Rimsky-Korsakoff: The Tale of Tsar Saltan

Lyrische Hummeln
Der 100. Geburtstag von Alexander Puschkin wurde in Moskau und anderswo in Russland groß gefeiert: Theateraufführungen, Konzerte, Ballette und nicht zuletzt eine Opernaufführung gehörten zum Programm. Es war Nikolai Rimski-Korsakow, der mit der Komposition einer Oper beauftragt wurde und zusammen mit dem Librettisten Vladimir Belsky Puschkins märchenhaftes Gedicht Das Märchen des Zaren Saltan adaptierte. Zar Saltan war Rimski-Korsakows 13. Oper, und für den Komponisten selbst zählt sie zu den Hauptwerken seines musikdramatischen Schaffens. Spätestens seit dem Bühnenwerk Sadko wandelte sich die Tonsprache des Komponisten enorm: weg von formalen, harmonisch basierten Melodien und tonsatzgebundenen Fortschreitungen, hin zu einem nicht funktionalen, durchweg lyrischen Duktus. Korsakow selbst schreibt: Ich halte die Musik ihrem Wesen nach für eine lyrische Kunst. Wenn man mich einen Lyriker nennt, so bin ich stolz. In der Tat ist auch Zar Saltan von ausgedehnten poetischen Elementen geprägt, besonders durch elegische Melodien und eine äußerst virtuose Behandlung des Orchesterapparats, die im weltberühmten Hummelflug gipfelt. Mit phantasievollem, farbenfrohem Bühnenbild, herausragenden Sängern und dem urmusikalischen Dirigat von Valery Gergiev erklang die Oper 2016 im Mariinsky Theater, 101 Jahre nach der Premiere am selben Ort, und ist nun auf DVD und Blu-ray zu erleben.