Ocean Girl 1: Die Wiederkehr/Flucht ins Ungewisse

Die gezeichnete Fortsetzung der erfolgreichen australischen Fernsehserie führt die Zuschauer durch das All auf den Heimatplaneten der Meeresprinzessin. Oceana wird durch den finsteren Zauberer Galiel bedroht und nur Neri, das Ocean Girl, kann das atlantische Paradies retten. "Die Wiederkehr" von der Erde, wo Neri die Meere des blauen Planeten erforscht hat, gestaltet sich als hindernisreich, denn ihr Widersacher lässt das Raumschiff des Mädchens abstürzen. Zur "Flucht ins Ungewisse" sieht sich Neri nach ihrer trotzdem geglückten Heimkehr gezwungen, als sie bemerkt, dass der weise und freundliche König Nemon vom bösen Galiel beherrscht wird.

'Geringe Realitätsnähe' wurde der niedlichen Trickserie von eingefleischten Neri-Fans vorgeworfen, doch dieser Vorwurf wird der gezeichneten Staffel keineswegs gerecht. Vielmehr wird dem Zuschauer eine völlig neue Welt erschlossen, da sich die neuen Geschichten klar an einer Fantasystruktur orientieren: Der klassische Gut-gegen-Böse-Kampf wird in der Welt Oceanas neu aufgenommen und mit drolligen Figuren und gefälligen Zeichnungen neu illustriert. In gelungenem Stilmix vereint die Serie sowohl inhaltlich verschiedene Formen von Abenteuerserien als auch zeichnerisch eine Gratwanderung von amerikanischen Toons und japanischen Kulleraugen-Stupsnäschen-Figuren -- wohltuend fürs Auge.

Die Kerngeschichte erfordert das Fassungsvermögen von Grundschülern, obwohl auch jüngere Geschwister bereits Freude an den Kapriolen von Mikro, dem wandelbaren Hunde-Astroiden haben dürften. Gleichzeitig erschließen sich älteren Kindern (und natürlich Eltern) mit zunehmendem Filmwissen zahlreiche Zitate.

Vielleicht lernt man durch die Zeichentrickserie nicht mehr ganz so viel über Meeresschutz wie in der realistischen Vorlage, doch 'archaische' Werte wie Freundschaft und Mut vermittelt sie ganz bestimmt. --Christina Kalkuhl
* Die Wiederkehr + Flucht ins Ungewisse