Tao Tao: Teil 3

""Der eitle Geier" Einst gab es ein Vogelparadies, in dem jeder Tag Anlass zum Singen und Feiern bot. Nur einer blieb stets abseits: ein Geier. Der Ärmste hielt sich für so hässlich, dass er niemandem seinen Anblick zumuten wollte. Weil aber alle Vögel den Geier schätzten, schenkte jeder ihm eine hübsche Feder, mit der er sich schmücken sollte. Im Nu wurde der Geier vor Begeisterung über seine neuen prächtigen Federn so eitel, dass alle froh waren, als ein heftiger Sturm der Schönheit des Geiers ein Ende bereitete. "Die seltsamen Freunde" In allernächster Nachbarschaft lebten ein Wildschwein und ein Igel. Vor langer Zeit waren sie befreundet gewesen, doch dann hatten sie sich zerstritten. Eine Maus entschloss sich, die beiden wieder zusammezubringen. Sie machte den Vorschlag, die beiden sollten gemeinsam ein Feld bestellen. Doch nur der Igel arbeitete, während das Wildschwein nur in der Sonne lag. Als der Tag der Ernte kam, fragte der Igel, ob das Wildschwein das hübsche grüne Kraut haben möchte oder die hässlichen Wurzeln. Das Wildschwein entschied sich für das Kraut - Pech, denn der Igel hatte Kartoffeln gepflanzt. Seitdem sitzen die beiden wieder allein in ihren Häusern und langweilen sich. "Die große Frage der kleinen Maus" In einem dicken Turm lebten zwei Mäusebrüder, Tutan und Tutulos war glücklich mit Tutulina verheiratet, doch Tutan hatte geschworen, das stärkste Mädchen der Welt zu heiraten, um viele starke Nachkommen zu haben. Er fragte die Sonne, die Wolke, den Wind und den Sturm, wer wohl die stärkste Tochter haben könnte, doch am Ende antwortete der Turm, die stärksten Wesen seien die Mäuse, die jahrein jahraus Löcher in seinen Mörtel nagen und ihn so irgendwann zum Einsturz bringen. So heiratete Tutan ein Mäusemädchen. "Der selbstsüchtige Wetterhahn" Auf einem Hühnerhof wurde ein Hähnchen geboren, das anders aussah als die anderen. Von der Mutter wurde es ganz besonders gehätschelt, so dass es sehr eingebildet wurde und in die Welt hinausziehen musste, weil es mit allen Streit hatte. Unterwegs wollte es niemandem helfen, bis es in der Schlossküche landete und selbst Hilfe brauchte. Nur die Mutter des kleinen Windes erbarmte sich des arroganten Hähnchens und wehte es auf die Kirchturmspitze. Die Menschen gewöhnten sich an das Hähnchen auf dem Kirchtum und nannten es fortan "Wetterhahn"."