Quatsch Comedy Club: Das Beste Vol. 1

WVG Quatsch Comedy Club - Das Beste Vol. 1, USK/FSK: oA VÖ-Datum: 25.04.05
1992 gründete Thomas Hermanns in Hamburg den "Quatsch Comedy Club", in dem er der amerikanische Stand-Up-Comedy in Deutschland ein Zuhause gegeben hat. Jeden Abend stehen vier bis fünf deutschsprachige Künstler auf der Bühne, bewaffnet alleine mit einem Mikrofon und ihren Pointen. Leute wie Michael Mittermeier, Ingo Appelt, Django Asül oder Martin Schneider erlebten in dem Club des gebürtigen Bochumers ihren Durchbruch. Seit 1996 produziert Hermanns für Pro Sieben eine Sendung, die den Namen seines Clubs trägt. Zuerst wurde er ob seines simplen Konzeptes belächelt: Pro Sendung erzählen drei Künstler (plus Hermanns als Conferençier) im Endeffekt nicht anderes als Witze oder humorvolle Geschichten. Der Quatsch Comedy Club schien eine televisionäre Totgeburt zu werden. Doch er läuft und läuft und läuft...
Natürlich ist Stand-Up-Comedy nicht einfach nur das Rezitieren von Witzen. Die Art und Weise, wie die Künstler sich präsentieren, wie sie allein mit Stimme, Mimik und Bewegungen ihre Geschichten erzählen, deren Palette oft von platt bis hintergründig reicht (und das oft in der Person eines einzelnen Comedians), das ist das Geheimnis seines Erfolges: Es sind die Leute, die Hermanns im Laufe der Jahre auf seine Bühne geholt hat und die bewiesen haben, dass Deutschland keine Humorwüste ist.
Diese Kompilation bietet nun ein Best Of. Michael Mittermeier erzählt von seinen Erlebnissen mit seiner Lieblings-Fernsehserie Star Trek, Ingo Appelt liebt es wie immer nicht jugendfrei, Django Asül erzählt von seiner Banklehre (für ihn als Türken, wie er selbst sagt, in Niederbayern ein ethnischer Achtungserfolg) oder Käthe Lachmann präsentiert sich als durchgeknallte Synchronsprecherin. Dazu kommen Leute wie Bully, Monty Arnold und Ole Lehmann. Die Zusammensetzung der Künstler passt, wer auch nur halbwegs ein Faible für deutsche Comedy hat, wird von der getroffenen Auswahl nicht enttäuscht sein. --Christian Lukas
Das Medium DVD wird jedoch kaum ausgenutzt. Es gibt als Extra zu jedem Darsteller eine Biografie (auf Texttafeln) sowie eine Fotogalerie. Das war es. Es gibt kein Making Of, keine bislang unveröffentlichten Auftritte, keinen Kommentar. Dies ist ein Manko der meisten deutschen Comedy-DVDs: Das Fehlen von den Zusatzmaterialien, die den Fan glücklich machen könnten, wie eben der Blick hinter die Kamera, ein Featurette. Eben solche Zutaten, die eine DVD wie diese von einem Video-Best-Of abheben könnte. --Christian Lukas