Deutsche TV-Premiere: 10.08.2011 (arte)
Nach 20-jähriger Haft wird Bernd Widmer, ehemaliger Angehöriger der zweiten Generation der RAF, aus der JVA Freiburg entlassen. Seine Anwältin Ellen Weber hat ihm eine Wohnung besorgt, in einem schlichten Hochhausblock. Die Bewohner des Hauses beäugen ihn misstrauisch. Widmer weiß, was sie über ihn denken: der überwiegende Teil der Öffentlichkeit war gegen seine Entlassung, von anderen erhielt er Fanpost. Seine junge Nachbarin Valerie interessiert ihn, ihre direkte, konfrontative Art ist ihm vertraut. Widmer erzählt ihr vom Knast, um die Ereignisse aus der Zeit des Terrorismus macht er jedoch einen gezielten Bogen. Widmer ahnt nicht, wen er vor sich hat. Valerie ist die Tochter eines bei der Entführung des Bankpräsidenten von Seichfeld getöteten Angestellten. Bis heute ist ungeklärt, wer die tödlichen Schüsse damals abgab. Valerie hat eine Liebesbeziehung mit Decker, Widmers ehemaligem Zielfahnder. Auch er weiß nichts von Valeries wahrer Identität. Genauso wenig wie Ellen Weber, Bernds Anwältin, die Valerie bei ihrem Streit um das Sorgerecht ihres Kindes vertreten hat und von ihr den Tipp mit der freien Wohnung nebenan bekam. Während eines Hoffests dringt eine Gruppe Mieter lärmend und betrunken in Valeries Wohnung ein, als Widmer und sie gemeinsam auf dem Balkon sitzen. Sie machen sich über den Ex-Terroristen lustig, bedrängen ihn. Widmer reagiert panisch auf die bedrohliche Meute. Zurück in seiner Wohnung zertrümmert Widmer sein Mobiliar. Er nimmt Valeries Angebot an, ihm bei der Suche nach seinem Sohn Samy zu helfen. Auf der Fahrt nach Berlin gibt sich Valerie zu erkennen. Sie überrumpelt Widmer und beschuldigt ihn, der Mörder ihres Vaters zu sein. Er leugnet die Tat. Stattdessen belastet er Marita, seine Lebensgefährtin im Untergrund. In den verlassenen Wohnungen im Hochhausblock begegnen sich Decker, der ehemalige Zielfahnder, und Ellen, Bernds Anwältin. Die beiden kennen sich von damals. Nachdem sie Valeries wahre Identität herausgefunden haben, machen sie sich sofort auf die Suche nach den beiden. In Berlin lässt Valerie Widmer in einer Menschenmenge allein. Sie kennt seine Panik, kalkuliert seinen Zusammenbruch und sucht Marita alleine auf. Marita überzeugt Valerie glaubhaft, dass nicht sie, sondern Widmer geschossen hat. Valerie macht Widmer in einem Krankenhaus ausfindig, erzählt ihm, dass sie weiß, wo Samy ist. Samy lebt mit Talat, einem algerisch-stämmigen Franzosen, zusammen im Berliner Umland. Valerie wird Zeugin, wie Widmer zum ersten Mal wirklich gerührt ist. Der Ex-Terrorist kämpft mit den Tränen, als er seinem Sohn nach über 20 Jahren zum ersten Mal gegenüber steht. Valerie zerstört den sentimentalen Moment mit der Waffe in ihrer Hand. Beim Zweikampf zwischen Valerie und Widmer fallen mehrere Schüsse, eine verirrte Kugel verletzt Talat schwer. Am ehemaligen Tatort, jetzt der Parkplatz eines riesigen Einkaufzentrums, kommt es zur finalen Auseinandersetzung der beiden. Endlich gelingt es ihnen, der Wahrheit ins Auge zu schauen. Valerie hat die Waffe in der Hand. Und das Leben von Widmer.
(One)