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Wer hat nicht schon mal davon geträumt, alles hinter sich zu lassen und einfach abzuhauen? Aber geht das so einfach, vor dem grauen Alltag zu fliehen, vor den Mitmenschen oder gar vor sich selbst? Bumillo begegnet drei Schriftstellern, die das Thema in ihren neuesten Büchern umkreisen. Mit nichts als der eigenen Fantasie und einer Rikscha ausgestattet, verlässt er den schnöden Alltag und folgt den Schriftstellern an entlegene Zufluchtsorte. In der marokkanischen Hafenstadt Mogador begegnet er Martin Mosebach und dessen Romanfigur: Ein von der Kriminalpolizei verfolgter Bankmann, der untertauchen muss und dessen einst so geordnete Welt sich im Aberglauben zu verlieren droht. In Gotland, vielmehr Gott-Land, wartet auf Bumillo ein unheimlicher Psychopath und Sektenführer und derjenige, der ihn erfunden hat: Michael Stavariç. Ist auch Wahnsinn eine Form von Flucht? Geradezu kontemplativ wird die Begegnung mit Christoph Peters in Japan. Von ihm lässt sich Bumillo in die japanische Teezeremonie einführen. Ein nicht ganz leichtes, dafür umso eleganteres Ritual, um sich aus der Welt auszuklinken, denn durch die präzise Wiederholung des immer Selben kommt der Geist auf wundersame Weise zur Ruhe.
(BR Fernsehen)