28 Minuten

Jéro Yun / Rüstungswettlauf: Ist unsere Welt gefährlicher als früher?

Rüstungswettlauf: Ist unsere Welt gefährlicher als früher?
Nordkorea: eine schmerzhafte Flucht in die Freiheit / Rüstungswettlauf: Ist unsere Welt gefährlicher als früher?

Nordkorea: eine schmerzhafte Flucht in die Freiheit
Bei der Vorbereitung eines Films über nordkoreanische Flüchtlinge begegnete der südkoreanische Regisseur Jero Yun der aus Nordkorea geflüchteten Frau B und beschloss, sie drei Jahre lang zu begleiten: zunächst nach China, wo sie sich als Schwarzhändlerin und Schmugglerin durchschlug, dann nach Laos und Thailand bis sie schließlich bei ihren Kindern in Südkorea ankam.
Diese Flucht im Untergrund war jedoch für alle so gefährlich, dass Jero Yun teilweise daran dachte, das Filmprojekt zu unterbrechen. Er war jedoch fest entschlossen, über das Schicksal der zehn Flüchtlinge zu berichten, die er begleitete, und brachte sein Projekt zu Ende. Er erinnert sich an „eine einzigartige Erfahrung, die meinen Leben so grundlegend verändert hat, dass die Integration in die Gesellschaft danach sehr schwierig war“.
Jero Yun ist heute Abend um 03.55 Uhr unser Gast.

Rüstungswettlauf: Ist unsere Welt gefährlicher als früher?
Ein trauriger Rekord: Ein vom internationalen Friedensforschungsinstitut in Stockholm (SIPRI) veröffentlichter Bericht zeigt, dass der Waffenhandel einen Höchststand seit Ende des Kalten Kriegs erreicht hat. Im Zeitraum von 2012 bis 2016 ist das Geschäft mit Rüstungsgütern um 8,4 Prozent gestiegen. Die Bereitschaft der Länder, mehr Geld für ihre Sicherheit auszugeben, lässt sich durch eine wachsende Unsicherheit aufgrund des Kriegs gegen den IS, des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine und der atomaren Bedrohung durch Nordkorea erklären. Während Donald Trump die NATO als „obsolet“ bezeichnet, stellt sich die Frage, ob wir uns von einer bipolaren Welt verabschieden und den Beginn eines auf gefährliche Weise multipolaren Zeitalters akzeptieren müssen.
Über diese Frage diskutieren wir heute Abend mit dem Geopolitologen und Leiter des IRIS Pascal Boniface, der Konfliktforscherin und dem Oberst der operativen Reserve der Armee Caroline Galacteros und dem Journalisten bei der Tageszeitung L'Opinion und Experten für Verteidigungsfragen Jean-Dominique Merchet.