Originalpremiere: 2003
28.04.2005
Zu Großvater Vassilis hatte Fanis schon immer eine besonders innige Beziehung. Nicht nur die Leidenschaft für Sterne und Planeten hat der Dozent für Astrophysik von ihm geerbt, auch die Liebe zu den Gewürzen und ihren geheimnisvollen Eigenschaften ist vom Großvater auf den Enkel übergegangen. Aber Vassilis liegt nun schwer krank in einem Istanbuler Krankenhaus, und Fanis sieht sich gezwungen, von seinem Heimatort Athen in die Türkei zu reisen. Im früheren Konstantinopel ist der Astrophysiker mit seiner Familie aufgewachsen. 1964 musste er jedoch, durch die von der türkischen Regierung angeordnete Vertreibung der Griechen, die Stadt als kleiner Junge verlassen. Im Gegensatz zu seinen Eltern blieb Fanis' Großvater in Istanbul bei seinem Gewürzladen. Als Fanis ankommt, liegt Vassili im Koma. Während er an seiner Seite wacht, erinnert sich Fanis an die leidvolle, von den politischen Konflikten zwischen Griechenland und der Türkei geprägte Familiengeschichte - und an seine unvergessene Liebe zur schönen Türkin Saime. Wie der Protagonist Fanis in "Zimt und Koriander" musste der griechische Regisseur Tassos Boulmetis Istanbul 1964 mit seiner Familie verlassen. Die Griechen, die in dem einstigen kulturellen und ethnischen Schmelztiegel Konstantinopel geblieben waren, bildeten von da an eine diskriminierte Minderheit. Viele von Boulmetis Erlebnissen während der Vertreibung und des Exils flossen in das Drehbuch ein. Trotz aller tragischen Elemente erzählt der Filmemacher seine Geschichte stets mit humorvollem, poetischen Unterton. In Griechenlands Kinos wurde das Drama zum erfolgreichsten Film aller Zeiten.
(ServusTV)