Wilde Paradiese: Palau: Der Garten des Pazifik

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Auf Palau bestimmen türkisblaues Wasser, üppiges Grün und bizarre Felsformationen die Szenerie -- ein Traumbild. Doch der eigentliche Traum beginnt unter Wasser -- in einem der schönsten und artenreichsten Korallenriffe der Welt. Gurken und Anemonen vermutet man dort sicher nicht, doch diese entpuppen sich nicht als mitteleuropäische Pflanzen, sondern als ungewöhnliche Wassertiere. Auch die Korallenriffe selbst erweisen sich bei genauem Hinsehen als Kolonien winziger Polypen, die ein Kalkskelett ausbilden.

Der Unterwassergarten der Blumentierchen (ein deutscher Ausdruck für Korallen) wird von artenreicher Fauna bewohnt. Die riesigen Mantas sehen zwar gefährlich aus, doch sind sie äußerst friedliche Nachbarn, während durch Muränen, Haie und Seeschlangen Gefahr im Riff lauert. Nur als hilfreiche Geister zum "Zähneputzen" sind kleine Fischchen im Maul der räuberischen Haie sicher.

Erstaunlich intakt ist das Zusammenleben von Mensch und Natur. Traditionelle Wege neben modernen gesellschaftlichen Entwicklungen bewahren die Umwelt. Eine drollige Szene zeigt die Herstellung von Schuhen aus Seegurkensaft, ohne dass dem Tier geschadet wird. Selbst die Ausbeutung durch zahlreiche Kolonialherren (Deutschland z.B. erwarb die Inselgruppe 1899 von Spanien) hat die paradiesische Umgebung nicht zerstört.

Wilde Paradiese fängt den Zauber der letzten unberührten Plätze auf diesem Planeten ein. Die Natur wird in ihrer ganzen Vielfalt und Schönheit als Hauptdarstellerin durch wunderbar komponierte Bilder geehrt. Die Qualität ist in allen Episoden der Reihe auf gleich hohem Niveau: atemberaubende Aufnahmen von Landformationen, Tieren und Pflanzen werden mit einer geschickten Mischung aus Originalton und unauffällig Atmosphäre schaffender Musik zu hinreißenden Naturporträts verbunden. Ungewöhnliche Perspektiven und viele Detailaufnahmen vermitteln einen hautnahen Eindruck der Atmosphäre des Reservats und schärfen den Zuschauerblick für die Naturgesetze des Schönen und Einzigartigen. Der Kommentar ist unaufdringlich, informativ, aber nicht mit Fakten überfrachtet, vielmehr zielt auch er auf die Vermittlung der Atmosphäre. Die gleichbleibenden Qualitätsmerkmale verhindern allerdings nicht, dass jedem porträtierten Ort sein eigenes Gesicht gelassen wird. Der Abspann zeigt Ausschnitte aus der mühevollen Arbeit des Kamerateams und ist ein lohnenswertes Sehvergnügen, auch wenn die durchlaufende Schrift etwas stört.

Palau liegt am Ende des Regenbogens, sagt ein Sprichwort. Die überlieferte Schüssel Gold findet sich dort nicht, doch die Schätze der Natur sind mehr als eine Entschädigung. --Christina Kalkuhl
Dasselbe wie bei jeder DVD der Reihe Wunderbare Paradiese: die Extras, drei knappe Porträts von gezeigten Tieren und geographische Angaben zur Landschaft sind leider nicht animiert -- dafür machen die wunderschönen Trailer bereits Lust auf eine neue Reise...