Gernstl unterwegs 3

2735 Kilometer lang ist eine Reise rund um Bayern. Lindau - Kufstein, Inntal - Passau, das waren die ersten beiden Etappen, die Franz X. Gernstl zurückgelegt hat. Mit dem "Gernstl unterwegs - Spezial 3" geht die Reise entlang der Bayerischen Grenzen weiter. In einer zweistündigen Sendung erkundet das Team den Bayerischen und den Oberpfälzer Wald und unser Nachbarland Tschechien. In Freyung in Niederbayern erfährt Gernstl, warum der Kirchturm schief ist. Mit einem Schlittenhundgespann geht's weiter durch die Wälder um Frauenau, und in Zwiesel entdeckt er jahrhundertalte Geheimgänge unter dem Marktplatz. Neben diesen Attraktionen interessiert sich Gernstl aber mehr für die Menschen in einem Landstrich, für ihre Lebensumstände und für ihre Lebensphilosophie. Ein fahrender Metzger in Bayerisch Eisenstein erzählt ihm, was der Unterschied zwischen einem Münchner und einem Waldler ist, daß die Münchner nämlich die g'scherteren (unhöflicheren) Typen sind und die Waldler mit 20 Jahren "gehairatet" sein sollte, was ihm bislang noch nicht gelungen ist und was in München mit den vielen Singles anscheinend kein Problem ist. Im Lamer Winkel erfährt Gernstl von einem jungen Kunsthandwerker, daß man zu glücklich sein nur ein Dach über dem Kopf braucht, was zu Essen und Liebe - und damit kann man ohne Angst in die Zukunft. Die junge Bäuerin eines Kleinhäuslerhofs im Oberpfälzer Wald, direkt an der tschechischen Grenze, schwärmt von ihrer schönen Kuh und der innigen Freundschaft, die sie zueinander pflegen. Mit der Sau dagegen spricht sie kaum. "Da paß' ich auf, daß keine Beziehung entsteht, weil die müssen wir ja später mal essen." Bei einem Abstecher nach Hamry in Tschechien ergründet Gernstl mit seinen beiden Teamgefährten Stefan Ravasz (Ton) und Hans Peter Fischer (Kamera) das Geheimnis der Böhmischen Knödel im ausführlichen Selbstversuch, und als dann zur Nachspeise noch ein kleiner Berg Obstknödel daherkommt sind die Tester auch von der Quantität der böhmischen Küche überzeugt. In Furth im Wald gibt es eine Unterwasserbeobachtungsstation mit Wildgarten. Der Besitzer der kleinen Anlage ein ehemaliger Berufssoldat, sieht es als seine Lebensaufgabe, Kindern auf sinnliche Weise Natur erfahren zu lassen. Denn Kinder kann man noch positiv beeinflussen, "und vielleicht ist ja mal ein künftiger Bürgermeister dabei". In Falkenberg im nördlichen Oberpfälzer Wald lebt der Klangforscher Jeff Beer mit seinen beiden kleinen Töchtern in einem alten Bauernhof. Zehn Jahre hat er an einem Stück für eine Trommel gearbeitet und das Ergebnis überzeugt selbst den ansonsten wenig musikalischen Reporter. In der letzten Geschichte geht's wieder mal ums Essen. Ein Oberpfälzer Bäcker verrät, wie man mit zehn Stunden Schlaf in der Woche auskommt und dabei auch noch gut drauf ist, wenn man sich nur richtig ernährt. Mit der Weiterfahrt ins Fichtelgebirge endet die dritte Etappe unserer Reise. Weiter geht's dann im Sommer an der nördlichen Grenze Bayern entlang. Und irgendwann will Franz X. Gernstl dann auch wieder in Lindau am Bodensee ankommen, dem Ausgangspunkt der Reise.