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'Meine Freude hält sich schwer in Grenzen, ich bin vorsichtig', sagt Frau Zitzmann, die seit 37 Jahren an der Supermarktkasse in der Kaiser's-Tengelmann-Filiale in Köln-Poll arbeitet. Zwar hat der Wirtschaftsminister verkündet, Weihnachten soll gerettet sein, die Schlichtung sei erfolgreich. Aber Frau Zitzmann ist misstrauisch, wie so viele der kleinen Angestellten. Ich glaube es erst, wenn ich es schwarz auf weiß habe', sagt sie heute. Denn: "Es hieß zu oft, alles ist gut, aber am nächsten Tag hieß es dann doch wieder, alles wird zerschlagen." Seit der Besitzer der Kaiser's-Tengelmann-Märkte, Erivan Haub, vor zwei Jahren ankündigte, die defizitäre Supermarktkette zu verkaufen, fürchten nicht nur die Frauen an der Kasse um ihre Existenz. 15.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Vor allem eine wichtige Frage für die Kassiererinnen bei uns im Westen ist noch offen: Was wird aus den Filialen in Nordrhein-Westfalen, die mehrheitlich als Verlustbringer gelten?
(One)