Update Klarstellung: Raab-Boxkampf läuft nicht auf ProSieben, Elton hatte keinen Vertrag mit Sender

Aktuell findet die digitale Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media SE statt. Während dabei vor allem die Zukunft des Unternehmens im Mittelpunkt steht, stellten die Aktionäre am Rande auch andere Fragen, auf die durchaus interessante Antworten gegeben wurden.

Vor einigen Wochen wurde nach einigen Spekulationen bekannt, dass Entertainer Stefan Raab wieder in die Öffentlichkeit zurückkehrt - für einen Boxkampf tritt er am 14. September ein drittes Mal gegen Regina Halmich in den Ring (TV Wunschliste berichtete). Während die Karten für das Live-Event binnen weniger Stunden ausverkauft waren, ist nach wie vor unklar, ob und wo der Boxkampf übertragen wird. CEO Bert Habets stellte auf der Hauptversammlung nun klar, dass es auf keinem Sender der ProSiebenSat.1-Sendergruppe sein wird. Ob der Kampf bei Konkurrent RTL übertragen wird oder - wie spekuliert wird - auf einem neuen Portal von Raab selbst, bleibt abzuwarten.

Auf Nachfrage eines Aktionärs wurde auch noch einmal auf die unrühmliche Trennung des Unternehmens vom langjährigen Moderator Elton eingegangen (TV Wunschliste berichtete). Hier betonte Habets, dass es im Sinne der Markenbildung und Markenpflege wichtig sei, dass bei ProSiebenSat.1 "Faces" zu sehen sind, die eindeutig für die Sender stehen. Elton sei jedoch in jüngster Vergangenheit nicht nur (wie schon seit Jahren) im Ersten und im ZDF, sondern vermehrt auch bei RTL zu sehen gewesen. Dies habe nicht mehr zum Markenverständnis von ProSiebenSat.1 gepasst. Hinzu fügte er das Detail, dass Elton nie mit ProSieben einen Vertrag hatte, sondern stets mit den beauftragten Produktionsfirmen - im Fall von  "Schlag den Star" also mit Brainpool.

Im Mittelpunkt der Hauptversammlung steht die Frage, wie es mit dem Konzern weitergehen soll. Der italienische Großaktionär Media for Europe (MFE) hat den Konzern wiederholt dazu aufgefordert, sich auf sein Entertainment-Kerngeschäft zu konzentrieren. Die zusätzlichen Geschäftsbereiche wie Verivox, Flaconi ParshipMeet Group und Co. sollen hingegen aus dem "Gemischtwarenladen" ausgelagert werden - wogegen sich jedoch der Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 stemmen. Im weiteren Verlauf der Hauptversammlung stimmen die Aktionäre über den Abspaltungsantrag von MFE ab - und damit letztlich auch maßgeblich über die Zukunft des Unternehmens ProSiebenSat.1.

UPDATE: Kurz nach 18 Uhr stand das wichtigste Ergebnis der Abstimmungen fest. Aus Sicht von ProSiebenSat.1 lässt sich sagen: Gerade noch mal gutgegangen. Der Aufspaltungsantrag von MFE wurde von der Hauptversammlung abgelehnt. 70,95 Prozent der abgegebenen Stimmen waren für die Aufspaltung, nötig war jedoch eine Dreiviertelmehrheit von 75 Prozent, die nicht erreicht wurde. Einen Erfolg für MFE gab es trotzdem: Ihr Kandidat Kandidat Leopoldo Attolico wurde, wie auch Christoph Mainusch vom anderen Großaktionär PPF, in den Aufsichtsrat gewählt - beides keine Wunschkandidaten von ProSiebenSat.1.