbach (Michael Cramer) nach München. König Max II. von Bayern (Hans Fitz) soll endlich erfahren, dass sich der österreichische Kaiser Franz Joseph in seine Nichte verliebt hat. Allerdings nicht in die für den Kaiser auserwählte Prinzessin Helene (Uta Franz), sondern in deren jüngere Schwester Prinzessin Elisabeth (Linda Geiser). Nun bedarf es der Zustimmung des Bayernkönigs zur Verlobung mit der "falschen" Prinzessin. Und genau die soll Tettenbach jetzt erwirken. Als er sich noch in Liebeshändeln für einen anderen in München glaubt, gerät der junge Graf selbst in eine beinahe fatal endende Liebesgeschichte. Gleich bei seiner Ankunft besucht Tettenbach das renommierte Caféhaus Tomasoni. Dort macht er zwei wesentliche Erfahrungen: Zum einen, dass in München das öffentliche Walzertanzen verboten und die Polizeistunde zu einer Zeit angesetzt ist, zu der in Wien das Leben erst beginnt, zum anderen, dass der Herr Tomasoni (Joe Stöckel) die hübscheste Tochter der Welt hat. Hals über Kopf verliebt sich der junge Graf in die schöne Bürgerstochter Theres (Marianne Koch). Alles scheint bestens für ihn zu laufen, denn der Bayernkönig gibt sein Jawort zu Sissis Verlobung und auch Theres schenkt ihm ihr Herz. Doch da ist noch Anni (Sabine Hahn), Theres' jüngere Schwester, die sich gleichfalls in den Grafen verliebt hat und einige Hirngespinste in Umlauf setzt, die nicht nur das Glück ihrer Schwester gefährden, sondern auch Graf Tettenbachs politischen Auftrag. Viktor Tourjanskys Remake (1935 inszenierte Herbert Maisch diese Liebesromanze mit Heli Finkenzeller und Willi Forst in den Hauptrollen) ist mit Marianne Koch, Michael Cramer und Joe Stöckel prominent besetzt. Rauschende Walzerklänge, u.a. der Evergreen "Wie ein Wunder kam die Liebe..." untermalen die prunkvoll ausgestattete Romanze. Viktor Tourjansky entdeckte die Münchnerin Marianne Koch 1950 für seinen Film "Der Mann, der zweimal leben wollte" und die Medizinstudentin bewies ihr schauspielerisches Talent. Weitere Rollenangebote folgten und so avancierte sie neben Sonja Ziemann und Karin Dor bald zum attraktiven makellos anständigen Jungstar. Erstmals durchbrach sie dieses Rollenklischee 1955 mit Helmut Käutners Zuckmayer-Adaption "Des Teufels General" (Bundesfilmpreis). In den 1960er Jahren schaffte Marianne Koch in populären Krimis (u.a. "Tim Frazer") und dem Quiz-Dauerbrenner "Was bin ich?" mühelos den Übergang ins Fernsehgeschäft. Nach eigenen Sendungen und internationalen Engagements (u.a. in Sergio Leones Italowestern "Für eine Handvoll Dollar") zog sich Marianne Koch in den 1970er Jahren aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurück, beendete von 1973 - 1976 ihr Medizinstudium und arbeitete bis 1997 als Internistin in eigener Praxis. Bis heute moderiert sie Gesundheitsendungen im Radio. Am 19. August feiert sie ihren 85. Geburtstag.
(MDR)