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Ein Deutscher, der Raumfahrtgeschichte geschrieben hat: Sigmund Jähn flog 1978 als erster Deutscher ins All. Jeder kannte fortan seinen Namen, vor allem im Osten Deutschlands. Dort war man stolz auf den Generalmajor der DDR, geadelt sogar von Leonid Breschnew als "Held der Sowjetunion". Als Held hat er sich allerdings nie gesehen, Jähn ist bescheiden geblieben: "Was braucht es einen Helden, wenn du festgeschnallt in einer Rakete sitzt und das Ding mit dir einfach losknallt?" Und als während des Kopplungsmanövers von Sojus 31 mit der Raumstation Salut 6 die Schleusentür versagte, hörten die aufgeregten Diensthabenden im Moskauer Kontrollzentrum Jähn nur lachen. Der Mann hatte scheinbar starke Nerven: Niemand überstand die Trainings-Torturen in der Zentrifuge so folgenlos wie er. Und wenn eine havarierte MiG 21 nach der Reparatur auf den ersten Probeflug ging, saß Jähn im Cockpit. Der erfolgreiche Jagdflieger wurde 1976 zum Kosmonauten ausgebildet und zwei Jahre später war es dann so weit: Am 26. August 1978 ist Sigmund Jähn zusammen mit Waleri Bykowski in einer Sojus-Rakete zur sowjetischen Raumstation gestartet. Fast acht Tage blieb er im All und führte zahlreiche wissenschaftliche Experimente durch. Dabei hat er mehr als einhundert Mal die Erde umkreist. In der DDR wurde er seitdem gefeiert und verehrt. Schulen und Straßen wurden nach dem 1937 im vogtländischen Rautenkranz geborenen Kosmonauten benannt. "Sigmund Jähn - Der erste Deutsche im All" liefert nicht nur eine spannende Chronologie zum Interkosmos-Flug vor fast 40 Jahren, sondern erzählt auch die Geschichte des Menschen und Familienvaters Sigmund Jähn, der in diesem Jahr 80 geworden ist. Dabei zieht er Bilanz und spricht über Wahrheiten und Irrtümer seines Lebens. Jähn blickt zurück auf seine arme und doch reiche Kindheit, beschreibt die härtesten wie faszinierendsten Momente seiner Pilotenlaufbahn und erzählt über seine Eltern, Ehefrau Erika, seine zwei Töchter und die Enkelkinder. Der WDR zeigt den Film in der Reihe "Die 70er". Zehn Wochen lang rückt WDR.DOK Ereignisse und Menschen in den Fokus, die Deutschland und die Welt in den 70er Jahren gesellschaftspolitisch bewegt haben. Immer mittwochs ab 23:25 Uhr vom 16. August bis 18. Oktober 2017.
(WDR)