Originalpremiere: 1994
29.06.1995
Um seine Scheidung voranzutreiben, muss der gehetzte Pariser Börsenmakler Stephane seine Frau Patricia aufsuchen, die vor 13 Jahren in den Amazonas-Dschungel ausgewandert ist. Im verschwitzten Anzug, ausgerüstet mit Handy und Laptop, steht Stephane in einem Indianerdorf zwischen Strohhütten, als er von seiner Frau erfährt, dass er einen Sohn hat. Mimi Siku ist im Dschungel aufgewachsen, er ist ein souveräner Blasrohr-Schütze und tötet Giftschlangen mit einem gezielten Biss. Beeindruckt verspricht Stephane seinem Sohn, ihn irgendwann einmal mit nach Frankreich zu nehmen, wenn er ein Mann geworden ist. Als Mimi Siku schon am nächsten Tag rituell zum Mann geweiht wird, steht der Vater im Wort. Nicht nur mit der Unterschrift seiner Frau auf dem Scheidungsformular, sondern auch mit seinem Sohn kehrt Stephane nach Paris zurück. Der staunt nicht schlecht über das eigenartige Leben in der Zivilisation. Die Menschen eilen durch die Straßen und halten sich kleine Apparate ans Ohr. Zum Frühstück gibt es seltsame Flocken, während die Katze gutes Fleisch vertilgt. Der mit seiner neuen Rolle alles andere als vertraute Vater hat alle Hände voll zu tun, um einerseits schief gelaufene Börsengeschäfte zu korrigieren und andererseits seinem Sohn zu erklären, dass man Tauben nicht mit Pfeil und Bogen erlegt und teure Zierfische nicht über dem Lagerfeuer grillt. Die Begegnung mit Mimi Sikus Haustier, der Vogelspinne Matika, verwandelt Stephanes Freundin Charlotte in eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. In diesem Chaos erweist sich aber nicht nur Mimi Siku als gelehriger Schüler, auch Stephane bemerkt bald, dass er von seinem Sohn einiges lernen kann.
(KiKA)