Weiterer Titel: The Wagner File
Deutsche TV-Premiere: 22.05.2013 (arte)
Der Film "Wagnerwahn" begegnet dem streitbaren Komponisten kühn, eindringlich sowie auf Augenhöhe und lotet den Zusammenhang zwischen der Person Richard Wagners und seiner überwältigenden Musik aus. Wagners Leben war extrem: ausschweifend, egomanisch und anarchisch bis zur Gesetzlosigkeit. Seine schillernde Androgynität, seine Vorliebe für rosa Seide und schweres Parfum sowie seine Sucht nach Luxus sind ein Schlüssel zum Geheimnis seiner berauschenden Musik. Aber erst in seiner zweiten Ehefrau Cosima findet er eine kongeniale Komplizin, die sein Leben organisiert. Sie war maßgeblich für den Aufbau des "Mythos Wagner" verantwortlich. "Wagnerwahn" ist eine spannende Neuerzählung historischer Fakten und schildert in atemberaubenden Bilderwelten temporeich Wagners Leben auf der Flucht und seine Begegnung mit Cosima von Bülow, die für Wagner immer unentbehrlicher wird. Seinen abscheulichen Antisemitismus, den er zunächst anonym, dann mit Kalkül unter seinem Namen in wüsten Pamphleten öffentlich macht, teilt er mit ihr. Wagner-Experten wie der Chefdirigent der Pariser Oper, Philippe Jordan, die Leiterin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, die Bestseller-Autoren Oliver Hilmes und Eva Rieger und der Oxford-Professor Laurence Dreyfus kommentieren Mythos und Machenschaften des wohl berühmtesten und bis heute umstrittensten deutschen Komponisten. Mit Hilfe von Animationen wird die Aktenlage illustriert, in aufwändigen Spielszenen wird die Geschichte von Richard und Cosima Wagner inszeniert. So hebt sich "Wagnerwahn" in seinem zeitgemäßen Umgang mit der Hochkultur von den gängigen Dokumentationen ab, gerade im Hinblick auf ein junges Publikum. Samuel Finzi (Flemming, Kokowääh) und Pegah Ferydoni (Türkisch für Anfänger) verkörpern das berühmteste "Gangster-Pärchen" der Kulturgeschichte. Wagners Musik hat Hollywood geprägt, dementsprechend wird die Geschichte des extravaganten Duos im Stil eines Hollywood-Melodrams der 50er Jahre erzählt. Die Dialoge basieren auf Originalzitaten aus Wagners Briefen und Cosimas Tagebüchern und die gesamte Filmmusik ist originale Wagner-Musik. Richard Wagner stirbt am 13. Februar 1883 in Venedig nach einem Zerwürfnis mit Cosima. Zu Lebzeiten stand sich Wagner immer wieder selbst im Weg, durch seine Skandale, seine Widersprüche, seinen Wahn. Erst nach seinem Tod kann Cosima den Mythos Wagner vollenden. Zusätzlich zum Film wird die Wagner-Story crossmedial in den Medien erzählt: Eine App für Tablets und Smartphones erzählt in einem interaktiven Comic das Leben Wagners. Diese Geschichte ist auch als Graphic Novel im Knesebeck Verlag erschienen.
(SWR)
Zusätzlich zum Film wird die Wagner-Story crossmedial durch die Medien erzählt: In einer App für Tablets und Smartphones wird in einem interaktiven Comic das Leben Wagners erzählt. Diese Geschichte wird zudem als Graphic Novel veröffentlicht.
(SWR)