Riesenärger mit Ralf 2: Mehr Glück als Verstand

Kater Ralf ist das Vorbild jeder lieben, wohl erzogenen Katze -- in einem anderen Leben, denn Sarahs durchtriebener Kater stolpert von einem selbstverschuldeten Abenteuer ins nächste und ihr Riesenärger mit Ralf ist für die Zuschauer ein Riesenspaß.

Manchmal muss man wohl richtig fies, garstig und frech sein, damit man rauskriegt, dass Nettsein auch ganz schön ist, deshalb sind die Abenteuer des verrückten Katers auch so ein Vergnügen. Ralfs Streiche werden Kinder ab 6 Jahren begeistern, denn manch kleinem Zuschauer wird es ähnlich gehen: Stets versucht man, sich zu benehmen, leider kommt dauernd etwas dazwischen.

In treffender Form sind die Bilderbücher um Rotten Ralph von Jack Gantos in Filme umgesetzt worden. Nicole Rubels Illustrationen sind in einem Mix aus Puppen- und Trickfilm detailfreudig übernommen worden und von herkömmlichen Zeichtrickfilmen hebt sich die Produktion auf schrille und schräge, doch wohl tuend originelle Weise ab. Die Charaktere wirken vertraut, es könnten Familienmitglieder oder Freunde porträtiert sein, und doch ist alles überzeichnet und ins Komische überzogen.

"Ralf und sein neues Fahrrad" bleiben nicht lange beieinander. Sein ganzer Stolz (und sein ganzes Taschengeld) liegt bald schrottreif am Wegesrand. "Hals- und Beinbruch" wünschen wir Paps, wenn Ralf sich als Krankenpfleger versucht und doch verdient der rote Struwwelkopf Mitleid, wenn das tolle Radrennen sich als "Tour de Frust" entpuppt. "Mehr Glück als Verstand" hat Ralf, als er durch Sarahs Hilfe einen Besuch von Bongo Bob, seinem liebsten Fernsehmoderator, gewinnt. Dessen Besuch im Haus endet natürlich in einem "Absolutem Affentheater". Erstaunlich lieb will Ralf dann an die supertrendy Sticker aus den Cornflakespackungen kommen, um Sarah Ansehen in der Klasse zu verschaffen -- doch trotz Erfolg hat er "Den Trend verpennt". Und um an die begehrte Bongo-Bob-Puppe zu gelangen, versucht es Ralf mit Arbeit -- natürlich ist sein Unternehmen ein "Rotzfrecher Reparatur-Dienst". Angelehnt an das Format der Sitcoms durchziehen Themen und Probleme mehrere Folgen, eine nette Anlehnung an das "Erwachsenen-Fernsehen", denn das gibt Handlungen und Figuren Tiefe, die eine reine Episoden-Serie vermissen lässt.

Ralfs Abenteuer erinnern zeitweise an die Erlebnisse des Weltraumnasenmonsters Alf. Egoistisch und ohne Rücksicht auf den gesellschaftlichen Verhaltenskodex tobt die Hauptfigur durchs Leben. Gepaart ist sein Verhalten mit einem Schuss Garfield -- die drei "F" des Katzenlebens: faul "f"ilosophisch und nicht fett, sondern frech. --Christina Kalkuhl
Gewohnte Qualität des Kinowelt-Kinderprogramms: Ein gut animiertes Menü mit dem Maskottchen Kiki, das durch die Verwendung von Symbolen und eine Sprecherhilfe leicht bedienbar ist. Trailer zu weiteren Filmen des Programms (Urmel, Die Ritter der Schwafelrunde, Birdz) und zwei niedliche Spiele komplettieren die DVD. Erfolgreiche Spieler sehen noch eine Vorschau zum Kinofilm vom Sams und Hilfe! Ich bin ein Fisch. Man hat sich die Mühe gemacht, Trailer und Hinweise in den Spielen mit unterschiedlichen Bildern zu unterlegen, lobenswert. Als Extra liegt ein Mini-Puzzle bei. --Christina Kalkuhl